Mondsüchtig

26.09.2023
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Vom Friseurbesuch oder von der Hautpflege bis hin zur Gartenarbeit – viele Menschen richten gewisse Alltagstätigkeiten nach dem Mondkalender aus und schwören auf den positiven Einfluss des Trabanten. Tatsächlich haben Naturrhythmen wie der Mondkalender schon eine lange Tradition in der Menschheitsgeschichte. Woher der Mondkalender kommt, wie er funktioniert und welche Ratschläge er gibt, das erfahren Sie hier.

Der Mondkalender ist um einiges älter als sonnenbasierte Kalender, da die Laufbahn des Mondes bereits früh mit einfachen Mitteln beobachtet werden konnte. Bereits im dritten Jahrtausend vor Christus bestimmten die Sumerer feste Monatslängen von 29 und 30 Tagen, die später auch von den Griechen übernommen wurden. Mond-Omina in Mesopotamien waren erste Vorläufer des Mondkalenders, und auch im alten Ägypten wurde der Mond für Vorhersagungen konsultiert.

Vor allem in der Land- und Forstwirtschaft spielten die Mondperioden seit jeher eine wichtige Rolle. Laut Überlieferung sollen gewisse Arbeiten besonders erfolgreich oder ertragreich ausfallen, wenn sie zu einem bestimmten Zeitpunkt erledigt werden. Im Mittelalter wurden Bauernkalender verwendet, die sich ebenfalls an Mondphasen orientierten, wie etwa im Hundertjährigen Kalender aus dem 17. Jahrhundert überliefert ist.

Mondkalender, wie sie heute bekannt sind, finden vor allem seit den 1980ern Beliebtheit. Tipps zur Gartenarbeit sind darin ebenso vorhanden wie Ratschläge zu den optimalen Terminen für Beauty- oder Gesundheitsrituale. Lebt man nach dem Mondkalender, versucht man, diese Effekte zu nutzen, indem man etwa das Gärtnern oder Friseurbesuche so plant, dass sie vom Mond günstig beeinflusst werden.

Wie funktioniert der Mondkalender?

Die Umlaufbahn des Mondes bildet die Grundlage für den Mondkalender. Je nachdem, wie der Mond von der Sonne bestrahlt wird, verändert sich seine Mondphase. Ein Mondzyklus startet bei Neumond, durchläuft den zunehmenden und abnehmenden Mond sowie den Vollmond und dauert ungefähr einen Monat. Der Mondkalender berücksichtigt einerseits diese einzelnen Mondphasen und andererseits aber auch die zwölf Tierkreiszeichen, die der Mond auf seiner Reise durchstreift.

Je nachdem, in welcher Mondphase sich der Trabant gerade befindet, sollen unterschiedliche Einflüsse auf der Erde zu beobachten sein. So soll die Kombination aus Mondphase und Tierkreiszeichen etwa Gartenarbeit, Körper und Seele beeinflussen. Welche Auswirkungen haben also die einzelnen Mondphasen?

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Neumond

Der Beginn des Mondzyklus soll eng mit einem Neuanfang verbunden sein. Er gilt allgemein als guter Zeitpunkt, um alte Laster und Gewohnheiten loszuwerden oder sich neuen Tätigkeiten und Gewohnheiten zu widmen. So ist er der ideale Termin, um mit dem Rauchen aufzuhören oder eine Ernährungsumstellung zu beginnen.

Zunehmender Mond

Der zunehmende Mond steht für alles Nährende und Kräftigende. Alles, was dem Körper zugeführt wird, soll jetzt besonders effektiv sein. Der Körper kann Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe nun gut aufnehmen, und auch die geistige Leistungsfähigkeit soll zunehmen. Leider speichert der Körper auch kalorienreiches Essen in dieser Zeit besonders gut. Diäten haben nur wenig Erfolg, da man hungriger als sonst ist.

Vollmond

Nervosität und Schlafstörungen nehmen bei Vollmond eher zu, weshalb er allgemein als unruhige Zeit gilt. Verwunderlich ist das nicht, schließlich soll der Vollmond unseren Schlaf beeinflussen, was uns empfindlicher und emotionaler macht. Während dieser Tage rät der Mondkalender, genügend Entspannungsrituale einzuplanen, um der irritierenden Wirkung des Mondes entgegenzuwirken.

Abnehmender Mond

Der Körper hat während des abnehmenden Mondes mehr Energie und gibt gerne überflüssigen Ballast ab. Entschlackungskuren, Diäten und Co. können sehr effektiv sein. Auch unreine Haut und Warzen lassen sich jetzt gut behandeln. Der abnehmende Mond lädt außerdem zur Aktivität ein, und es fällt deutlich leichter, Sport zu treiben.

Diese Auswirkungen sind zwar nicht wissenschaftlich bewiesen, dennoch ist der Einfluss des Mondes nicht zu verachten. Schließlich beeinflusst er die Gezeiten und lässt uns bei Vollmond nachweislich schlechter schlafen. Auch Zugvögel, Insekten und Fische reagieren auf den Mondphasenwechsel – könnte an den Tipps also etwas dran sein?

Gesundheitstipps nachem dem Mondkalender

Auch im Gesundheitsbereich gibt der Mondkalender Tipps. Entspannende Massagen, die den Körper entkrampfen sollen, tun etwa besonders gut bei dass alles Gepflanzte ordentlich sprießt.

  • Blumen gießen: Beim Gießen empfiehlt der Mondkalender: Weniger ist mehr. Wollen Sie Ihren Balkon- oder Zimmerpflanzen jedoch etwas nachhelfen, wählen Sie dafür vor allem Fische-, Krebs- und Skorpiontage und vermeiden Sie Wassermann-, Waage- und Zwillingtage.
  • Düngen: Ist es Zeit fürs Düngen, sollte dies vorwiegend bei Vollmond oder abnehmendem Mond jedoch bei zunehmendem Mond an Steinbocktagen ihre volle Wirkung.
  • Nagelpflege: Steht ein Termin im Nagelstudio an, wäre der abnehmende Mond im Zeichen Steinbock dafür wunderbar. Denn wenn die Nägel in dieser Zeit gepflegt werden, sollen sie robuster werden und nicht so leicht abbrechen. Auch Löwetage eigenen sich für eine Maniküre und Pediküre.
  • Haare schneiden: Bestimmt kennen auch Sie jemanden, der seinen Friseurbesuch nach dem Mondkalender legt. Tatsächlich schwören viele Menschen darauf, an Löwe- oder Jungfrauentagen zum Friseur zu gehen, da die Haare danach wieder kräftiger nachwachsen sollen.
  • Enthaaren: Während die Mähne am Kopf möglichst rasch wieder wachsen soll, verhält es sich bei abnehmendem Mond, da dieser Energien und Kräfte freisetzen soll. Für Kräftigungsmassagen ist es jedoch genau umgekehrt. Diese sollen am besten bei zunehmendem Mond wirken, da der Körper während dieser Zeit besonders aufnahmebereit sein soll.

Entgiften funktioniert besonders gut bei Neumond. Saftkuren oder Fastenkuren sind dann ideal, da der Körper bereit ist, unerwünschte Stoffe loszuwerden. Auch der abnehmende Mond eignet sich hierfür wunderbar. Ob ein Gang in die Sauna oder ein tiefenreinigendes Körper-Peeling – jetzt können Sie Ihrem Körper etwas Gutes tun.

„Die Umlaufbahn des Mondes bildet die Grundlage für den Mondkalender. je nachdem, wie der Mond von der Sonne bestrahlt wird, verändert sich seine Mondphase".

Gartenarbeiten nach dem Mond

In der Land- und Forstwirtschaft gilt der Mondkalender schon seit jeher als Geheimtipp, um den richtigen Zeitpunkt für die Gartenarbeit zu erwischen. Hier sind ein paar Orientierungshilfen, wie der Mondkalender dabei helfen kann.

  • Pflanzen, Säen und Setzen: Wer einen neuen Garten anlegen möchte, sollte oberirdische Pflanzen bei zunehmendem Mond und unterirdische Pflanzen bei abnehmendem Mond setzen. Das soll dafür sorgen, geschehen. Dann soll die Erde aufnahmebereiter sein, sodass insgesamt weniger Dünger nötig ist.
  • Schädlinge und Unkraut entfernen: Unerwünschte Tierchen und Gewächse können während des abnehmenden Mondes im Zeichen Steinbock effektiver aus dem Garten entfernt werden. Doch an Löwetagen sollen die Finger davon gelassen werden. Ähnlich wie bei den Haaren soll alles, was an diesem Tag geschnitten oder entfernt wird, später nur umso mehr sprießen.
Foto: Viktoria Grießer
Viktoria Grießer

Die Autorin gibt auf ihrer Webseite Mondrausch Tipps, um die Wirkung des Mondes optimal zu nutzen.

www.mondrausch.com
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