Das Verbraucherinteresse für die wissenschaftlichen Hintergründe dermatokosmetischer Produkte steigt merklich an – so auch für das Hautmikrobiom.
Das macht Sinn, denn wir sind mehr „mikrobielle Zellen“ als „Körperzellen“, und ohne Mikrobiom könnten wir nicht existieren!
Wir wissen aktuell sehr viel über die Zusammensetzung des Hautmikrobioms, wobei große Unterschiede festzustellen sind zwischen Hautzuständen oder Altersgruppen. Bekannt ist auch, dass das Mikrobiom bei jeder Hauterkrankung von der nicht erkrankten Haut abweicht: Gesundheit, Schönheit und Mikrobiom sind also unmittelbar verknüpft.
Gerade ist die Forschung zur Funktion der Mikroorganismen auf der Haut sehr aktiv mit dem Ziel, die komplexen Wechselwirkungen mit unseren Hautzellen als ein zusammenhängendes Ökosystem zu verstehen. Das hauteigene Mikrobiom verdrängt pathogene Keime, wirkt regulierend in der Immunabwehr, trägt zur Reifung unseres Immunsystems bei („Immune Education“), stabilisiert den physiologischen pH-Wert, unterstützt die Feuchtigkeitsbalance, trägt zum UV-Schutz bei und spielt die schon bekannte Rolle in der Körpergeruchsentwicklung. Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen zudem, dass Mikroorganismen die dermale Regeneration bis hin zur Wundheilung unterstützen.1
Auch wenn wöchentlich neue Studien hinzukommen, habe wir viele der genannten Funktionen (noch) nicht vollständig durchdrungen – es bleibt spannend, wie wir dieses Wissen zukünftig in unsere Produktentwicklung einfließen lassen können.
1 Chen, H., Zhao, Q., Zhong, Q. et al. Skin Microbiome, Metabolome and Skin Phenome, from the Perspectives of Skin as an Ecosystem. Phenomics 2, 363–382 (2022). https://doi.org/10.1007/s43657-022-00073-y
Der Experte
Dr. Jürgen Blaak
Als Vice President Science Consultation Innovation verantwortet er die Bereiche Forschung und Entwicklung, das technische Marketing sowie Product Safety & Regulatory Affairs bei Babor. https://www.babor.de
