Nachgefragt: Was tun, wenn Schwitzen zum Problem wird?

11.04.2024
Foto: SmartPhotoLab/Shutterstock.com

Eine Behandlungsmethode bei Hyperhidrosis ist die Injektion von Botulinumtoxin in den betroffenen Bereich.

Ein Mensch hat insgesamt circa drei Millionen Schweißdrüsen. Diese sind nahezu über den ganzen Körper verteilt und dienen als körpereigene Klimaanlage, denn Schwitzen ist lebenswichtig und bildet eine wichtige Körperfunktion: den Schutz vor Überhitzen. Durchschnittlich produziert ein Mensch bei mäßiger körperlicher Aktivität im Sommer etwa 0,5 bis 1 Liter Schweiß pro Tag, Menschen mit der Diagnose Hyperhidrose tun dies bis zu fünf Mal mehr. Patienten schwitzen dabei übermäßig an den Händen und Füßen, gefolgt von den Achselhöhlen. Allein in Deutschland leiden rund 2,3 Millionen Menschen unter krankhaftem übermäßigem Schwitzen. Wirksame Behandlungsmethoden sind Botulinumtoxin, das dabei direkt in den betroffenen Bereichen injiziert wird. Es blockiert dort die Freisetzung von Acetylcholin, einem Neurotransmitter, der die Schweißproduktion stimuliert. Dadurch werden die Schweißdrüsen vorübergehend blockiert und die Schweißproduktion reduziert. Die Resultate halten dann bis zu sechs Monate. Mit einem speziellen Gerät lassen sich Schweißdrüsen veröden und wachsen nicht mehr nach. Bei dieser minimalinvasiven Methode wird elektromagnetische Energie verwendet, um die für Schweiß und Geruch verantwortlichen Drüsen in den Achselhöhlen zu zerstören. Die Ergebnisse sind bereits nach der ersten Anwendung deutlich spürbar, eine zweite Behandlung ist eher die Ausnahme.

Foto: Dr. med. David Bacman

Der Experte


Dr. med. David Bacman

Der Facharzt und Dermatologe leitet das Medical Skin Center in Köln. Er ist spezialisiert auf Haut und Ästhetik. 
www.dr-bacman.de

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