Viele Forschungen beschäftigen sich mit dem Phänomen effektiver Rohstoffe für die Kosmetik. Ziel ist es, Stoffe für die Erhaltung der Gesundheit und Schönheit zu gewinnen. Waren es früher tierische Bestandteile, so sind es heute pflanzliche Extrakte. Die Forschung hat hier besonders in den letzten Jahren viele Fortschritte gemacht.
Rohstoffe und Herstellung
Naturstoffe aber können nicht in unbegrenzten Mengen (so schnell/jederzeit) hergestellt werden. Darum ist es wichtig, dass es nachhaltige Rohstoffe gibt, die in der Produktentwicklung eingesetzt werden. D.h. natürliche und naturidentische Rohstoffe, die nicht nur der Hautgesundheit zugutekommen, sondern durch einen ökologisch-biologischen Anbau gleichzeitig unsere Umwelt schonen. Heute können Extrakte und Wirkstoffe für die Kosmetik mittels unterschiedlicher Verfahren wie beispielsweise eine biotechnologische Herstellung durch Fermentation gewonnen werden. Dank moderner Labortechniken müssen diese auch nicht unbedingt der Natur „entrissen“ werden. Oberste Priorität kommt immer einer hohen Hautverträglichkeit der Rohstoffe zu.
Naturidentische Wirkstoffe kommen in der exakt gleichen Zusammensetzung in der Natur vor. Man versucht, sie mit speziellen Verfahren nachzubauen, da sie anders nicht in der benötigten Menge oder Qualität gewonnen werden können.
Peptide
Die Endprodukte enthalten oft ausgewählte Peptide, die in der Lage sind, bioaktiv in der Haut zu arbeiten. Sie können unsere Haut dazu zu bewegen, Reparaturmechanismen zu mobilisieren, das Zellwachstum zu stimulieren und für einen strahlenden, jungen Teint zu sorgen.
Es gibt eine Vielzahl von Peptiden, die unterschiedliche Wirksamkeiten aufweisen. So sind Penta- oder Hexapeptide in der Lage, die Kollagenproduktion in der Haut anzuregen und/oder die Faltentiefe zu verringern.
Auch die Haut besteht aus Peptiden. Würde sie keine Peptide enthalten, wäre die Hautstruktur nicht elastisch mit wenig Tonus. Peptide unterstützen die Haut in vielerlei Hinsicht und sind in der modernen Anti-Aging-Prävention nicht mehr wegzudenken.
Hyaluronsäure
Noch ein bekannter Vertreter der natur-identischen „naturnahen” Wirkstoffe ist die Hyaluronsäure. Hyaluron ist natürlicher Bestandteil unseres Organismus. Diese körpereigene Substanz übernimmt vielfältige biologische Funktionen: Hyaluronsäure ist ein wichtiger Strukturbaustein unseres Gewebes und hat die Fähigkeit, Wasser im Gewebe zu binden. Dieser Eigenschaft verdankt unsere Haut Volumen und jugendliche Spannkraft.
Die Ästhetische Medizin und die Kosmetik machen sich diese Eigenschaften zunutze und setzen kosmetische Produkte ein, die Hyaluronsäure enthalten. So werden die Elastizität und Fülle der Haut wiederaufgebaut.
Eine naturidentische Hyaluronsäure wird aus Pflanzenstoffen gewonnen und hat eine ähnliche Struktur wie die körpereigene. Somit wirkt diese sehr hautverträglich und besonders wirkungsvoll.
Aroma, Duft, Konservierung
Auch Aromen, Duftstoffe und Konservierungsstoffe können mithilfe chemischer Reaktionen synthetisch nachgebildet wie z.B. Salizylsäure, Benzoesäure, Sorbinsäure etc.
Bei Naturkosmetik dürfen auch hier keine Konservierungsstoffe, die im Labor hergestellt werden, eingesetzt werden. Eine Bedingung hierfür ist allerdings, dass sie auch so in der Natur vorkommen. Hersteller sprechen dann von „naturidentischer“ Konservierung.
Salicyl- und Bioalkohole sind sogenannte Vertreter von naturidentischer Konservierung. Jetzt könnte man sagen, dies entspricht nicht den Anforderungen eines Naturproduktes. Dies ist laut Kosmetikverordnung in einem gewissen prozentualen Einsatz erlaubt.
Klassische & Naturkosmetik
Die Unterschiede von Natur- und klassischen Kosmetikprodukten scheinen oft nicht mehr so groß zu sein.
Wie bei allen Wirkstoffen gilt auch hier: Es ist die Komposition die letztendlich ein Produkt ausmacht. Eine gute Formulierung und eine ausgewogene Wirkstoffzusammenstellung sind wichtig, um die Hautgesundheit zu erhalten und das Aussehen der Haut zu verbessern.
Brigitte Kettner - Biologin, Gründerin von Methode Brigitte Kettner, Köln www.mbk-cosmetics.com
