
4. Mai 2025
Kongresshalle am Zoo, Leipzig
Schwerpunkt: Diabetisches Fußsyndrom
In Zusammenarbeit mit podo deutschland, LV Sachsen-Anhalt e.V., präsentiert der mit sieben Fortbildungspunkten zertifizierte Kongress hochkarätige Vorträge zu aktuellen Themen rund um Podologie, wobei das Diabetische Fußsyndrom im Mittelpunkt steht. Experten der Branche teilen ihr Fachwissen und diskutieren innovative Ansätze in der Diagnose und Behandlung dieses komplexen Krankheitsbildes. Die Kongressbesucher erhalten einen exklusiven Einblick in die neuesten Entwicklungen und Forschungen auf diesem Gebiet.
Parallel zum Fachkongress präsentieren sich Unternehmen des Themenbereichs Podologie im Rahmen der begleitenden Fachausstellung. Diese ist von 07:30 bis 17:00 Uhr geöffnet.
Preise:
Kongress: 129 EUR (inkl. Fachausstellung)
Kongress ermäßigt für podo Deutschland Mitglieder: 119 EUR (inkl. Fachausstellung)
Fachausstellung: 10 EUR
Das Vortragsprogramm
09:15 Beginn des Kongresses
Begrüßung durch Bastian Priegelmeir, 2. Vorsitzender LV Bayern
09:30 – 11:00 Uhr Dermatologische Aspekte des Diabetischen Fußsyndroms – mit Fokus auf Vermeidung und Früherkennung
Die Blutzuckererkrankung (Diabetes mellitus, D. m.) spielt zahlenmäßig eine große Rolle. So sind in Deutschland aktuell etwa 11 Mio. Menschen betroffen: 8,7 Mio. mit diagnostiziertem Typ-2-D. m. und 372.000 mit Typ-1-D. m., bei einer Dunkelziffer von 2 Mio. mit unerkanntem D. m. [Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2022].
Bezüglich schwerwiegender Komplikationen hat neben der diabetischen Beteiligung von Augen (Retinopathie) und Nieren (Nephropathie) das diabetische Fußsyndrom (DFS, diabetische Podopathie) eine zentrale Bedeutung. In Deutschland kommt es jedes Jahr zu etwa 40.000 Amputationen im Fuß- und Unterschenkelbereich (Quelle, s.o.).
Ätiopathogenetisch entwickelt sich das DFS – ausgehend von metabolischen Fehlregulationen („Pan-Hyperglykosylierung“) – als ein komplexes Wechselspiel zwischen Mikro- und Makroangiopathie, Neuropathie, Musculo-, Osteo- und Tendopathie sowie Immundefizienz (mit Anfälligkeit für bakterielle und Pilzinfektionen). Auch das Haut- und Nagelorgan ist in vielfältiger Weise primär und sekundär einbezogen.
Vor diesem Hintergrund ist die podologische Versorgung von Patient*innen mit D. m. sehr bedeutsam. Dementsprechend ist das „Heilmittel Podologie“ bei DFS (auch bei Frühformen) verordnungsfähig (sogenannte Diagnosegruppe DF) – ebenso bei Fußsyndromen infolge anderweitiger Neuropathien (NF) oder eines Querschnittssyndroms (QF).
Der Vortrag behandelt das DFS aus umfassender dermato-allergologischer Sicht mit dem Schwerpunkt auf Vermeidung und Früherkennung, unter besonderer Berücksichtigung der Schnittstellen zwischen ärztlicher und podologischer Versorgung sowie aktueller Entwicklungen.

Referent: Univ.-Prof. Dr. med. Bernd Bonnekoh
Facharzt für Dermatologie und Venerologie, Zusatzqualifikationen: Allergologie, medikamentöse Tumortherapie, Berufsdermatologie (ABD), Dermatopathologie, DDA-Zertifikat Psoriasis
Hautklinik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
11:30 – 12:15 Uhr Fußprobleme bei Kindern und Jugendlichen
Kinderfüße unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht von denen der Erwachsenen. Sie befinden sich nicht nur im Wachstum, sondern ihre Form und Struktur sind ebenfalls in der Entwicklungsphase und werden von inneren sowie äußeren Faktoren beeinflusst.
Fast 98 % aller Kinder kommen mit gesunden Füßen zur Welt. Fehlbildungen bzw. angeborene Fußdeformitäten mit Krankheitswert bei Neugeborenen sind somit sehr selten. Studien zeigen jedoch im Entwicklungsverlauf einen Anstieg von Fuß- und Zehenfehlstellungen.
Bei 40 % der Erwachsenen lassen sich Fußprobleme erkennen, häufig verbunden mit Beschwerden (Kinz, 2000). Fußschäden gelten als erworbener Mangel, der auf vorherige Schädigungen zurückzuführen ist. Verschiedene Ursachen können zugrunde liegen, etwa chronische Gelenkerkrankungen oder Stoffwechselstörungen, die über einen langen Zeitraum bestehen.
Die bedeutendste Ursache für die Entstehung erworbener Fußdeformitäten ist jedoch das falsche Schuhwerk (Maier, 2003).

Referentin: Sindy Burow
1.Vorsitzende podo deutschland, LV Berlin und Brandenburg, Podologin, B.A. Health Care Education, Wundassistentin DDG, Bachelor of Arts Health Care Education, IB-Hochschule Berlin
Masterstudium: Gesundheitspädagogik und Bildungsmanagement, IB-Hochschule Berlin
Lehrtätigkeit an der Ludwig-Fresenius-Schule Berlin
13:15 – 14:30 Uhr Heilmittel-Richtlinie und Rahmenvertrag
In der podologischen Versorgung müssen die Heilmittel-Richtlinie und der Rahmenvertrag Podologie stets berücksichtigt werden. Die umfangreichen Werke sind für einige jedoch „schwere Kost“. Aber was ist wichtig, und was kann bei der Abrechnung zu Problemen führen? Guido Stannies von der DAK-Gesundheit gibt in seinem Vortrag hilfreiche Hinweise, die vor Fehlern schützen und Probleme bei der Abrechnung vermeiden können. Anhand von Beispielen wird gezeigt, wie es gut laufen kann und was man besser vermeiden sollte.

Referent: Guido Stannies
Verwaltungsfachangestellter, seit 1986 in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) tätig, ab 1993 tätig im Leistungsbereich in der Hauptverwaltung der Hamburg Münchener Krankenkasse, seit 2010 bei der DAK-Gesundheit tätig. Seit 2013 für den Bereich Heilmittel und seit 2016 auch für die Hebammenversorgung bei der DAK-Gesundheit zuständig.
Seit 2019 Begleitung der Heilmittel-Vertragsverhandlungen auf GKV-SV-Ebene im Zuge der Neustrukturierung der Rahmenverträge
15:00 – 16:30 Uhr Pathologische Nagelveränderungen
Die Nagelheilkunde ist ein faszinierendes und sich ständig weiterentwickelndes Gebiet der Podologie und Medizin. Das Spektrum der Erkrankungen reicht vom Nagelpilz bis zum Gletschernagel – eine diagnostische Kriminalgeschichte. Der Schlüssel zum Erfolg liegt oft im Zusammenspiel von podologischer und ärztlicher Heilkunst.

Referent: Prof. Dr. med. habil. Hans-Jürgen Tietz
Studium und Aspirantur (Humanmedizin) in St. Petersburg, Arzt für Mikrobiologie am Institut für Mikrobiologie der Charité, Habilitation: „Modulation der Infektabwehr durch Mikroorganismen“. Seit 1998 Professor der Humboldt-Universität zu Berlin, 2001–2004 Oberarzt der Hautklinik der Charité, seit 2004 ärztlicher Leiter der mycoclinic Berlin
17:00 Uhr Ende der Fachausstellung
17:00 – 17:45 Uhr Orthopädietechnische Vor- und Nachsorge des diabetischen Fußes
Erfahre mehr über die Bedeutung der Vorsorge und individuellen Versorgung bei Fußproblemen: von Einlagen und diabetesadaptierten Fußbettungen über orthopädische Maßschuhe bis hin zu regelmäßigen Fußdruckmessungen. Zudem beleuchtet der Vortrag die Akutversorgung von Läsionen und Ulcera sowie die optimale Behandlung des diabetischen Fußes, auch nach (Teil-)Amputationen. Ein praxisnaher Vortrag für alle, die Gesundheit und Mobilität fördern möchten.

Referent: Gerd Klinz
Orthopädietechnikermeister, über 30 Jahren alleiniger Geschäftsführer der mittelständischen Sanitätshaus Klinz GmbH mit ca. 120 Mitarbeitern. Mitarbeit im Bundesinnungsverband Orthopädietechnik, Mitarbeit bei Rahmenlehrplänen und Lerninhalten der Auszubildenden, Befürworter der Digitalisierung und dem „digitalen Handwerk“
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