Problem Rosenblütchen

14.06.2023
Foto: Schirmohammadi

Das Wichtigste zur Hauterkrankung Rosacea haben Heilpraktiker für Psychotherapie, Coach und Mentaltrainer Abbas Schirmohammadi und Heilpraktiker, Psychologischer Berater und Coach Kian Schirmohammadi hier zusammengefasst.

Verbreitete Mythen über Rosacea

Leider existieren falsche Einschätzungen über Rosacea, die den Betroffenen das Leben schwer machen – zum Beispiel der Gedanke, dass im Laufe des Lebens wohl zu viel Alkohol konsumiert wurde. Auf diese Idee kommt man wegen der Gesichtsrötung und der verdickten Nase, wie sie häufig auch bei Trinkern vorkommt. Auch in die Akne-Schublade werden Rosacea-Patienten oft gesteckt. Dies liegt an der oft fälschlicherweise gebrauchten Bezeichnung „Akne rosacea“. ­Außerdem fehlen bei Rosacea die aknetypischen Hauterscheinungen wie Verhornungsstörungen und Mitesserbildung.

Ursache und Anzeichen

Rosenblütchen – so kann man „Rosacea“ am besten übersetzen. Denn die Haut im Gesicht blüht rot auf. Ursache dafür ist eine vermehrte Hautdurchblutung und dadurch erweiterte Blutgefäße. Entzündungen, die Eiterbläschen, Pusteln und raue Hautverdickungen verursachen, zählen zum Krankheitsbild.

Ursprung unbekannt

Rosacea ist weit verbreitet, doch bis heute sind die Ursachen nicht genug erforscht. Fest steht, dass die genetische Vererbung mitverantwortlich ist. Die Neigung, auf verschiedene Reize mit Gesichtsrötungen zu reagieren, wird Rosacea-Diathese genannt und ist familiär gehäuft. Es wurde festgestellt, dass es sich um eine übermäßige Immunreaktion auf Stoffwechselprodukte von Bakterien handelt, die sich auf der Haut befinden.

Auslöser und Schweregrade

Am häufigsten sind Sonne, Emotionen, Stress, scharfe Speisen, Alkohol, körperliche Anstrengung, Sport sowie Temperaturreize. Aus den spontanen Flushs kann sich eine dauerhafte Gesichtsrötung entwickeln, wenn die verstärkte Durchblutung die feinen Gesichtsäderchen erweitert hat.

Diese Teleangiektasien sind rote Linien unter der Haut, nahe den Talgdrüsen. Sie werden beschrieben als Stadium I. Im Stadium II kommen entzündliche Pusteln hinzu, die nach der Abheilung Narben zurücklassen. Beim Stadium III treten entzündete Knötchen auf, die Haut ist verdickt und großporig, das Bindegewebe angeschwollen. Es kann zur „Knollennase“ kommen.

Behandlung

Je nach Form wird eine Intensivpflege verordnet oder eine verschreibungspflichtige Creme. Manchmal müssen Medikamente eingenommen werden, kleine operative Eingriffe können notwendig sein.

Das Wichtigste ist die richtige Hautpflege. Rosacea-Patienten müssen mit ihrer Haut sehr sanft umgehen und diese gut pflegen. Empfehlenswert sind milde Reinigungspräparate im hautneutralen pH-Bereich, dazu sanfte Pflegemittel, tagsüber mit ausreichendem Sonnenschutz. Fettende Produkte sowie Produkte mit ätherischen Ölen müssen gemieden werden. Zum Waschen ist lauwarmes Wasser am besten. Beim Abtrocknen sollte ein weiches Handtuch verwendet werden. Erst dann sollte die Pflege aufgetragen werden. Da eine Nassrasur die Haut unnötig reizen würde, sollten Männer trocken rasieren.

Häufigkeit und Begleiterscheinungen

Jeder zehnte Mensch der Weltbevölkerung leidet an Rosacea, und trotzdem ist diese auf das Gesicht beschränkte Hautkrankheit kaum im allgemeinen Bewusstsein präsent. Da bei jedem Dritten auch die Augen in Mitleidenschaft gezogen werden, empfiehlt sich neben der Konsultation eines Dermatologen auch die einen Augenarztes, da eine schwere Bindehautentzündung, sogar Erblindung drohen kann. Rosacea-Betroffene erleben neben den sichtbaren Hautproblemen eine hohe psychische Belastung. Durch ihr übermäßiges Erröten fühlen sie sich exponiert.

Tipps

Rosacea kann geheilt werden. Erreicht werden kann dies durch Vermeidung verstärkender Faktoren sowie Nutzung entsprechender Cremes und entzündungshemmender Medikamente, die die Bakterienzahl reduzieren. Manchmal dauert es drei Monate, manchmal zwei Jahre, aber es gibt zahlreiche Fälle ehemalig Betroffener, die nun über eine normale Haut verfügen und wieder gesund und glücklich sind.

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