Faltenbildung – nur ein Aspekt von Hautalterung

26.04.2023
Foto: StockLite/Shutterstock.com

Faltenbildung ist nur ein Anzeichen von Hautalterung. Wie sich die Haut im Alter verändert, was Sie als Kosmetikerin tun können und welche Präventivmaßnahmen Sie der Kundin empfehlen können, verrät Beauty-Profi Sarah White im Interview.

Foto: Sarah White

MEDICAL BY BEAUTY FORUM: Was lässt die Haut tatsächlich alt wirken?

Sarah White: Bei Alterung denken wir sofort an Falten: Zornesfalten, Krähenfüße, Plisseefältchen oder die tiefe Nasolabialfalte. Ein Großteil des Kosmetikmarkts unterstützt diese Denkweise. Die häufigsten Anti-Aging-Cremes sind schlichtweg Antifaltencremes! Jetzt haben Studien gezeigt, dass Falten nicht der Hauptgrund sind, warum jemand von seiner Umwelt als „alt“ wahrgenommen wird. Was wirklich alt erscheinen lässt, ist ein unruhiges und ungleichmäßiges Hautbild – vor allem durch Hyperpigmentierungen, aber auch Rötungen, erweiterte Gefäße oder große Poren. Faltenbildung ist nur ein Aspekt von Hautalterung. Parallel dazu läuft eine Vielzahl von Veränderungen in und auf der Haut, die für die Außenwirkung noch immer unterschätzt werden!

Welche Veränderungen sind das?

Die Haut wird dünner, das Fettgewebe nimmt ab, Muskeln atrophieren, kollagene und elastine Fasern verändern sich, die Blutgefäße werden fragiler und können die Haut nicht mehr so gut mit Nährstoffen versorgen. Sogar die Knochen sind einem Umbau unterlegen. Die Haut verliert Elastizität und Fülle, weshalb die Konturen verloren gehen. Das gesamte Erscheinungsbild des Gesichts wird unruhiger, die Pigmentierung erfolgt unregelmäßiger und es können partiell durch Gefäßschwäche Rötungen auftreten.

Wie kann die Kosmetikerin diese Zeichen mit einfachen Mitteln minimieren?

Wenn Jugendlichkeit zu einem großen Anteil durch eine ebenmäßige Haut wahrgenommen wird, sollten klassische Anti-Falten-Strategien um Maßnahmen ergänzt werden, die genau das bieten. Hier kommen Whitening-Behandlungen infrage, Schälkuren mit Säure und apparative Anwendungen wie Ultraschall.

Was kann die Kundin tun, bevor Hautalterung entsteht?

Lichtschutz ist die wohl beste Vorsorge vor Alterung. Rund 80 Prozent der vorzeitigen Hautalterung entsteht allein durch UV-Strahlung. Und besonders gemein: Die Strahlung spüren wir im Winter oder hinter Glas nicht einmal. Die Folge sind Schäden, welche wir unbedingt vermeiden wollen wie Pigmentstörungen oder Veränderungen der Hautstruktur und Gefäße.

Auch wichtig: Früh mit professioneller Hautpflege anfangen. Hautalterung zu verlangsamen ist einfacher, als bestehende Zeichen zu minimieren. Nicht zuletzt spielt der eigene Lebensstil eine große Rolle: Stichwort Epigenetik.

Mehr zu den Themen:

Das könnte Sie auch interessieren

Mehr aus der Rubrik Dermatologie