Arbeiten im Wohlfühlumfeld: Motiviere dein Team als Instituts-Chefin zu Höchstleistungen

13.01.2025
Roman Samborskyi Mitarbeiter Motivation Kosmetik Institut

Du tust bestimmt alles für die richtige Kundenorientierung. Doch wie sieht es mit der Mitarbeiterorientierung aus? Durch deine Motivation kannst du als Institutsleiterin Leistungsreserven deiner Mitarbeiterinnen aktivieren. Das Ergebnis: sie arbeiten mit Motivation, erhöhen ihre Eigeninitiative, zeigen Engagement und Begeisterung bei der Arbeit. Also: Beschäftige dich nicht nur mit den Wünschen der Kunden, sondern auch mit denen deines Teams! So sorgst du für ein Wohlfühlumfeld und steigerst mit dem richtigen Mindset das Potenzial deiner Mitarbeiterinnen.

Mit dem richtigen Mindset das Potenzial der Mitarbeiterinnen steigern                      

Warum strengt sich eine Mitarbeiterin bei einer schwierigen Behandlung besonders an? Warum gibt sie ihr Bestes? Würde ein „Dienst nach Vorschrift“ nicht eigentlich genügen? So ein besonderer Einsatz entsteht nicht per Zufall. Er ist das Ergebnis deiner erfolgreichen Führung, eines Motivationsschubs, den du ihr als Chefin gibst.

So motivierst du dein Team

Um zu Höchstleistung aufzulaufen, muss man sich wohlfühlen. Kreiere deshalb ein Wohlfühlumfeld, in dem sich nicht nur deine Kundinnen, sondern auch deine Mitarbeiterinnen bestens fühlen. Dazu gehört zunächst das Miteinander im Alltag. Feedback über die Leistung des Teams ist eine wichtige Wertschätzung und verhindert ein Nachlassen der Motivation. Wer nur selten eine positive Rückmeldung erhält, ist nicht optimal motiviert. Wer dauernd nach Lob „hungert“ und es nicht erhält, wird gleichgültig und schraubt seine Leistungen allmählich zurück. Deine positive Ausstrahlung, trotz der Probleme, die du vielleicht hast, beeinflusst das Verhalten des Teams. Gut, wenn du Sinnhaftigkeit vermittelst und die Belastungsgrenze deiner Mitarbeiterin beachtest, um sie nicht zu überfordern. 

Was versteht man unter dem richtigen Mindset?

Der Begriff „Mindset" stammt aus dem Englischen und wird vorwiegend mit „Mentalität“ übersetzt. Meist geht es um Denk- und Verhaltensmuster, um die Art und Weise, wie jemand tickt. Das kann von anderen beeinflusst werden. Mit dem eigenen Mindset beeinflusst man ebenfalls andere, die ihr Verhalten dann anpassen.

Dein Team hat Verständnis dafür, dass es für dich als Leiterin nicht immer leicht ist, es jedem Recht zu machen. Doch alle wollen gehört, verstanden und ernst genommen werden. Kommuniziere offen, zeigen deine Gefühle und gestatte, dass auch jemand eine andere Meinung hat als deine. Damit schaffst du ein Wirgefühl – das löst immer einen Motivationsschub aus. So entsteht die Bereitschaft im Team, private Interessen auch mal zurückzustellen und Mehrarbeit im Institut ohne Frust zu leisten. 

Und manchmal sind es auch nur kleine Dinge, die für das Wohlbefinden wichtig sind und das Mindset der Mitarbeiterinnen beeinflussen, z.B. die Gratulation zum Geburtstag, die Frage nach der Familie oder einfach nur der Grillabend mit allen zusammen oder der gemeinsame Ausflug. 

Früher „Chef“ – heute „Coach“ 

Als Coach gibst du Hilfe zur Selbsthilfe, so wie die Hebamme bei der Geburt hilft. Die Mutter muss aber die „Arbeit“ selbst leisten, doch die Hebamme unterstützt, berät, motiviert. Du bist dann nicht mehr die Chefin, die Befehle erteilt, sondern der Coach, der voransteht, motiviert, pust und unterstützt. 

So lautet dann ja auch dir richtige Einstellung im Team nicht: „Ich muss etwas tun!”, sondern: „Ich will es tun!“ Nicht umsonst heißt es für: „Dein gutes Personal ist dein Kapital.“ Coaching heißt, nicht nur auf ein harmonisches Miteinander zu achten. Dein Kosmetikinstitut ist schließlich kein Streichelzoo. Und ein allzu „kuscheliges” Management wird von deinen Mitarbeitern meist kritisch betrachtet und sogar abgelehnt. Gib hingegen jedem im Team das Gefühl, dass er fachlich und persönlich für das Institut unersetzbar ist. Für dich als Coach ist es nicht leicht, dies alles in die Praxis um zu setzen. Du kannst es nicht jedem Recht machen, dein Bemühen wird aber anerkannt. 

So, wie im Mannschaftssport der Coach auf jeden einzelnen Sportler individuell eingeht, um bei ihm Leistungsreserven zu aktivieren, so gehst du auch auf deine Mitarbeiter ein, hinterfragst ihr Verhalten, gibst Anregung und Hilfestellung. Das ist besser, als mit Appellen zu reagieren: „Du darfst nicht…!”, „Du musst unbedingt …!“ Gerade der Generation Z ist das Bedürfnis nach Sinnhaftigkeit ausgeprägt: „Don't manage me, understand me!“  

So tickt dein Team

Das motiviert mich:          

  1. Handlungsfreiheit im Rahmen meiner Kompetenz.
  2. Ausdrückliche Anerkennung einer besonderen Leistung.
  3. Mitspracherecht bei einer organisatorischen Änderung. 
  4. Vertrauen in meine Leistung und das Arbeitsergebnis.  
  5. Mitwirkung an Entscheidungen. 
  6. Kooperativer Führungsstil.
  7. Gute Atmosphäre im Team, ein erlebbares Wirgefühl.  
  8. Entgegenkommen bei persönlichen Wünschen. 
  9. Moderne Ausstattung des Arbeitsplatzes.

 Das demotiviert mich 

  1. Mein besonderer Einsatz wird völlig ignoriert, keinerlei Lob.
  2. Durchsetzen von Änderungen, ohne mich zu beteiligen. 
  3. Ständiges Kontrollieren hinter meinem Rücken.
  4. Entscheidungs- und Gestaltungsspielräume sind eingeschränkt.
  5. Autoritäre Personalführung.
  6. Fehlendes Wohlgefühl, unterkühlte Stimmung, zu viel Distanz.
  7. Auf private Wünsche wird wenig Rücksicht genommen. 
  8. Strikte Anweisung, wie ich meine Arbeit zu erledigen habe.
  9. Umständliches Arbeiten wegen veralteter Technik oder Software.

Du gewinnst mit Empathie 

Das Wort „Empathie“ kommt aus dem Griechischen und meint die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen. Mit Empathie nimmst du die Gedanken und Gefühle deiner Mitarbeiterinnen ohne Vorurteile wahr. Um einen anderen zu verstehen, musst du dich selbst zurücknehmen. Es ist nicht gut, wenn du zum Beispielen bei unangenehmen Vorfällen oder Problemen gleich urteilst oder Ratschläge erteilst. Versuche lieber, zunächst zu hinterfragen: „Wie ist es so weit gekommen?", „Was hat die Kundin genau gesagt?”, „Warum hast du so reagiert?“ 

Es kommt darauf an, in die Rolle deiner Mitarbeiterinnen zu schlüpfen (= to walk in her shoes), wenn du empathisch reagieren willst. So trägst zu wesentlich  zum Wohlfühlen deiner Mitarbeiterinnen bei. Wenn du außerdem Anteil nimmst an deinem Team, bist du ein Empathie-Profi. Dabei müssen die Worte deines Mindsets auch deiner inneren Einstellung entsprechen.

Rolf Leicher

Rolf Leicher

Der Diplom-Betriebswirt aus Heidelberg ist Fachautor für Betriebs- und Personalführung sowie Marketing.

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