Stimmen diese Nagelmythen? - Teil 1

28.02.2018
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In vielen Bereichen kursieren die abstrusesten Gerüchte zu bestimmten Themen – so auch im Bereich Hand- und Nagelkosmetik. Zeit, damit aufzuräumen und aufzuzeigen, was wirklich stimmt.

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Mythos 1: Weiße Flecken auf der Nagelplatte sind ein ­Zeichen für einen Calciummangel

Wahrheit: Weiße Flecken auf der Nagelplatte haben rein gar nichts mit einem Calciummangel des Körpers zu tun. Weiße Flecken oder Streifen auf der Nagelplatte sind meist Luftbläschen zwischen den Hornlamellen und der Nagelplatte. Sie können auch durch zu starken Druck oder Stoß auf die Nagelmatrix entstehen oder manchmal auch durch eine unsachgemäße Maniküre. Beseitigen lassen sich diese Flecken nicht. Sie können jedoch mit einer schönen Modellage überdeckt werden.

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Mythos 2: Die Nagelhaut darf nicht ­abgeschnitten ­werden, da sie sonst wuchert

Wahrheit: Eine Nagelhaut wuchert nur dann, wenn sie unsachgemäß und unregelmäßig geschnitten wird – und auch nur dann, wenn in Hautbereiche geschnitten wird, die noch vollständig durchblutet sind. Die weiße, abgestorbene Nagelhaut kann gleichmäßig mit einer Nagelhautzange oder Nagelhautschere abgeschnitten werden. Dabei ist zu beachten, immer in der gleichen Höhe zu schneiden. Am besten die Nagelhaut mit einer Nagelhautzange abkappen und auf keinen Fall abzupfen. Der Umgang mit einem Nagelhautmesser muss sehr gut beherrscht werden, da bei dessen Führung schnell in einer zu tiefen Nagelhautschicht gearbeitet wird.

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Mythos 3: Bei Rissen im Naturnagel hilft nur, ihn komplett abzuschneiden

Wahrheit: Da lässt frau sich geduldig ihre Fingernägel wachsen und dann das: schnell mal unachtsam gewesen, hängen geblieben und schwupps: Der Nagel hat einen Riss. Was nun? Ganz abschneiden? Abfeilen bis kurz vorm Nagelbett? Wie sieht das nur aus? Alle Nägel lang, einer kurz! Viele Kunden wissen nicht, dass man auch einen Naturnagel reparieren kann: bei kleineren Schäden mit Fiberglaswraps und Nagelkleber, bei größeren Rissen mit einem UV-Gel- oder Acryl-Überzug.
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Mythos 4: Fußnägel sollten rund ­geschnitten werden

Wahrheit: Ein Fußnagel sollte immer gerade geschnitten werden, um das Einwachsen der Seitenkanten zu vermeiden. Der Druck in einem Schuh kann bei rund geschnittenen Fußnägeln dafür sorgen, dass die Nagelkanten nicht mehr richtig herauswachsen können und der Nagel einwächst. Dies kann zu einer eitrigen, blutigen Nagelbettentzündung führen, die nur noch von einem medizinischen Fußpfleger oder Podologen entfernt werden darf.

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Mythos 5: Nägel dürfen nur in eine ­Richtung gefeilt werden

Wahrheit: Es ist ganz egal, in welche Richtung Sie einen Naturnagel feilen, solange nur die Körnung des Feilplattes an den Naturnagel angepasst ist. Am besten empfiehlt sich eine Feile mit 240/240 Grit, dann kann der Nagel nicht durch die zu grobe Feile splissig aufgerissen werden.

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Mythos 6: Künstliche Nägel schädigen den ­Naturnagel und machen ihn dünner

Wahrheit: Die Kundin erhält bei einer Nagelmodellage einen Kunststoff auf den Nagel, der 50-mal stärker ist als der Naturnagel. Zudem wird der Isolationsfilm des Naturnagels für eine Modellage entfernt. Wenn die Kundin keine künstlichen Nägel mehr tragen möchte, hat sie sich schon längst an die hohe Stabilität gewöhnt und keine Vorstellung von ihrer Naturnagelstärke vor der Modellage. Zudem fehlt für ein bis zwei Tage der Isolationsfilm als Schutzschicht über dem Naturnagel. Um einen Ausstieg aus der künstlichen Nagelmodellage zu finden, wäre der lichthärtende Nagellack mit einer 10-fach höheren Stabilität als der Naturnagel ideal.

Christine Hagl - Sie ist Geschäftsführerin, ­Außendienst- und Schulungsleiterin von ABC Nailstore München. Sie ist eine begeisterte NailArt-Künstlerin und gibt ihr umfangreiches Know-how als Fachautorin weiter.

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