Fußmassagen

14.07.2011
Die Kraft der Berührung

Sie sind eine Wohltat für Körper und Geist und das Highlight jeder Fußpflegebehandlung – Massagen. Was sie so wertvoll macht und welche Energien dabei freigesetzt werden, verrät Ihnen Wellnessexpertin Ursula Schneider

Massagen dienen der Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden. Im Wellness-Bereich spielen sie eine zentrale Rolle. Mit sanftem Kneten, Kreisen und Streichen bilden sie die Grundlage für tiefe Entspannung, die es den Kunden ermöglicht, das wohltuende Einheitsgefühl von Körper und Geist zu erleben.

Im Rahmen von Fußpflegeangeboten sind Massagen längst nicht nur kleine Abrundungen der gebuchten Behandlung, sondern eigenständige Pflegebausteine. Neben klassischen Massagen mit konkreter Indikationsstellung, z.B. bei schmerzenden Muskeln, besteht auch eine große Nachfrage nach Wellnessmassagen, bei denen der Verwöhneffekt stark im Vordergrund steht. Ein kleiner Überblick (siehe Kasten) zeigt die Vielfalt der Möglichkeiten im Bereich der Fußmassagen.

Die Vorbereitung

Folgende Punkte sollten Sie beim Angebot von Fußmassagen beachten:

  • Sorgen Sie für eine störungsfreie Atmosphäre (ausreichend Zeit reservieren, Massagen möglichst nicht zwischen zwei Termine legen, Anrufbeantworter einschalten).
  • Achten Sie auf ein angenehmes Raumklima (Temperatur, Duft, Musik, Lichtstimmung).
  • Tragen Sie bequeme Kleidung, legen Sie Schmuck ab und wärmen Sie Ihre Hände auf.
  • Prüfen Sie, ob alle benötigten Arbeitsmaterialien griffbereit sind, und achten Sie darauf, dass die Massageöle oder Lotionen temperiert sind. Verteilen Sie diese immer erst in Ihren Händen, bevor Sie mit der Einarbeitung in die Haut der Füße und Beine beginne.
  • Stellen Sie Erfrischungsgetränke für die Kunden bereit (Tee, Wasser, Saft).
  • Führen Sie als entspannenden Einstieg ein wärmendes Fußbad durch.
  • Ermöglichen Sie den Kunden nach der Massage eine Ruhephase von ca. 10 Minuten, in der sie zugedeckt entspannen können.

Ganz wichtig:
Klären Sie vor jeder Massage ab, ob Kontraindikationen wie z.B. Thrombosen, Durchblutungsstörungen, Krampfadern, akute Entzündungen, Wunden, Infektionskrankheiten etc. vorliegen!

Was Massagen bewirken

Da sich die diversen heute praktizierten Massagetechniken zum Teil grundlegend voneinander unterscheiden, gibt es ein sehr breites Spektrum an Wirkungsweisen auf den Körper. Allgemein betrachtet dienen Massagen in erster Linie der Muskellockerung und somit der Entspannung. Auch der Stoffwechsel und die Durchblutung werden gefördert.

Des Weiteren werden Stresssymptome gemildert, wodurch es nicht nur zu einer physischen, sondern auch einer psychischen Entspannung kommt. Die spezielle Kraft liegt in der Ruhe, dem Loslassen, dem Zurücklehnen fern von jedem Alltagselement, den Massagen ermöglichen. Die Fähigkeit, entspannen zu können, verbessert sowohl die körperliche als auch die seelische Gesundheit. Wir fühlen uns gesünder, zufriedener, sind nicht mehr so getrieben, können produktiver und kreativer sein, anstatt vom Kampf gegen die Spannung müde zu werden. Je stärker und länger man sich in Anspannung befindet, umso schwieriger wird die Entspannung und umso mehr wird sie benötigt.

Entspannungsmassagen sorgen für:

  • Revitalisierung des Körpers
  • Entspannung der Muskeln, dadurch deutliche Schmerzreduktion
  • Stärkung des Immunsystems
  • Psychische Entspannung und dadurch bessere Konzentrationsfähigkeit
  • Intensivere Wahrnehmung
  • Zufriedene, attraktive und positive Ausstrahlung
Den Energiefluss fördern

Viele Massagen basieren auf fernöstlichen Heiltraditionen. Diesen liegt die Vorstellung zugrunde, dass Energiebahnen durch den gesamten Körper verlaufen. Kann die Lebensenergie frei fließen, ist das Ergebnis vollkommene Harmonie. Energieblockaden hingegen verursachen Probleme.

Nach der chinesischen Philosophie beispielsweise ist das Chi, die Lebenskraft, im Fluss, wenn sich die gegensätzlichen Kräfte von Yin und Yang im Gleichgewicht befinden. Yang steht für alles Aktive, Zeugende, Belebende, Ausdehnende und Äußere. Yin wiederum für alles Passive, Verborgene, sich Zusammenziehende, Innere.

Die Kraftströme bewegen sich einmal zur Körpermitte, zum Zen-Zentrum, und dann wieder vom Zentrum weg und lösen sich somit auf. Yin-Meridiane verlaufen an der Innen- und Vorderseite des Körpers von den Füßen zum Kopf. Yang-Meridiane wiederum laufen an der Außen- bzw. Rückseite des Körpers vom Kopf zu den Füßen. An Füßen, Händen und Kopf wechselt der Energiefluss ständig, da dort die Meridiane beginnen und enden. Gemäß dieser Vorstellung sind Fußmassagen hervorragend geeignet, um alles „in Fluss“ zu bekommen und den gesamten Körper zu harmonisieren.

Die beiden Kraftarten sind speziell bei energiespendenden Massagen zu beachten. Ausstreichende Bewegungen – auf und ab, hin und her, hoch und runter – fördern den Fluss der Lebenskraft. Arbeiten Sie das gewählte Massageprodukt (Öl, Lotion, Schaum, Creme) mit kreisförmigen Bewegungen ein, die dem Verlauf der Meridiane folgen. Nehmen Sie zwischendurch den Fuß in beide Hände, um die Energie zu bündeln. Neben den Händen, die abwechselnd mit Druck und Leichtigkeit über die Haut streichen, können Sie für die Massage der Füße auch Hilfsmittel einsetzen, z.B. einen Pinsel, eine Muschel, eine Edelsteinkugel, einen Griffel oder eine leichte Feder.

Beendet man Fußmassagen mit kleinen Erdungsritualen, erhalten sie eine ganz besondere Bedeutung, die für den Kunden noch lange spürbar ist. Hierzu legt man einfach beide Handflächen auf die Fußsohlen, aktiviert diese mit leichtem Druck und hält diese Berührung eine Weile.

Die besten Massagezeiten

Belebende Massagen als zusätzlicher Energie-Kick sollten bis zur Mittagszeit praktiziert werden, bis zu diesem Zeitpunkt steigt der Biorhythmus an.
Entspannende Massagen wiederum eignen sich für den Nachmittag und die Abendstunden. Ab ca. 18.00 Uhr stellt sich der Körper auf Entspannung ein.

Die Behandlungskalkulation

Kurze Massagen im Anschluss an die Fußpflege mit einer Dauer von rund 5 Minuten sollten in Ihren Behandlungspaketen immer inbegriffen sein. Schließlich runden Sie die gebuchte Leistung entspannend ab und der Kunde erhält auch einen kleinen Eindruck von Ihren Fähigkeiten und ist dadurch eher geneigt, später auch eigenständige Massageangebote zu buchen.

Bieten Sie Massagen als Einzelbausteine an, sollten Sie je nach Umfang eine halbe bis eine ganze Stunde für die Behandlung einkalkulieren. Als Minutenpreis können Sie ca. 0,80 Euro bis 1,10 Euro veranschlagen. Berücksichtigen Sie bei Ihrer Preisgestaltung auch den jeweiligen Wareneinsatz.

Bieten Sie Massagen erstmals an, sind kleine Schnupperpakete für die Kunden, die Sie für einen begrenzten Zeitraum mit 0,70 Euro pro Minute ins Programm aufnehmen, eine gute Möglichkeit, um die neuen Services bekannt zu machen. Achten Sie jedoch darauf, dass Kunden nur einmalig diesen Vorzugspreis genießen, unabhängig davon, für welche Massage Sie sich entscheiden. Schließlich geht es nicht darum, sich günstig durch Ihre Angebote „zu schleichen“, sondern einen ersten Eindruck zu erhalten, was Sie als Dienstleister in Sachen Fußmassagen zu bieten haben und leisten können.

Autorin: Urusla Maria Schneider

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