Konzept für die Kabine und zu Hause
Zur Behandlung der Akne eignen sich besonders reparierende und heilungsbeschleunigende Treatments und Produkte. Die gelernte Drogistin und Kosmetikerin Claudia Helsper stellt ein passendes Konzept für die Kabine und zu Hause vor.
Bei Akne und fettiger Haut treffen wir auf drei verschiedene Situationen, wobei das Hautbild immer ähnlich ist.
1. Acne juvelinis oder vulgaris (gewöhnliche Akne), die vorwiegend bei jugendlicher Haut auftritt
2. Acne tarda, die Erwachsene betrifft
3. fettige Haut mit Komedonen, situationsbedingt wie beispielsweise bei Stress oder während der MenstruationZu den gemeinsamen Charakteristiken gehören Großporigkeit, Fettglanz, Überverhornung, Mitesser (Komedonen) und eine dickere, blassere Haut. Hinzu kommen die „Empfindlichkeiten“ wie Pickel und Pusteln. Akne im ErwachsenenalterDie Akne von erwachsenen Kunden verläuft wie die der Jugendlichen, macht aber den Betroffenen über einen langen Zeitraum hinweg Probleme. Da mit zunehmenden Alter die Wundheilung langsamer verläuft, sollte in der Behandlung der Fokus auf reparierende, heilungsbeschleunigende Methoden und Produkte gelegt werden. Zur Vermeidung von Narben und Pigmentverschiebungen eignet sich der Einsatz von Licht (Rot- und Blaulicht), Kaltplasma, hochfrequentem Strom und Repairwirkstoffen.
Behandlung in der Kabine
1. Zur Reinigung verwenden Sie entweder ein hydrophiles Produkt, das eine Öl- und eine Wasserphase enthält. Öl reinigt, ohne die Haut zu stressen und bindet ölige Substanzen. Anschließend tonisieren Sie die Haut. Alternativ reinigen Sie den Teint mit einer Reinigungsmilch, die Wirkstoffe gegen Propionibakterien enthält und schließen mit einem Tonic ab.
2. Jetzt tragen Sie ein Fruchtsäureprodukt auf. Lassen Sie es 15 Minuten einwirken und waschen Sie es mit Wasser ab. Bei der anschließenden Ausreinigung sollten Sie auf keinen Fall Dampf einsetzen, da er die Haut austrocknet und empfindlicher macht.
3. Jetzt können Sie apparativ weiterarbeiten: Bei jugendlicher Haut mit Blaulicht, bei Hauttypen ab 30 Jahren mit der Kombination Rot-/Blaulicht – jeweils für 10 bis 15 Minuten. Die Kombination Rot-/Blaulicht zeigt einen doppelten Effekt: Das blaue Licht richtet sich gegen die Propionibakterien, das rote Licht beschleunigt die Repairmechanismen. Die entstehende Wärme regt alle Stoffwechselfunktionen an, was sich besonders für die Haut ab 45 Jahren als förderlich erweist.Alternativ setzen Sie Kaltplasma ein. Seine Stärke liegt in der Anwendung bei größeren Entzündungen oder lokal am Kinn, auf der Stirn oder der Nase. Der HF-Stab kommt insbesondere zum Einsatz, wenn Wunden verschlossen werden müssen, die beim Entfernen von Pickeln oder Eiterpusteln entstanden sind. Gleichzeitig beugt die Hochfrequenz Schmierinfektionen vor.
4. Nach der apparativen Anwendung tragen Sie ein Wirkstoffkonzentrat auf und führen eine Massage durch – jedoch nur, wenn die Haut nicht entzündet ist. Bei Entzündungen, die auch tiefer in der Haut sitzen können, verzichten Sie auf die Massage und tragen stattdessen eine Maske auf. Bei einer sehr empfindlichen, geröteten und feuchtigkeitsarmen Haut bietet sich eine Tuchmaske mit Aloe vera an, alternativ eine Peel-off-Maske. Sie kühlt, beruhigt, spendet Feuchtigkeit und lässt sich einfach abnehmen, ohne die Haut zu reizen. Vor allem reduziert sie Schwellungen, die auf das Ausreinigen zurückzuführen sind. Für die sehr fettige, großporige Haut empfiehlt sich eine klassische, adstringierende Maske mit Kampfer und Menthol.
5. Zum Abschluss tragen Sie eine nicht komedogene 24-Stunden-Creme auf, die gegen Bakterien und Entzündungen wirkt. Die Pflege sollte die Haut nicht austrocknen.
Pflege zu Hause
Ihre Kunden brauchen eine nicht austrocknende Reinigungsmilch und ein entsprechendes Tonic. Beide Produkte sollten antibakteriell wirken. Ein passendes Wirkstoffkonzentrat kann Entzündungsprozesse abkürzen und die Heilung beschleunigen. Zur Pflege eignet sich eine 24-Stunden-Creme mit den Wirkstoffen. Alternativ empfehlen Sie eine Spezialpflege, die abends auf die betroffenen Stellen aufgetragen wird. Kompressen, die in einer Lösung aus einem halben Liter Wasser und einem halben Wasserglas Obstessig getränkt werden, lindern Juckreiz und Rötungen. Apfelessig bindet Histamin ab und stabilisiert den Säureschutzmantel.
2. Wenden Sie zusätzlich ein bis zwei Mal pro Woche ein sieben- oder zehnprozentiges Fruchtsäureprodukt zur Lösung der Kittsubstanzen an. Das öffnet die Poren der Haut, ohne auszutrocknen. Gestautes Sebum kann abfließen, die Haut wird feiner und wirkt ebenmäßiger. Kleinere Narben und Pigmentstörungen gehen zurück.
3. Ein Roll-on erweist sich als besonders praktisch, da er die Wirkstoffe punktgenau lokal aufträgt. Als Pocket-Produkt desinfiziert es optimal.
Claudia Helsper,
gelernte
Drogistin, Kosmetikerin, Chefkosmetikerin und Leiterin der Trainingsakademie bei Jean D’Arcel, Kehl,
www.jda.de
