Serie: Weit verbreitet, oft verwechselt – Rosacea und kutaner Lupus erythematodes

30.01.2024
Junge Patientin mit Couperose-Haut; Foto: Doctorderma.de

Die Rosacea und der kutane Lupus erythematodes (auf die Haut begrenzter Lupus) sind zwei häufig verwechselte Hauterkrankungen, die sich jedoch hinsichtlich ihrer Klinik, Behandlung und allgemeinen Empfehlungen unterscheiden.

Die Rosacea ist eine sehr häufige Hauterkrankung der Gesichtshaut, unter der schätzungsweise 12 Prozent der Bevölkerung leidet. Die Symptome der Rosacea sind je nach Stadium der Erkrankung unterschiedlich. Zu Beginn äußert sich die Rosacea meist durch flächige Rötungen („Flush“) und sichtbare feine Blutgefäße (Teleangiektasien). Später können Rötungen, Knötchen oder Pickel an der Gesichtshaut entstehen. Diese finden sich besonders auf Wangen und der Nase. Im stärksten Stadium der Erkrankung können auch wuchernde Hautveränderungen, Schwellungen und Pusteln auftreten. Meistens betreffen diese Hautveränderungen nur die Nase, das wird als Rhinophym (umgangssprachlich „Knollennase“ oder auch „Alkoholikernase“) bezeichnet. In der Regel sind hiervon nur Männer betroffen. Die ­Rosacea kann in manchen Fällen auch die Augen betreffen (Rosacea opthalmika). Klassische Trigger der Rosacea sind scharfe Speisen, Kaffee, UV-Exposition, Alkoholkonsum, körperliche Anstrengung und Hitze beziehungsweise Kälte.
Im Gegensatz dazu manifestiert sich der ­kutane (nur auf die Haut beschränkte) ­Lupus erythematodes vorwiegend durch symmetrische und scharf abgrenzbare Hautrötungen im Wangenbereich und am Nasenrücken. Dies wird auch als „Schmetterlingserythem“ bezeichnet. Typi­scher­weise sind die Areale, die keiner UV-Strahlung ausgesetzt sind, von diesen Rötungen ausgespart. Der Lupus äußert sich zudem mit Schuppungen und wird nach wenigen Stunden Verzögerung durch UV-Licht getriggert. Im Gegensatz zur ­Rosacea ist die Zeit bis zum Auftreten der Hautveränderungen jedoch deutlich länger als beim Lupus erythematodes.
Die Therapie der Rosacea erfolgt durch lokal aufgetragenes Ivermectin, lokale und orale Antibiotika und kann durch lokale Antiinflammatorika ergänzt werden. Für den ­Lupus werden häufig Antimalaria- Medikamente eingesetzt sowie lokale Antiinflammatorika wie Steroide oder Calcineurininhibitoren zur Reduzierung von Entzündungen und Rötungen. Ein wesentlicher Aspekt in der Pflege beider Erkrankungen ist der konsequente Sonnenschutz, da die Krankheiten durch UV-Strahlen getriggert werden.

Foto: Dr. med. Christian Drerup

Dr. med. Christian Drerup

Der Facharzt für Dermatologie und niedergelassener Arzt in Hamburg ist Gründer einer telemedizinischen Dienstleistung, bei der Patienten online eine dermatologische Diagnose durch Hautärzte gestellt bekommen. https://www.doctorderma.de

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