Innere Stärke

03.06.2022
Foto: Look Studio/Shutterstock.com

Wir alle sind so sehr darauf bedacht, wie wir nach außen wirken: der perfekte Körper, das neue Outfit, der passende Lippenstift. All diese kleinen Zeit- und Geldinvestments des Alltags sind das Ergebnis einer Welt, die uns lehrt, aus unserem Äußeren unser Selbstwertgefühl aufzubauen. Selina Schneider, Coach für Stressmanagement, erklärt uns, dass für eine langfristige Zufriedenheit eigentlich die innere Schönheit zählt. Erfahren Sie, wie Sie mit drei Soulcare-Weisheiten zu mehr positiver Energie und Ausstrahlung im Alltag finden können.

Wir sind täglich umgeben von Werbeversprechen, die darauf warten, immer neue Bedürfnisse in uns zu erwecken. Das Bedürfnis nach Attraktivität, Stärke oder auch einfach nur danach, sich gut zu fühlen. Die Wahrheit ist aber, dass auch der schönste rote Lippenstift und das schönste neue Kleid nur kurze Zeit ihr Produktversprechen erfüllen. Langfristig sind wir selbst dafür verantwortlich, wie wir uns fühlen. Gut fühlen wir uns, indem wir nicht nur in unsere äußere, sondern ebenso in unsere innere Schönheit investieren, uns Zeit für Soulcare nehmen – und somit Zeit für uns selbst nehmen.

Soulcare ist Achtsamkeit für unser Inneres. Der Begriff beschreibt eine Lebensausrichtung, die sich durch Selbstliebe und Achtsamkeit nach den eigenen Bedürfnissen, einem liebevollen Umgang mit unserem Körper und unserer Gesundheit ausrichtet.

Drei stärkende Weisheiten

Wechseln Sie doch einfach mal die Perspektive und integrieren Sie ganz einfach Soulcare in Ihren Alltag. Mit den nun folgenden drei Perspektiven zu mehr Soulcare ist der rote Lippenstift nur noch das i-Tüpfelchen eines strahlenden Looks – denn mit diesen drei Weisheiten glänzen Sie ab sofort in Ihrem Alltag von innen heraus

1. Soulcare-Weisheit: Ja zur Selbstliebe

Um ein Leben in Liebe uns selbst gegenüber zu führen, ist es wichtig, dass wir unsere Grenzen kennen und diese auch wahren. Denn sind wir uns unserer Grenzen nicht bewusst, passiert es schnell, dass wir sie überschreiten. Das passiert leider tatsächlich relativ oft und das hat einen ganz simplen Grund: Denn tun wir etwas für andere, erhalten wir von ihnen meist ein positives Feedback. Eben dieses Feedback gibt uns das Gefühl von Anerkennung und Wertschätzung, was wiederum Glückshormone in uns ausschüttet – wir fühlen uns gut –, und wir alle wollen uns schließlich gut fühlen. In dem Moment, an dem wir nun beginnen, auch mal „Nein“ zu sagen (weil wir merken, dass wir die Zeit für uns brauchen oder sich bestimmte Dinge auch einfach nicht richtig anfühlen), entfallen plötzlich diese Anerkennung und Wertschätzung. Aber nicht nur das, meist stoßen wir mit dem für den anderen ungewohnten „Nein“ auf Ablehnung. Und es ist genau diese Ablehnung, die in vielen von uns einen Schmerz auslöst, den wir nicht fühlen wollen.

Wie können wir also mit dieser Ablehnung umgehen? Dafür sollten wir unsere Perspektive einmal wechseln. In dieser neuen Perspektive erkennen wir, dass ein „Nein“ zu anderen oftmals ein „Ja“ zu uns selbst bedeutet. Ein „Nein“ zu anderen ist oftmals eine Form der Wertschätzung und der Anerkennung, die wir uns selbst entgegenbringen. Das heißt, auch hier findet der Prozess der Wertschätzung statt, nur sehen wir diesen meist gar nicht, weil der Schmerz der Ablehnung zu groß ist. Sind wir aber in der Lage, ihn zu erkennen, fällt ein „Nein“ gar nicht mehr so schwer. Fühlen wir uns von uns selbst ernst genommen und wertgeschätzt, stärken wir damit die Beziehung zu uns selbst – und diese ist die wichtigste Beziehung, die wir jemals führen werden. Wir sollten immer wieder bedenken: Wenn wir mit einem Menschen unser gesamtes Leben teilen, dann mit uns selbst.

2. Soulcare-Weisheit: Erfahrungen sammeln

Wir neigen dazu, alles. was uns in unserem Leben passiert, in gut oder schlecht zu kategorisieren. Dinge, die nicht in unseren Plan passen, nicht zum gewünschten Ergebnis führen, werden dann gerne mal als schlecht eingestuft. Was aber wäre, wenn jede Erfahrung, die wir in unserem Leben machen, genau richtig ist? Wenn wir uns nicht gegen sie wehren, sondern verstehen lernen, dass eine vermeintlich schlechte Erfahrung auch ein Geschenk ist?

Ich selbst durfte mich darin 2017 üben: Aufgrund gesundheitlicher Probleme musste ich meinen damals geliebten Job in einer der größten deutschen Agenturnetzwerke aufgeben. Ich war gerade befördert worden, hatte lange auf diese Beförderung hingearbeitet, und plötzlich machte mir mein Körper einen Strich durch die Rechnung. Ich war damals unfassbar traurig, fühlte mich ungerecht vom Leben behandelt. Ich konnte das alles, was mir widerfahren ist, nicht begreifen und vor allem nicht annehmen. Heute, fünf Jahre später, weiß ich, dass genau diese Erfahrung damals wichtig war, um da zu sein, wo ich heute bin.

Diese Erfahrung war der Auslöser, dass ich mein eigenes Unternehmen gegründet habe, was ich mich aus einer komfortablen Führungsposition mit solidem Einkommen wahrscheinlich nie getraut hätte. Zu groß wäre der Sprung in die Unsicherheit gewesen. Es gibt noch viele weitere solcher Erlebnisse, die mich heute darin stärken, Dinge, die gegen meinen Plan passieren, anzunehmen und die Chance in ihnen zu erkennen. Was sind die Chancen, die sich aus vermeintlich schlechten Situationen für Sie ergeben haben? Was war durch sie möglich? Eine spannende Frage, die Sie sich auch rückblickend gerne stellen können. Erfahrungen haben die Kraft, Ihr Leben aus einem ganz neuen Blickwinkel zu betrachten.

3. Soulcare-Weisheit: Die richtige Perspektive

Ein weiterer Punkt, zu dem wir in unserem Alltag neigen, ist das Vergleichen. Dabei liegt der eigene Fokus meist nicht auf dem, was wir können und bereits haben, sondern auf dem Gegenteil. Wir fokussieren uns auf das, was wir eben nicht können, oder das, was wir eben nicht haben. Das führt zu Frustration und lässt uns in einem regelrechten „Mangelgefühl“ durch unseren Tag laufen. Ein Gefühl, in dem wir blind sind für all das, was da ist.

Es gibt einen ganz simplen Trick, dieses Mangelgefühl in ein Völlegefühl zu verwandeln, indem wir uns auf die Emotion der Dankbarkeit besinnen. In einem solchen Moment sollten Sie sich fragen, für was Sie in Ihrem Leben dankbar sind. Mit einem solchen Mindset richtet sich der Fokus ganz automatisch auf das, was bereits da ist. Erkennen Sie dies, entstehen Freude und eine positive Energie für Ihren Alltag.

Sie entscheiden

Es ist also am Ende des Tages eine simple Entscheidung, ob Sie Ihren Fokus auf die Freude und das, wofür Sie dankbar sein können, richten oder ob Sie lieber Ihre Zeit damit verbringen, frustriert zu sein, weil bestimmte Dinge (noch nicht) da sind. Oder anders gesagt: Das Glas ist eben halb leer oder halb voll – Sie bestimmen, wie Sie es wahrnehmen.

Ihr Geschenk für einen kraftvollen Blick auf Ihr Leben:

Machen Sie es sich zu Hause gemütlich, zünden Sie sich Kerzen an. Auf Sie wartet ein ganz besonderes Soulcare-Audioritual, das Sie auf eine 20-minütige, kraftvolle Reise mitnimmt und Ihnen dabei helfen kann, die Perspektive zu wechseln.

Jetzt anhören!

Selina Schneider - Die Autorin ist Coach für ein gesundes Stressmanagement und Gründerin des Lebenslofts, einer Online-Boutique mit Produkten und Programmen zum Thema Soulcare.

www.meinlebensloft.de

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