Ätherische Öle, die kostbaren natürlichen Stoffe aus der Natur, sind in vielen Pflanzen enthalten. Ihr Duft ist heilsam und hat rundum positive Wirkungen auf uns Menschen. In diesem Artikel erhalten Sie eine Übersicht über die besten reinen ätherischen Öle und erfahren alles über ihre besondere Wirkung sowie die richtige Anwendung.
Pflanzenteile und Duftstoffe gelten seit jeher als Gesundungsmittel: Die Hochkulturen Ägyptens, Chinas oder Mesopotamiens setzten sie als Räucherwerk für therapeutische oder rituelle Zwecke ein. Von Plinius dem Älteren (23-79) ist überliefert, dass er propagierte, mit Minzblättern Krankenräume aromatisch zu desinfizieren.
Aromatherapie funktioniert über die Wirkungen wohlduftender Substanzen auf Körper, Geist und Seele. Ätherische Öle werden mittlerweile gezielt eingesetzt, um Krankheiten zu lindern oder das Wohlbefinden zu steigern. Auch die Schönheit von Haut, Haaren und Nägeln lässt sich positiv beeinflussen.
Gattefossé und seine Idee
Der Vater der Aromatherapie ist René M. Gattefossé (1881-1950). Der Chemiker für Kosmetika und Parfümeur wurde 1910 Opfer eines Unfalls, wobei er sich Hände und Kopfhaut schwer verbrannte.
Dank Lavendelöl kam es zur äußerst schnellen Wundheilung ohne Narbenbildung, die Schmerzen ließen rasch nach, und er war vom Gemütszustand sehr positiv gestimmt. Diese Heilung begeisterte Gattefossé derart, dass er sich der Erforschung des Lavendelöls und weiterer ätherischer Öle widmete.
Viele Mediziner suchten die Zusammenarbeit mit ihm. So wurde die Aromatherapie bekannt. Seine Bücher „Physiologische Ästhetik und Schönheitsprodukte“, „Aromatherapie“ und „Essenzielle Antiseptika“ sind Klassiker.
Das Geheimnis der Aromatherapie
Wenn wir heute von Aromatherapie sprechen, steht im Mittelpunkt die Behandlung von Befindlichkeitsstörungen und Krankheitsbildern mit ätherischen Ölen. Auch im privaten Haushalt wird die Wirkung der Öle bei Erkältungsbädern, in Massageölen oder Duftlampen genutzt.
Duftstoffe und ihr therapeutischer Nutzen
Angenehme Düfte sprechen unseren Geruchssinn an. Dies führt zur globalen Sinneswahrnehmung: Gefühl, Körperfunktionen und Erinnerung werden beeinflusst.
Ätherische Öle können auch eingenommen oder inhaliert werden, wobei es zur direkten Wirkung auf die Organe kommt. Sie beeinflussen die Regulierung psychischer und körperlicher Vorgänge mit.
Via Aufnahme über Duftlampen, Aerosolgeräte und Inhalatoren lassen sich so psychische Probleme lindern oder sogar heilen. Körperlich werden ätherische Öle bei Massagen, Bädern, Kompressen und Einreibungen eingesetzt und können die Haut entspannen, verjüngen und verschönern.
Die verschiedenen Wirkungsgruppen
- Antibiotisch: Kamille, Teebaum oder Zwiebel zeichnen sich durch eine antibakterielle, antivirale und pilzhemmende Wirkung aus. Durch verdünnte Anwendung auf der Haut nutzen wir dies unter anderem gegen Hautentzündungen.
- Befreiend: Eukalyptus, Fichte oder Minze sorgen für freie Atemwege. Sie duften frisch-scharf und balsamisch, wirken schleimlösend und entkrampfend. Wenn man sie einatmet, kommt es zu einer gefühlten Lungendehnung.
- Hautpflegend: Benzoe, Lavendel oder Rose bekämpfen Krankheitserreger auf der Haut, ihre entzündungshemmende Eigenschaft beruhigt Hautentzündungen. Juckreiz wird gelindert, Rötungen können verschwinden.
- Krampflösend: Lavendel, Melisse oder Ylang-Ylang werden als duftende Massageöle oder Franzbranntwein eingesetzt bei Verkrampfungen im Verdauungsbereich, der Blutgefäße, Gebärmutter, auch bei Kopfschmerzen.
- Seelisch: Anatomisch geht unser Riechkolben ins Gehirn über, von dort ins Unterbewusstsein und vegetative Nervensystem. Somit wirken ätherische Öle auf unseren Gefühlszustand ein: Melisse beruhigt bei Stress, Rosmarin schenkt Power, Sandelholz aphrodisiert.
- Verdauungsfördernd: Als Gewürze fördern ätherische Öle die Verdauung. Blähungen können vermindert werden. Verdauungsfördernd sind die Samen von Doldenblütlern (zum Beispiel Kümmel), Lippenblütlern (zum Beispiel Thymian) und exotischen Gewürzen (zum Beispiel Pfeffer).
Aromatherapie in der Praxis
- Aromamassage: Schenkt Kraft, baut Stress ab, steigert Wohlbefinden, führt zu innerem Gleichgewicht. Der Körper wird langsam und entspannend massiert.
- Aromapflege: Die Selbstheilungskräfte werden aktiviert, Stimmungsschwankungen harmonisiert, das Allgemeinbefinden verbessert. Nur durch Berühren, Riechen und Wahrnehmen der Duftstoffe werden positive Signale an Körper, Geist und Seele gesendet.
- Chakra-Energiemassage: Über eine Fußmassage mit ätherischen Ölen können die inneren Organe gestärkt werden, und über die Reflexpunkte der Wirbelsäule lassen sich die Energiezentren stimulieren.
- Raindrop-Massage: Ätherische Öle werden mit Massage- und Energiegriffen der Lakota-Indianer kombiniert. Heiße Wickel und Kompressen sind Hilfsmittel. Resultat: Entspannung, Vitalisierung und innere Balance. Unterstützt werden Immun- und Skelettsystem, Atemwege und Verdauung.
- Salz-Öl-Massage: Verjüngungskur für die Haut. Eine Mischung aus warmen, duftenden Ölen und kostbarem Himalaya-Salz wird sanft eingearbeitet. Das Peeling trägt Hautschuppen ab und regt die Durchblutung des Unterhautfettgewebes an. Die Entgiftung kommt ins Laufen. Die Haut strafft sich, wird glatt, gereinigt und besser durchblutet.
Qualität zählt
Die Qualität auf dem Markt schwankt. Von Aromaölen synthetischen Ursprungs rate ich ab, ebenso von im Labor erstellten Duftölen. Wer beste Qualität möchte, entscheidet sich für Fläschchen mit dem Aufdruck „100 Prozent ätherisches Öl“.
Abbas Schirmohammadi
Der Autor ist Heilpraktiker für Psychotherapie, Wellnesstrainer, Personal Coach, Experte für ganzheitliche Gesundheit und Medizinjournalist. www.gesundheits-cds.de, www.abbas-schirmohammadi.de
Dieser Artikel stammt aus dem Fachmagazin BEAUTY FORUM
Lust in Ruhe durchzublättern?
Dann hol dir jetzt die Zeitschrift nach Hause!