Wohlfühlzeit

08.03.2019
Foto: Africa Studio/Shutterstock.com

Behandlungen in Ihrem Studio, die auf einer intensiven Maniküre und Pediküre basieren, haben nicht nur im Winter, sondern auch während der noch kühlen Übergangszeit Hochsaison. Spezielle Anwendungen, wie zum Beispiel Paraffinbäder, haben sich bewährt. Bei einer reichhaltigen Pflege wie dieser ist es angebracht, 10er-Behandlungs- preise oder Paketpreise anzubieten, denn nur durch die regelmäßige Anwendung verbessert sich das Hautbild Ihrer Kundin an den Händen und Füßen. Wöchentliche Behandlungstermine verringern die Bildung von Hautrissen und erhöhen somit den Erfolg der Behandlung.

Pflege mit Hand und Fuß

Bei sehr trockenen Händen können Sie Ihrer Kundin empfehlen, ein- bis zweimal pro Woche eine Handpackung zu machen: Die Hände vor dem Schlafengehen dick eincremen und Baumwollhandschuhe anziehen. Die Creme kann über Nacht einwirken. Zusätzlich helfen Ölbäder.

Und so könnte ein „Hand & Nail“-Spa in Ihrem Studio aussehen: Desinfizieren Sie die Hände Ihrer Kundin und entfernen Sie möglichen Nagellack. Stellen Sie eine Haut- und Nageldiagnose. Dann kürzen Sie die Nägel und feilen sie in Form. Nun tragen Sie Nagelhautentferner auf und lassen ihn einwirken. Danach schieben Sie die Nagelhaut mit einem Rosenholzstäbchen zurück.

Jetzt ist das Nagelbad an der Reihe: In einer Schale mit lauwarmem Wasser und einigen Tropfen Mandelöl darf Ihre Kundin ihre Hände circa drei Minuten baden. Anschließend trocknen Sie die Hände ab und entfernen abstehende Hautschüppchen mit der Hautzange. Nun massieren Sie das Nagelpeeling in die Nägel ein. Ein erneutes Handbad folgt. Polieren Sie danach die Nägel mit einem Buffer oder einer Polierfeile auf Hochglanz, die Nagelspitzen können Sie mit einer Kristall- oder Glasfeile versiegeln. Massieren Sie dann ein Handpeeling mit leicht kreisenden, leichten Bewegungen ein und nehmen die Reste mit Wasser wieder ab.

Nun ist die Nagelbettpflege an der Reihe, gefolgt von einer Handmassage mit Serum und einer Handcreme oder einer Handpackung. Die Hände mit der noch aufgetragenen Handpackung oder Handcreme mehrmals in das Paraffinbad eintauchen, Plastikhandschuh und Frotteehandschuh anzuziehen und zehn Minuten einwirken lassen. Nach dem Abkühlen das Paraffin mitsamt dem Plastikhandschuh vorsichtig von der Hand abstreifen. Nun die Nagelplatte entfetten, Nagelhärter oder Unterlack auftragen und die Nägel auf Wunsch lackieren. Die Behandlung bei sanfter Hintergrundmusik dauert circa eine Stunde.

Mit einem Fußbad und mit ätherischen Ölen verwöhnen Sie die Füße Ihrer Kundin. Nach dem Fußbad ist eine Fußmassage optimal, um die Durchblutung zu fördern. Zudem lohnen sich regelmäßige Fußpeelings, um die abgestorbenen Hautschüppchen zu entfernen und die Haut geschmeidiger werden zu lassen.

Nägel im Blick

Nehmen Sie sich Zeit, auch den Nägeln Ihrer Kundin Aufmerksamkeit zu schenken. Denn sie neigen jetzt dazu trockener zu sein. Hier ist es empfehlenswert, die Nägel mit folgenden Tipps zu pflegen:

  • ein Nagelbad. Die Nägel für ein paar Minuten in Olivenöl oder ein warmes Honig-Milch-Bad getaucht wirkt Wunder. Bei brüchigen Nägeln hilft als Badezusatz zum warmen Wasser Zitronenschalenöl. Bei starker Hornhaut bietet sich Orangenschalenöl an. Warmes Wasser fördert die Durchblutung. Schlecht durchblutete Hände lassen die Nägel langsamer wachsen und machen sie anfälliger für Pilzerkrankungen.
  • bei Minusgraden sollte Ihre Kundin Handschuhe tragen
  • pflegen Sie die Nägel mit Paraffinbehandlungen, pflegendem Schutzlack, Nagelbalsam, Nagelmasken und massieren Sie sie mit Nagelöl. Die Nagelspitze können Sie mit Thermo-Seal versiegeln.
  • spezielle Aufbaupräparate mit Vitamin H, die die Widerstandsfähigkeit des Nagels erhöhen, sind ebenfalls erhältlich. Dieses Vitamin, auch Biotin genannt, ist ein wichtiger Grundbaustein für kräftige Fingernägel.

Entspannung pur

Eine Möglichkeit, Ihrer Kundin tiefenwirksame Wohlfühlmomente zu schenken, ist die Reflexzonenmassage. Entdeckt wurde diese Methode von dem amerikanischen Arzt William Henry Fitzgerald. Er fand heraus, dass alle Organe unseres Körpers an den Händen, Füßen und Ohren gespiegelt werden.

Jede Körperhälfte lässt sich vom Kopf bis zu den Füßen in fünf Längszonen unterteilen. Jede dieser Zonen beginnt an einem der fünf Finger oder Zehen. Alle Organe und Körperteile, die in derselben Zone liegen, reagieren aufeinander.

Die Reflexzonenmassage regt den Stoffwechsel, die Durchblutung und die Tätigkeit der Organe an. Zudem fördert sie die Ausleitung von Giftstoffen aus dem Körper und aktiviert das Immunsystem. Sie kann leichte Erkrankungen, Schmerzen und Befindlichkeitsstörungen lindern. Und so funktioniert sie:

  1. Zuerst sollten die Hände aufgewärmt werden. Bewegen Sie hierzu ihre Hände, streichen Sie darüber, ziehen Sie vorsichtig an den Fingern, reiben Sie die Handflächen aneinander.
  2. Ihr wichtigster Masseur ist Ihr Daumen. Die anderen Finger sind für das Halten und Stützen einzusetzen. Die Daumenkuppe streicht sanft und gleichmäßig über die Reflexzonen, indem sie sich immer wieder beugt und streckt und sich so wie eine Raupe vorwärtsbewegt. Beanspruchen Sie Ihren Daumen dabei nicht zu stark. Weniger ist immer mehr.
  3. Reizen Sie die Hände beziehungsweise Füße nicht und hören Sie bei Schmerzen und unangenehmen Spannungsgefühlen auf. Auch wenn die Massage zu sehr anstrengt oder Beschwerden sich verschlimmern sollten, müssen Sie unbedingt abbrechen. Schon kleine Berührungen setzen viel in Gang. Auch eine laufende Nase oder verstärkte Verdauungstätigkeit zeigt, dass die Massage etwas im Körper in Bewegung setzt.
  4. Behandeln Sie die Hände abwechselnd. Reflexzonen, die auf beiden Händen oder Füßen liegen, massieren Sie nacheinander erst auf der einen, dann auf der anderen Seite. Danach widmen Sie sich einer neuen Zone.
  5. Gehen Sie ruhig beherzt ans Werk. Wenn Sie eine Zone nicht 100-prozentig genau treffen, ist das nicht schlimm. Wenn Sie die Hände oder Füße rundherum verwöhnen, erreichen Sie ohnehin alle Reflexzonen.
  6. Variieren Sie den Druck während der Massage immer mal wieder und achten Sie darauf, wenn Ihre Kundin Ihnen ein Zeichen gibt: Juckreiz, Schmerzen, Spannungen oder Verfärbungen der Haut an bestimmten Stellen können auf ein gestörtes Organ oder Körperteil hinweisen. So entdecken Sie vielleicht Verspannungen im Bereich der Halswirbelsäule, die an bohrenden Kopfschmerzen schuld sein können. Oder die Lymphgefäßzonen sind empfindlich und zeigen Ihnen so, dass das Immunsystem Ihrer Kundin geschwächt ist.
  7. Nach einer intensiven Reflexzonenmassage sollten für Ihre Kundin mindestens zehn Minuten Ruhe folgen. Das unterstützt die Wirkung. Nach der Reflexzonenmassage können die Hände oder Füße anschließend mit einer pflegenden Creme oder sogar einer Handpackung verwöhnt werden.
Keine Massage an den Händen und Füßen bei:
  • schweren Infekten, Entzündungen und akuten Erkrankungen
  • Thrombosegefahr und Venenentzündungen
  • Problemen wie Schwellungen, Hautreizungen, Ekzemen
  • Schwangerschaft (nur nach ärztlicher Rücksprache)
  • wenn ein Herzschrittmacher getragen wird

Brigitte Würfl - Sie ist Inhaberin der H&N Academy for beauty in Leonberg mit Nagel- und Kosmetikstudio, Vertrieb von Nagelprodukten und Seminarprogramm rund um Beauty. Sie ist Obfrau im Bereich Nagel für die Innung BW und unabhängige Fachtrainerin.

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