Warum Mikronährstoffe so wichtig sind

16.10.2018
Procyanidine sind in hohen Mengen in Traubenkernen enthalten und schützen die Haut vor UV-bedingten Schäden. Foto: Y Photo Studio/Shutterstock.com

Die Gruppe der Mikronährstoffe umfasst nach klassischem Verständnis Vitamine und Mineralstoffe. Mittlerweile werden aber auch sekundäre Pflanzenstoffe mit einbezogen. Im Gegensatz zu den energieliefernden Makronährstoffen (Kohlenhydrate, Fette, Proteine) dienen die Mikronährstoffe nicht der Energieversorgung. Sie sind aber – bis auf wenige Ausnahmen – essenziell, d.h. sie müssen regelmäßig mit der Nahrung zugeführt werden. Im Organismus erfüllen Mikronährstoffe vielfältige Funktionen. Im Vordergrund stehen dabei katalytische und steuernde Eigenschaften, der Aufbau von Knochen und antioxidative Effekte.

Vitamine

Im Hinblick auf die Hautgesundheit sind vor allem die antioxidativ wirksamen Vitamine von großer Bedeutung. Sie schützen die Haut u.a. vor Zellschädigungen durch oxidativen Stress und vor UV-induzierten Schäden.

Vitamin C ist das wichtigste wasserlösliche Antioxidans im menschlichen Körper. In der Haut ist es in hohen Konzentrationen in der Epidermis und Dermis zu finden. Es ist als Cofaktor an der Bildung von Kollagen beteiligt. Letzteres hält die Haut straff und elastisch. Der physiologische Alterungsprozess verursacht eine Abnahme des Vitamin-C-Gehaltes in der Haut.

Vitamin E ist ein fettlösliches Antioxidans, welches in den Zellmembranen lokalisiert ist. Neben seiner Funktion als Radikalfänger, kann es die Haut durch Absorption von UVB-Strahlung schützen. Letzteres spielt aber eine eher untergeordnete Rolle.

Vitamin E und Vitamin C bilden ein wirksames Duo beim Schutz der Membranen vor Lipidperoxidation. Studien zeigen, dass ein kombinierter Verzehr beider Vitamine photoprotektive Effekte hat (u.a. Verminderung UV-induzierter Hautschädigungen).

Vitamin A gilt als das „Hautvitamin“. Es wird u.a. zum Aufbau und zur Regeneration der Haut und der Schleimhäute benötigt. Außerdem regt es die Zellteilung an.

Zahlreiche B-Vitamine (u.a. Biotin, Riboflavin, Niacin) unterstützen ebenfalls die Hautgesundheit.

Sekundäre Pflanzenstoffe

In den letzten Jahren sind die sekundären Pflanzenstoffe auch in Bezug auf die Gesundheit der Haut in den Fokus der Wissenschaft gerückt. Als Bestandteil von pflanzlichen Lebensmitteln sind sie u.a. in Gemüse, Obst, Nüssen und Vollkornprodukten enthalten und dienen den Pflanzen, neben der Farbgebung, vor allem als Abwehrstoffe.

Der Mensch nimmt durch eine gemischte Kost täglich schätzungsweise 1,5 g sekundäre Pflanzenstoffe auf. Im menschlichen Organismus besitzen sie eine Vielzahl von Funktionen. Sie wirken u.a. antioxidativ, antikanzerogen und antimikrobiell. Diese Eigenschaften sind auch für die Hautgesundheit bedeutend. Diesbezüglich zeigen Studien, dass die zu den sog. Flavanolen – einer Untergruppe der sekundären Pflanzenstoffe – gehörenden Procyanidine vor UV-bedingten Schädigungen schützen können. Diese sind in hohen Mengen in Traubenkernen enthalten. Darüber hinaus scheint der Verzehr von im Kakao enthaltenen Flavanolen die Hautstruktur zu verbessern und die Hautempfindlichkeit gegenüber UV-Licht vermindern zu können. Zudem weisen Studien darauf hin, dass die ebenfalls zu den sekundären Pflanzenstoffen gehörenden Carotinoide UV-bedingte Hautschädigungen verhindern können. In der Natur sind sie u.a. für die Farbgebung von Blüten und Früchten verantwortlich.

Mineralstoffe

Unsere Haut kann nur gesund bleiben, wenn auch eine ausreichende Versorgung mit Mineralstoffen gewährleistet ist. Hierbei spielt Kupfer eine besondere Rolle. Neben seiner Funktion als Antioxidans ist es an der Bildung von Kollagen und dem Hautfarbstoff Melanin beteiligt. Die Mineralstoffe Selen und Zink können die Haut vor UV-induziertem Stress schützen. Darüber hinaus weist Zink antimikrobielle Eigenschaften auf, von denen die Haut ebenfalls profitiert.

Mikronährstoffkonzentrate

Um die Selbsterneuerung der Haut zu unterstützen und somit den Alterungsprozess zu verlangsamen, sollte unbedingt auf eine ausreichende Versorgung mit Mikronährstoffen geachtet werden. Grundsätzlich kann man sich an den Regeln für eine vollwertige Ernährung orientieren. In diesem Zusammenhang können Mikronährstoffkonzentrate einen gesunden und unkomplizierten Beitrag leisten. Dabei sollten diese auf die speziellen Bedürfnisse der Haut abgestimmt sein und eine ausgewogene Komposition aus natürlichen Vitaminen, sekundären Pflanzenstoffen und Mineralstoffen beinhalten.

Qualitativ hochwertige Produkte zeichnen sich durch eine schonende Herstellung aus, denn nur so bleiben die Mikronährstoffe im Produkt enthalten. Ausschlaggebend für die Qualität ist auch der ausschließliche Einsatz von vollreifen, natürlichen und hochwertigen Rohwaren. Die flüssige Darreichungsform der Mikronährstoffkonzentrate unterstützt darüber hinaus die tägliche Flüssigkeitsaufnahme – ein weiterer wichtiger Punkt in Bezug auf die Hautgesundheit.

Was Mikronährstoffkonzentrate können und was nicht

  • Verschiedene In-vivo-Studien zeigen, dass der Verzehr eines auf die spezielle Ernährung von Haut, Haaren und Nägeln abgestimmtes Mikronährstoffkonzentrat die Eigenschaften der Haut bei den Probanden (u.a. UV-Schutz, Kopfhautfeuchte, Hautelastizität) verbessert.
  • Zudem kann für das gleiche Mikronährstoffkonzentrat in vitro ein positiver Einfluss auf die Zellvermehrung und Zelldifferenzierung von Keratinozyten beobachtet werden. Dieses wirkt sich positiv auf die Regeneration der Haut aus.
  • Grundsätzlich ist festzustellen, dass Mikronährstoffkonzentrate durch ihre funktionellen Inhaltsstoffe die Hautgesundheit unterstützen können. Hierbei sollte sich die Zusammensetzung der Mikronährstoffe selbstverständlich an aktuellen Erkenntnissen aus der Ernährungswissenschaft orientieren.
  • Überhöhte Dosierungen im orthomolekularen Bereich sind zu vermeiden, da diese ernährungsphysiologisch als nicht sinnvoll zu betrachten sind.
  • Ausgeprägte Mangelzustände sind nach Rücksprache mit dem behandelnden Therapeuten durch eine gezielte Substitution auszugleichen.

Dr. oec. troph. Miriam Lühring - Ökotrophologin Hans-Günter Berner GmbH & Co. KG, Altenholz

www.cellagon.de

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