Kurz nachgefragt: Pigmentflecken mit dem Laser behandeln

15.10.2018
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medical BEAUTY FORUM: Welche Laserarten eignen sich am besten für die Entfernung von Pigmentflecken?

Prof. Uwe Paasch: Laser haben die Eigenschaft, körpereigene Pigmente – das Melanin – durch Absorption des Lichtes einer korrespondierenden Wellenlänge selektiv entfernen zu können. Und zwar je nach Ausprägung ohne weitere strukturelle Veränderung der Haut in Form von Lentigines epidermal oder Melasma eher dermal. In Frage kommen Laser mit kurzer Pulsdauer – Q-switched, Nanosekunden – mit Wellenlängen im Bereich von 694 nm, ggf. aber auch 755 nm, 1064 nm oder 532 nm. Es gibt aber auch pigmentierte gutartige Tumoren, die eher abgetragen werden, z.B. mit CO2- oder Erbiumlaser.

Wann sind Ergebnisse sichtbar, wie viele Sitzungen sind durchschnittlich nötig und wo liegen die Kosten?

Ein erster Effekt ist unmittelbar nach der ersten Sitzung sichtbar. Die Heilung der Haut dauert im Durchschnitt 1 bis 2 Wochen. Um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen, sind ca. 3 bis 4 Sitzungen im Abstand von 4 bis 6 Wochen notwendig. Ein UV-Schutz vorher und nachher ist essenziell. Ich empfehle nach der Behandlung für mindestens 3 Wochen eine Sonnencreme mit LSF 50, anschließend kann auf den auf den Hauttyp angepassten UV-Schutz umgestellt werden. Es ist aber grundsätzlich ratsam, einen UV-Schutz mit mindestens LSF 30 und Schutz vor UVA zu nutzen. Eine Laserbehandlung kostet ab ca. 200 Euro pro Sitzung.

Wo liegen die Grenzen und Risiken? Was sollte sonst beachtet werden?

Das Risiko besteht darin, vor der Anwendung den Unterschied zwischen bösartigen und gutartigen Pigmentflecken nicht zu erkennen. Daher ist es wichtig, sich grundsätzlich einem Dermatologen anzuvertrauen. Bei der Laserbehandlung selbst können sowohl Narben entstehen als auch eine Hypopigmentierung beziehungsweise Hyperpigmentierung auftreten. Es kann auch passieren, dass Pigmentflecken nur unvollständig entfernt werden.

Zudem kann es vorkommen, dass die Farbe nach der ersten Laserbehandlung in einen anderen Farbton umschlägt, ein erfahrener Laserexperte kann dies gut beheben. Ein weiteres Problem ist das Melasma, da diese Veränderung der Haut durch Hormone getriggert ist und schlechter auf eine klassische Laserbehandlung anspricht. Daher sollten solche Veränderungen im Vorfeld der Behandlung erfasst werden.

Wie lässt sich die Laserbehandlung mit anderen Methoden kombinieren?

Vor und nach der Laserbehandlung ist ein Sonnenschutz (LSF 50) essentiell. Wenn die Laserbehandlung abgeschlossen ist und die Haut sich erholt hat, kann der Patient zusätzlich noch ein Peeling oder auch ein Bleaching der Haut zum Erhalt durchführen lassen. Auch eine zusätzliche Therapie mit Retinoiden ist möglich.

Wie effektiv ist die Lasertherapie im Vergleich zu Kältetherapie, chemischen Peelings, Dermabrasion etc.?

Der Vorteil einer Laserbehandlung ist die selektive Entfernung, d.h. Pigmentflecken können punktuell oder flächig behandelt werden. Wie sieht die Nachbehandlung durch die Kosmetikerin aus? Wie kann die Kosmetikerin Pigmentflecken vorbeugen oder beseitigen? Direkt nach der Behandlung ist ein UVSchutz sehr wichtig. Sobald sich die Haut regeneriert hat, kann die Kosmetikerin zusätzlich ein Peeling und Pflege durchführen, um eine noch gleichmäßigere Haut zu erhalten.

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