Fußpilzvorbeugung - Gefahrenquelle Urlaub

22.06.2018
Foto: Brocreative/Shutterstock.com

Sommer, Sonne, Fußpilz: Allein der Gedanke an dieses Krankheitsbild lässt manche mit Schaudern an den vergangenen Urlaub zurückdenken. Denn Fußpilz kann sehr langwierig und intensiv zu therapieren sein.

Die Ursachen

Doch warum kommt es ausgerechnet im Sommerurlaub zur Infektion mit Fußpilz? Der Grund ist einfach: weil mehr barfuß gelaufen wird und weil das Abtrocknen der Füße nach dem Sprung ins Wasser oft zu kurz kommt. Zwischen den feuchten Zehen können Sandkörner reiben und zu Hautverletzungen führen – der ideale Eintrittsort für die an jedem Urlaubsziel vorhandenen Mikroorganismen!

Die Betroffenen

Zwar würde die körpereigene Immun­abwehr bei gesunden Menschen im Normalfall den Erregern keine Chance zur Ausbreitung geben. Das ist aber nicht immer so. Besonders prädestiniert für Fußpilz sind Sportler. Wassersportler, die eine Taucherausrüstung leihen, nutzen Schwimmflossen oder Tauchschuhe, die fremde Menschen bereits getragen haben. Wurden diese nicht richtig desinfiziert, sind sie ein Tummelplatz für Erreger. Schwimmer nutzen Duschen und Umkleidekabinen, die mit ihrem feuchtwarmen Klima einen besonderen Nährboden für Erreger bieten. Jogger, Tennisspieler und Fußballer halten durch die erhöhte Schweißbildung im Schuh ein feuchtwarmes Niveau aufrecht, das Bakterien die ideale Brutstätte bietet.

Bei einem Hotelaufenthalt ist zu bedenken, dass Gäste, die vorher in dem Hotelzimmer gewohnt haben, schon barfuß über die Teppiche gelaufen sind. Hautschuppen haben sich so im Teppich festgesetzt und durch das warme Sommerwetter ist die Infektionsgefahr umso höher.

Besonders fußpilzgefährdet sind Personen mit einem geschwächten Immunsystem wie Diabetiker oder OP- und Chemotherapiepatienten. Übergewichtige und Raucher sind in diesem Zusammenhang ebenfalls zu erwähnen. So neigen Übergewichtige oft zu einer starken Hornhautbildung. Reißt diese Hornhaut, ist die natürliche Schutzschicht unterbrochen und die Erreger können eindringen.

Aber auch allein durch falsche Pflege oder zu enge Schuhe und Strümpfe kann der Säureschutzmantel der Haut geschädigt werden und es können Erreger eindringen.

Der Fußpfleger

Fußpfleger erkennen bei ihren Kunden schon kleine Hautverletzungen, entfernen überschüssige Hornhaut und empfehlen Fußentlastungen. Außerdem können sie ihre Kunden präventiv beraten, damit es nicht zu einer Fußpilzinfektion kommt. Schweißfüße, ein gestörter pH-Wert und falsche Schuhe sind nur einige der Themen einer solchen Beratung.

Gut geschulte Fachleute empfehlen, die Füße auch in den Zehenzwischenräumen gut, gegebenenfalls mit Papiertüchern, abzutrocknen. Zudem zeigen sie ihren Kunden die richtigen Fußpflegepräparate von der Reinigung bis zur Pflege. Sie weisen darauf hin, stets frische Strümpfe, am besten aus atmungsaktiveren Naturmaterialien, zu tragen. Und nicht nur Fußpfleger raten, bei der Wahl der Schuhe auf Qualität zu achten. Auch sollten ihre Kunden die Schuhe regelmäßig wechseln, damit keine längere Feuchtigkeitsbildung entsteht. In bestimmten Abständen sollten Schuhe sogar komplett entsorgt werden. Für die Urlaubsreise können Fußpfleger ein Reisepäckchen zusammenstellen, das individuell für jedes Familienmitglied eine Vorsorge zur Verhinderung einer Ansteckung mit Fußpilz enthält. So sollten Flip-Flops, Badelatschen und Desinfektionsspray unbedingte Reisebegleiter sein.

Der Fußpilz

Zudem sollten Fußpfleger ihre Kunden darüber aufklären, wie sich eine Pilzinfektion gegebenenfalls bemerkbar macht. Juckreiz oder Brennen an den Füßen und ein unangenehmer Geruch sind ein Alarmsignal für die Diagnose Fußpilz. Zudem kann die Haut nässen und stark aufgequollen sein. Blasen und Pusteln oder weißliche Partien können sich ebenfalls bilden. Die Fußpilzsymptome variieren in ihrem Stärkegrad und treten meist nicht alle gemeinsam auf ­– in der Regel jedoch an beiden Füßen gleichzeitig. Betroffene Hautareale sind zum Beispiel Zehenzwischenräume, die Zehen selbst, die Fußsohlen oder der gesamte Fuß. Der Fußpilz in den Zehenzwischenräumen kann, wenn er nicht behandelt wird, im weiteren Verlauf sogar die Nägel befallen.

Treten einige dieser Symptome auf, ist große Vorsicht geboten. Denn sich selbst zu infizieren und andere Hautpartien mit dem Pilz zu benetzen ist möglich. Meist geschieht dies durch Unwissenheit. So kann bei Bläschenbildung an den Fußsohlen ein starker Juckreiz auftreten. Dann wird am Fuß gekratzt und mit den verunreinigten Händen der Pilz weitergegeben. Feuchtwarme Hautareale, zum Beispiel die Achseln, sind empfänglich für einen erweiterten Pilzbefall und auf viele Körperstellen verteilt.

Bemerken Ihre Kunden nach dem Urlaub einige dieser Symptome, sollten sie schnellstens einen Dermatologen aufsuchen. Dieser hat die Möglichkeit, mit abgeschabten Hautpartikeln bei einer mikroskopischen Untersuchung in einem speziellen Verfahren den Fußpilz nachzuweisen und im Labor eine Pilzkultur anzulegen, um den genauen Erreger zu identifizieren. Für eine Pilzinfektion kommen nämlich verschiedene Erreger in Frage.

Die Behandlung

Für eine erfolgreiche Fußpilzbehandlung gibt es verschiedene Verhaltensregeln, die zu beachten sind:

  1. Mit dem Arzt eine medikamentöse Behandlung abstimmen, um die Ansteckungsgefahr auch für weitere Personen zu unterbinden.
  2. Das Verhalten bei der Körperpflege verändern.

Die wichtigsten Maßnahmen

  • Kleine Hautverletzungen erkennen, überschüssige Hornhaut entfernen, Fußentlastungen empfehlen.
  • Kunden präventiv beraten.
  • Zehenzwischenräume gut ­abtrocknen.
  • Die richtigen Fußpflegepräparate von der Reinigung bis zur Pflege zusammenstellen.
  • Stets frische Strümpfe, am besten aus atmungsaktiveren Naturmaterialien, empfehlen.
  • Bei der Schuhwahl zu Qualität raten.
  • Einen regelmäßigen Schuhwechsel und eine Komplettentsorgung in bestimmten Abständen empfehlen.
  • Reisepäckchen mit einer Vorsorge zusammenstellen.

Michael Herx - Er ist Schulinhaber und -leiter der eigenen Kosmetik- und Fußpflegeschule in Mönchengladbach. Zudem ist er seit vielen Jahrzehnten Autor, Dozent und Referent.

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