Kollagen für faltenfreie Haut

07.10.2022
Foto: atk work/Shutterstock.com

Kollagen ist das am häufigsten im menschlichen Körper vertretene Protein und sorgt für Elastizität und Festigkeit der Haut. Da sich die Kollagenproduktion mit zunehmendem Alter verlangsamt, wird es häufig als Anti-Aging-Wirkstoff eingesetzt.

Kollagen ist eines der wichtigsten Proteine im menschlichen Körper. Es ist das am häufigsten vorkommende Protein mit mehr als 30 Prozent der Gesamtmasse aller Proteine und befindet sich in verschiedenen Körperteilen und in der Haut. Es macht mehr als die Hälfte des gesamten Proteinvolumens und sechs Prozent des gesamten Körpergewichts in der Haut aus.

Kollagen ist für 60 Prozent aller Faktoren verantwortlich, die den Feuchtigkeitsgehalt der Haut regulieren. Das Protein ist entscheidend, um die Funktionalität, Elastizität und Festigkeit der Haut zu erhalten. Daher ist die Hautpflege mit Kollagen ein Schlüsselfaktor für die Jugendlichkeit der Haut. Bei jugendlicher Haut sorgen die Kollagenfasern des Körpers für ein glattes und kompaktes Erscheinungsbild, wodurch das Gewebe sowohl stabil als auch formbar wird.

Kollagen hat eine sehr hohe Wasser-bindungskapazität. Innerhalb der Dermis ist die Interaktion von Hautzellen und Strukturproteinen entscheidend für die Integrität der Hautflexibilität und -stärke. Fibroblasten synthetisieren dermale Komponenten und bleiben über spezifische Verankerungsbindungen mit Kollagen- und Elastinfasern verbunden. Während des Alterungsprozesses nehmen diese dichten und homogenen Wechselwirkungen ab, was zu einem Verlust an Hautfestigkeit und Plastizität führt. Sichtbare Anzeichen wie Falten treten auf. Kollagen fördert das Eindringen in die Epidermis, um die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen und die elastische Barriere der Haut zu stärken.

Kollagen gehört zu der Gruppe von faserigen Proteinen (Skleroproteinen), die ein Drittel des Gesamtproteins in Säugetierorganismen ausmachen. Es ist ein Polypeptid, das drei Peptidketten enthält (Tripeptid), die reich an typischen Aminosäuren wie Prolin und Hydroxyprolin sind. Kollagen wird durch einen milden enzymatischen Prozess hergestellt. Dabei werden am nicht helikalen Teil des Kollagenmoleküls wenige Aminosäuresequenzen abgespalten. Dieses Kollagen wird als natives Kollagen klassifiziert und hat eine intakte, dreifach helikale Struktur.

Und was kann Hyaluronsäure?

Genauso wichtig wie ein intaktes, dichtes Kollagennetzwerk ist das Vorhandensein von feuchtigkeitsspendender und stimulierender Hyaluronsäure, um das extrazelluläre Netzwerk wiederaufzubauen und effektiv und dauerhaft die Zeichen der Zeit zu mildern.

Hyaluronsäure ist ein Polysaccharid, das auf natürliche Weise in der Haut vorkommt. Dort stützt es die Strukturproteine Kollagen und Elastin, bindet Wasser und verleiht der Haut Elastizität und Geschmeidigkeit. Das Wasserbindevermögen der Hyaluronsäure erreicht ein Vielfaches ihres eigenen Gewichts – was sie dafür prädestiniert, Falten und Fältchen aufzupolstern.

Miniglossar
  • natives Kollagen: nicht denaturiertes Kollagen, das vor allem dem zweiten Kollagentyp angehört (Typ-II-Kollagen)
  • extrazelluläres Netzwerk/extrazelluläre Matrix: Teil des Gewebes, der zwischen den Zellen liegt und sie geflechtartig umgibt
  • Polysaccharid: Vielfachzucker, Kohlenhydrate, in denen eine große Anzahl Monosaccharide (Einfachzucker) über eine glycosidische Bindung verbunden sind

Man unterscheidet dabei hochmolekulare (langkettige) und niedrigmolekulare (kurzkettige) Hyaluronsäure-Qualitäten. Hochmolekulare Hyaluronsäure bildet einen schützenden Film auf der Haut, macht sie glatt und weich. Denn sie koppelt sich an das Stratum corneum und speichert dort die Feuchtigkeit. Niedrigmolekulare Hyaluronsäure hingegen kann tiefer in die Haut eindringen und besitzt eine biologische Aktivität. Dadurch ist sie in der Lage, den Interzellularraum von innen heraus aufzupolstern. Die Kombination unterschiedlicher Molekulargewichte garantiert eine perfekte Hydratation der Haut von außen und innen sowie die Verbesserung der strukturellen Integrität der Haut.

Indirekt ergibt sich noch ein zweiter Effekt: Studien zeigen, dass das bloße Vorhandensein der Hyaluronsäuremoleküle die körpereigene Hyaluronsäure-Produktion anregen kann – niedrig molekulare Hyaluronsäure wirkt daher nachhaltig. Besonders effektiv ist es deshalb, niedrigmolekulare und hochmolekulare Hyaluronsäure zu kombinieren. Denn das garantiert eine perfekte Hydration der Haut. Durch die Kombination aus nativem Kollagen und drei Hyaluronsäuren mit unterschiedlichem Molekulargewicht entsteht ein synergistischer Komplex. Dadurch ergeben sich eine hervorragende feuchtigkeitsspendende Wirkung in und auf der Haut, eine optimale Wasserbin­deeigenschaft und eine deutliche Verbesserung der Geschmeidigkeit und Elasti­zität der Haut. Die Hauterneuerung wird unterstützt und die Hautschutzbarriere erhalten.

Kollagen und Hyaluronsäure

Um sichtbare Zeichen der Hautalterung effektiv und lang anhaltend zu bekämpfen, muss das extrazelluläre Netzwerk der Haut wiederaufgebaut werden. Bei der Verwendung eines leistungsstarken nativen Kollagens bleibt das Kollagen zusammen mit der hochmolekularen Hyaluronsäure auf der Oberfläche des Stratum corneum, um feine Linien und Fältchen zu füllen und die Epidermis mit Feuchtigkeit zu versorgen. Dieser Außenfilm trägt dazu bei, die Schutzbarriere der Haut zu erhalten, und reduziert die Auswirkungen von irritierenden und negativen Umwelteinflüssen.

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Die niedrig- und sehr niedrigmolekulare Hyaluronsäure lagert sich bis in die tiefsten Schichten der Epidermis, um die Proteinkonzentration in der extrazellulären Matrix (EZM) positiv zu beeinflussen, die Hautstruktur zu verbessern und die Erneuerung und Regeneration zu beschleunigen.

Zusatzeffekt durch Peptide

Einen zusätzlichen Effekt erreicht man, indem man das Kollagen und die Hyaluronsäure mit Peptiden kombiniert. Diese Kombination stärkt die Hautstruktur von innen heraus und erhöht ihr Volumen.

Spezielle Peptide (Matrikine) wirken als Botenstoffe und leiten Signale an die Fibroblasten weiter – extrazelluläre Matrixkomponenten, die für die Synthese von hauteigenem Kollagen und Hyaluronsäure verantwortlich sind. Der Feuchtigkeitsgehalt der Haut und ihre Elastizität werden deutlich erhöht, feine Linien und Falten werden gemildert und wirken wie von innen heraus aufgepolstert. Das Hautbild erscheint ebenmäßiger, die Hautoberfläche geglättet und Poren verfeinert. Die Anzahl neu synthetisierter, feiner kollagener/elastischer Fasern bildet ein homogenes Netzwerk und verbessert die innere Hautstruktur.

Foto: Autorin

Dr. Ayse Bildir,
promovierte Apothekerin und Direktorin für Research & Development
bei QMS Medicosmetics, Teningen, www.qmsmedicosmetics.de

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