Schutzsystem der Fußhaut Teil 1

10.01.2024
Fuß Schmerz

Das größte Organ des Körpers ist die Haut und sie schützt uns vor äußeren Einflüssen, sie reguliert die Körpertemperatur und verhindert, dass wir überhitzen. Dabei ist auch die Fußhaut ein besonderer Schutzwall unseres Körpers, sie schützt uns vor äußeren Belastungen oder Infektionen und ist unter anderem ein sehr wichtiges Sinnesorgan.

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Wenn wir uns unsere Haut am Fuß einmal anschauen, dann stellen wir fest, dass sie verschiedene Zonen hat. Der eine Teil ist weich und elastisch, der andere eine feste Lederhaut.
Doch warum ist das so? Die Unterseite unserer Füße ist mit einer schützenden Lederhaut zumindest in den druckbelasteten Arealen ausgestattet. Bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger. Ohne diese Lederhaut wäre der Fuß vor äußeren Einflüssen ungeschützt. Denn Kälte, Hitze, Druck, Stoß, Reibung oder chemische Einwirkungen können die Haut schädigen. Die Mikroorganismen würden ohne diesen Schutzwall eindringen und eine Vielzahl von Infektionen hervorrufen.

 

„ DIE SCHUTZBARRIERE IST MEIST DURCH SCHWITZENDE FÜSSE, VIEL WASSERANWENDUNG ODER AUCH EINE IMMUNSYSTEMSCHWÄCHE GESCHÄDIGT.

Bedrohliche Infektionen

Welche Infektionen bedrohen unsere Füße?

  • Fußpilz: Eine klassische Infektion der Fußhaut ist die Tinea Pedis, der Fußpilz. Diese dermatophyte (Pilz-)Infektion ist lästig, meist aber harmlos. Durch Veränderung der Feuchtigkeitsverhältnisse am Fuß (übermäßiges Schwitzen oder feuchte Füße von außen) mazeriert die Haut und wird für Mikroorganismen durchlässig. Ist die Schutzbarriere erst mal unterbrochen, dringen unter anderem Keime ein und begünstigen den Infekt. Bei dem Fußpilz kommt es in der
    Regel zu Rötungen, kleinen wässrigen Bläschen oder auch sehr unangenehmem Juckreiz. Die Behandlung wird durch Arzneimittel wie Cremes oder Lösungen ausgeführt.
  • Warzen: Sie sind in der Regel jedem ein Begriff. Meistens harmlos, doch können sie an druckbelasteten Stellen sehr schmerzhaft werden. Die ersten Kontakte mit Warzen, die zu der Gruppe der Humanen Papillomviren (HPV) gehören, haben Kinder. Warzen sind kleine scharf begrenzte Wucherungen, die in der Oberhaut sind. Diese kleinen HPV-Erreger brauchen eine „Eintrittspforte“, um im Hautbereich einen Defekt zu verursachen. Bei Kindern kommt es absolut häufig vor, dass der Fuß daran erkrankt. Die Schutzbarriere ist meist durch schwitzende Füße, viel Wasseranwendung oder auch eine Immunsystemschwäche geschädigt. Dann haben die Viren freie Bahn. Bei Kindern ist es nicht immer nötig, Warzen zu behandeln. Das Immunsystem ist oft in der Lage, das von allein wieder zu regulieren. Bei Erwachsenen kann das durchaus anders sein.

    Druck und Reibung

Wenn es am Fuß „heiß hergeht“, kann das durchaus daran liegen, dass es durch die Fortbewegung an bestimmten Stellen zu ungeplanten Reibungen kommt. Diese Reibung erzeugt „Reibungshitze“. Durch diese Reibungshitze wird der Schutzwall des Fußes sofort angeregt, dagegen etwas zu tun. Er beginnt, eine Schutzschicht zu bilden. Bei der Hornhaut sind es kleine abgestorbene Hautzellen, die beginnen, sich übereinanderzuschichten. Diese auch Hornzellen genannten Schuppen verdichten sich durch die Belastung des Körpers unter dem Fuß und bilden dann im Lauf der Zeit eine verhornte Platte: Die Druckstelle. Sollte es weiter zu ungünstigen Druckverhältnissen kommen, kann die Hornsubstanz sich immer weiter in den Fuß drücken, und ein Hühnerauge ist die Folge. Daher ist es ratsam, diesen Schutzwall der Fußhaut zu schützen und zu pflegen. Warum bei trockener Haut das Schutz-System der Fußhaut gestört ist? Das erfahren Sie im zweiten Teil des Artikels.

Maren Bloss

Maren Bloss
Die Autorin ist selbstständige Podologin und Wundexpertin (ICW). Sie leitet eine kassenzugelassene Praxis in Niedersachen, betreibt Aufklärung zum Berufsbild und hat thematische Fachbücher verfasst.

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