Zeit für mich

04.10.2023
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Wir wissen, wie wichtig es ist, sich Zeit für die Pflege der Haut zu nehmen.Aber viel zu oft vergessen wir, uns um unser Inneres zu kümmern. Dabei ist es wichtig, nicht nur dem Körper, sondern auch dem Geist und der Seele Gutes zu tun. Dabei spielen neben der richtigen Entspannungstechnik auch die Selbstreflexion und die Aufarbeitung der Kindheit eine große Rolle.

Unser aller Leben ist ziemlich durchgetaktet. Von früh bis spät haben wir Termine und müssen unsere Aufgaben zur Zufriedenheit aller erfüllen, beruflich wie privat. Dabei kommt meistens einer zu kurz: man selbst. Wer nicht genügend auf sich achtet, wird von Stress geplagt und früher oder später daran erkranken. Unser Tipp: Schaffen Sie sich Auszeiten und tuen Sie Ihrem Körper, Ihrem Geist und Ihrer Seele Gutes! In diesem Ratgeber haben wir drei ganz besondere Tipps für Sie:

Entspanne mit der Progressiven Muskelrelaxation

Mit der progressiven Muskelrelaxation wird durch willentliche An- und Entspannung bestimmter Muskelgruppen ein wohliger Zustand tiefer Entspannung des Körpers erreicht. Hintereinander werden Muskelpartien in einer festgelegten Reihenfolge (zum Beispiel linker Arm, rechter SelfcareArm, Rücken, Becken, linkes Bein, rechtes Bein) zunächst angespannt, dann entspannt. Die Konzentration richtet sich auf den Wechsel sowie die Körpergefühle, die mit den Zuständen einhergehen. Ziel ist eine Reduzierung der Muskelspannung. Mit der Zeit lernt der Übende, muskuläre Entspannung herbeizuführen, wann immer er möchte.

Zudem können Symptome körperlicher Unruhe oder Erregung reduziert werden, zum Beispiel Herzklopfen, Zittern oder Schwitzen. Muskelverspannungen können aufgespürt und gelockert, Schmerzzustände verringert werden. Die Methode kann im Liegen, im Sitzen, sogar im Stehen durchgeführt werden. Die liegende Haltung bringt die tiefste Entspannung.

Mitmachen und entspannen

Setzen Sie die fünf Übungen zur progressiven Muskelentspannung um und hören Sie die exklusiv dazu passende Musik.

Die fünf Phasen der progressiven Muskelentspannung:

  1. Spühren und fühlen: Konzentrieren Sie sich auf eine bestimmte Muskelgruppe.
  2. Spannen und anspannen: Spannen Sie die Muskelgruppe an. Die Spannung soll deutlich spürbar sein, aber keine Verkrampfung erzeugen.
  3. Spannung halten und spüren: Halten Sie die Spannung einige Sekunden lang, während Ihre Aufmerksamkeit in der Muskelgruppe bleibt.
  4. Loslassen und entspannen: Lockern Sie die Muskelanspannung.
  5. Nachspüren und wahrnehmen: Bleiben Sie mit Ihrer Aufmerksamkeit 30 Sekunden in der Muskelgruppe und nehmen Sie wahr, was dort passiert, ohne dies zu bewerten.
„WER NICHT GENÜGEND AUF SICH ACHTET, WIRD VON STRESS GEPLAGT UND FRÜHER ODER SPÄTER DARAN ERKRANKEN."

Heilen Sie das innere Kind

Unsere Kindheit gibt vor, wer und wie wir werden. In den ersten Lebensmonaten und -jahren entscheidet sich zum Beispiel, ob wir Urvertrauen oder Urmisstrauen aufbauen, wie intensiv wir später andere Menschen lieben können und wie positiv/negativ wir uns selbst sehen. Wer eine fröhliche Kindheit erlebt, gefördert wird und viel Liebe erhält, hat einen weitaus besseren Start ins Leben als der, der von seinen Eltern kaum beachtet, oft beschimpft und bestraft wird. Unser Inneres Kind steht für alle psychischen Verletzungen, die wir früher ertragen mussten. Konnten wir sie nicht heilen, ist unser Inneres Kind bis heute verletzt und verhindert unser Glücklichsein.

Gedankenanstöße für Sie

Leiden Sie zum Beispiel an Verlustängsten oder Bindungsangst, wollen Sie es immer allen recht machen, sind häufiges Streiten oder Schweigen Teil Ihres Lebens, können Sie keine Grenzen setzen, haben Sie oft ein schlechtes Gewissen, zweifeln Sie an Ihren Fähigkeiten oder lehnen Sie ab – all das sind Merkmale eines verletzten Inneren Kindes.
Die Lösung lautet: Heilen Sie Ihr Inneres Kind. Söhnen Sie sich mit den Kränkungen von früher aus. Nehmen Sie sich Zeit dafür.

Kleine Auszeit nehmen

Eine Auszeit ist etwas Herrliches und fundamental für die körperliche, geistige und seelische Gesundheit. Eine Pause zum Akkuaufladen und Krafttanken, zum Relaxen und Genießen. Ob ein Thermenbesuch, ein Ausflug in die Berge, ein Serientag im Bett, Lieblingsmusik hören, Besuch empfangen, Sport treiben, ins Theater gehen, Fahrradtour machen … oder einfach mal eine Stunde in die Sonne setzen und die Natur beobachten.

Wer ständig an Arbeit denkt, dem wird so eine Auszeit nie vergönnt sein. Wenn doch, kann er sie nicht genießen, da schon das schlechte Gewissen anklopft. Ein klarer Kopf ist essenziell für die erfolgreiche Erledigung der Lebensaufgaben, beruflich wie privat. Daher nimm dir Auszeiten, wann immer du sie brauchst. Kurze oder längere. Viele Menschen nutzen dazu ihr Wochenende. Hier wird nicht gearbeitet, sondern relaxt. Auch zwischendurch, zum Beispiel in der Mittagspause oder am Feierabend, kannst du dir kleine Auszeiten gönnen, um Stress loszulassen und aufzutanken.

Selbst-Check

Wie oft gönne ich mir Auszeiten?

  • Erlaube ich mir, mal alles liegen zu lassen, wenn ich Erholung brauche?
  • Kann ich einen Tag nichts tun, ohne an Arbeit zu denken?
  • Arbeite ich weiter, wenn mein Kopf qualmt und mein Rücken verspannt ist?

Üben Sie sich

Überlegen Sie sich ein paar schöne Auszeiten. Welche Ideen haben Sie für eine fünfminütige Auszeit, für 30 Minuten Auszeit, für eine Stunde Auszeit, für vier Stunden Auszeit, für einen Tag Auszeit und für ein Wochenende Auszeit? Notieren Sie sich alles, was Ihnen in den Sinn kommt. Die realisierbaren Highlights setzen Sie um.

Konklusion

Als Beauty-und-Wellness-Dienstleisterin geben Sie den ganzen Tag. Sie schenken Menschen Entspannung für Körper, Geist und Seele. Beachten Sie, dass auch Sie Entspannung brauchen, um aufzutanken, Stress abzubauen, den Kopf freizubekommen und glücklich zu sein. Unsere Tipps sind nur drei von vielen. Schaffen Sie sich Auszeiten und gönnen Sie sich etwas Schönes, denn die Arbeit ist nur das halbe Leben.

Meditation zur Heilung des Inneren Kindes

Legen Sie sich hin und schließen Sie Ihre Augen. Während Sie ruhig und gleichmäßig atmen, öffnet sich der Kanal Ihrer inneren Wahrnehmung. Sie reisen auf eine wunderschöne Wiese. Dort steht ein großes Schloss, und Sie spüren: Es ist Ihr eigenes Schloss. Nehmen Sie wahr, wie es aussieht. Sie betreten den gepflegten Vorgarten und gehen zum Tor. Der Schlüssel liegt in Ihren Händen. Schließen Sie das Tor auf und betreten Sie Ihr Schloss. Sie befinden sich in einer Aula mit imposantem Aufgang. Gehen Sie die Treppe hinauf. Mit jedem Schritt fühlen Sie sich noch glücklicher und wohler. Oben erblicken Sie einen Gang mit einer Tür am Ende. Auf dem Türschild steht „0 bis 10 Jahre“. Neugierig treten Sie in den Raum ein. Sie sehen zahlreiche Fotos und Bilder von Ihnen als Baby und Kind an den Wänden, Ihnen bekannte Spielsachen und die Menschen, die Sie in den ersten zehn Jahren Ihres Lebens begleitet haben.

Schöne Momente und Gefühle Ihrer Kindheit werden Ihnen bewusst und erfreuen Sie. Sie waren ein tolles Kind. Mehr und mehr wird Ihnen klar, was Sie ausgemacht hat. Vielleicht war es Leichtigkeit, vielleicht waren Sie wissbegierig oder ein Freigeist. Vielleicht waren Sie besonders mitfühlend, gesellig oder sensibel, sportlich oder haben viel mit Tieren gesprochen. Sollten Sie das Gefühl haben, dass Ihre Kindheit nicht so toll war, werden Ihnen trotzdem einige positive Aspekte bewusst. Vielleicht durften Sie Verständnis oder Ausdauer lernen, Selbstständigkeit, Selbstliebe, Fürsorge oder Vertrauen. Überlegen Sie: Welche Fähigkeiten haben Sie sich aus Ihrer Kindheit mitgebracht? Auf dem Tisch liegen ein goldener Stern und ein Stift. Schreiben Sie nun drei besondere Qualitäten aus Ihrer Kindheit auf diesen goldenen Stern. Widmen Sie sich nun den Ärgernissen Ihrer Kindheit: Welche Menschen haben Ihnen nicht gutgetan? Welche Ereignisse haben Sie genervt oder gar traumatisiert?

All die nicht so schönen Erinnerungen lassen Sie in eine große Truhe fallen. Vergeben Sie dabei den Menschen und ihren Taten. Verschließen Sie die Truhe und spüren Sie die Heilung in Ihnen. Sie haben gerade Ihr Inneres Kind geheilt, die negativen Erinnerungen abgespalten und ihnen vergeben – sie können Sie nicht mehr schadhaft beeinflussen. Dankbar verlassen Sie den Raum und nehmen den goldenen Stern Ihrer Kindheit mit.

Spüren Sie nach, wie gut Ihnen dieser Besuch getan hat. Gehen Sie die Treppe hinab und verlassen Sie Ihr Schloss. Spazieren Sie beschwingt durch den Vorgarten zurück auf die Wiese. Voller Dankbarkeit atmen Sie mehrmals tief ein und aus. Nehmen Sie all das Positive mit in Ihre Gegenwart. Recken und strecken Sie sich. Öffnen Sie Ihre Augen. Willkommen zurück!

Foto: Abbas Schirmohammadi
Abbas Schirmohammadi

ist Heilpraktiker für Psychotherapie und Coach. Er vermittelt seit über 15 Jahren sein Wissen in Coachings, Seminaren, Fachartikeln und Audioprogrammen. www.abbas-schirmohammadi.de

Foto: Sandra Riesenhuber
Sandra Riesenhuber

Die Autorin ist examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin, Wellnesstrainerin, Psychologische Beraterin und Autorin.
www.riesenhuber-coaching.de

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