Verpackungslösungen - Muss es immer Plastik sein?

Wer Naturkosmetik kauft, stellt sich früher oder später die berechtigte Frage: Wieso ist eigentlich der Inhalt „Natur“, aber die Verpackung aus Plastik? Die Biologin Darja Kozlova beleuchtet den Konflikt der Hersteller und gibt einen Ausblick auf die Zukunft.

Die Ansprüche an zertifizierte Naturkosmetikprodukte sind hoch. Dass dies auch für Verpackungen gilt, ist nahe liegend. So zeigen beispielsweise Meldungen über die Meeresvermüllung, welch weitreichende Folgen unser Fehlverhalten im Umgang mit Kunststoffverpackungen hat. Hier steckt die Naturkosmetikbranche wie kaum eine andere in einem Konflikt: und zwar den eigenen Ansprüchen an Umweltschutz und Produktschutz in gleichem Maße gerecht zu werden.

Schutz des Inhalts

Besonders hoch sind die Anforderungen an Verpackungen mit direktem Kontakt zum Produkt. Kosmetische Verpackungen sollen den Inhalt schützen, eine leichte Anwendung ermöglichen, gesetzlich geforderte Informationen kommunizieren, als Marketingträger fungieren und dabei möglichst ökologisch sein.

Der Produktschutz hat dabei die oberste Priorität, denn zertifizierte Naturkosmetikhersteller verzichten bewusst auf chemisch-synthetische Konservierungsstoffe. Die Fähigkeit, Produktinhaltsstoffe gegen Wasserdampf, UV-Licht, Sauerstoff, CO2 und Verunreinigungen zu schützen, kann jedoch nicht jedes beliebige Material in gleichem Maße erfüllen. Neben Glas setzt man insbesondere Aluminium sowie die Kunststoffe PET (Polyethylenterephthalat), PP (Polypropylen) und PE (Polyethylen) für Kosmetika ein, da sie gute Barriereeigenschaften aufweisen. Die genannten Kunststoffe kommen ohne Weichmacher wie Phthalate, BPA oder ähnliche problematische Zusätze aus und finden auch in der Nahrungsmittelindustrie ein breites Einsatzgebiet.

Vorteile von Kunststoff