Die Fußhaut ist besonders, Teil 2

15.02.2024
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Die Haut, das größte Organ des Körpers, sollte immer gut geschützt sein. Dazu ist es ratsam, sie durch Pflege vor äußeren Einflüssen zu schützen. Die Pflege für die Fußhaut ist eine besondere, da es ohne sie schnell zu Beschwerden kommen kann.

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Der Schutzwalll, Teil 2

Die Fußhaut ist besonders

Die Haut an der Fußsohle hat viele Bereiche, die unterschiedlich belastet werden. Dort, wo der Fuß den meisten Druck bekommt, schützt die Haut sich, indem sie Hornzellen produziert. Kommt es zu einer Überbelastung, beginnt der Körper, eine Schutzschicht durch Hornzellen aufzubauen: die sogenannte Hornhaut.

Was ist eigentlich Hornhaut

Die übermäßige Hautzellaufschichtung, die Korneozyten, bildet an den druckbelasteten Stellen eine verdickte Hautplatte, die sogenannte Hyperkeratose. Eine andere Form der übermäßigen Hautbildung ist die schuppige Haut. Diese kann durch Erkrankungen, äußere Einflüsse oder Erreger entstehen. Die Hautzellen erneuern sich übermäßig schnell, bleiben aber am Fuß „haften“, was zum fischschuppenartigen Aussehen der Fußhaut führt.

Erreger brauchen eine Eintrittspforte

„In einen gesunden geschützten Körper dringt keiner ein!“ Ist aber die Hautbarriere beschädigt, haben Keime und Co. ein leichtes Spiel. Wenn die Füße durch trockene Haut, die kalte Jahreszeit oder übermäßige Belastung von außen geschwächt werden, treten Probleme auf. Jetzt haben Erreger leichtes Spiel. Die Haut bildet Risse und kleine Wunden, in die die Keime eindringen können.

Wenn die Haut reißt

Sie kennen es ja selbst oder aus den Behandlungen Ihrer Kunden: Wenn die Haut reißt, dann brennt es und dauert lange, bis eine Heilung erfolgt. Am Fuß ist das häufig noch viel schmerzhafter. Die Fissuren oder auch Rhagaden entstehen, wenn die Haut zu trocken wird und ihre Oberflächenelastizität verliert. Diese Risse haben am Fuß keine Chance, sich wieder anzunähern und den Defekt zu schließen. Die richtige Pflege muss her!

 

"IN EINEN GESUNDEN GESCHÜTZTEN KÖRPER DRINGT KEINER EIN!"

Fett versus Urea

Früher galt in der kalten Winterzeit die Regel: Fett muss drauf, damit die trockene rissige Haut wieder weich wird. Das stimmt so nicht ganz! Melkfett und Vaseline gehören zu den Antiquarien der Hautpflege. Sie lindern meistens nur kurzfristig, die Langzeittherapie aber bringt den Erfolg, denn in vielen Fällen fehlt der Haut nicht das Fett, sondern die Feuchtigkeit.
Bei Produkten, die einen Fettanteil haben, ist es wichtig zu wissen, welcher Emulsionstyp benötigt wird: eine Öl-in-Wasser- (O/W-Emulsion) oder Wasser-in-Öl-Emulsion (W/O-Emulsion). Vielmehr geht es darum, dass die Hautzellen mit Feuchtigkeit versorgt werden, damit sie elastisch bleiben. Urea unterstützt mit ihrer Wirkungsweise diesen Prozess effektiv und bringt kontinuierlich gute Ergebnisse.

Wie wirkt Urea?

Der Wirkstoff Urea ist ein wesentlicher Bestandteil der oberen Hautschichten und dient als hauteigenes Feuchthaltemittel. Wenn nicht ausreichend Feuchtigkeit in der Zelle vorhanden ist, kann Urea durch äußerliche Anwendung zugeführt werden. Zwischen fünf und 15 Prozent sollte der Pflegeanteil betragen. Alles über 20 Prozent Urea wirkt ablösend (keratolytisch) und ist dann kein pflegendes Produkt mehr.

Maren Bloss

Maren Bloss
Die Autorin ist selbstständige Podologin und Wundexpertin (ICW). Sie leitet eine kassenzugelassene Praxis in Niedersachsen, betreibt Aufklärung zum Berufsbild und hat thematische Fachbücher verfasst.

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