Umfrage: Success Stories - Erfolgsgeschichten von Frauen aus dem Beauty-Business

28.02.2024
Frauen aus dem Beauty-Business

Viele Wege führen nach Rom – so verhält es sich auch mit dem Berufsbild der Kosmetikerin. Ob schulische Ausbildung, E-Learning-Fortbildungen oder der Eintritt als Quereinsteigerin: Auf den Spuren des Erfolgs, haben wir einmal bei Ihren Kolleginnen nachgefragt.

Sara Pavo

1. Wie wird man aus Ihrer Sicht als Kosmetikerin erfolgreich?

Um als Kosmetikerin erfolgreich zu sein, ist es wichtig, Fachkenntnisse stets zu erweitern und auf dem neuesten Stand zu bleiben. Ein ausgeprägtes Verständnis für die individuellen Bedürfnisse der Kunden, gepaart mit exzellentem Kundenservice, kann die Kundenzufriedenheit fördern und zu Empfehlungen führen. Eine leidenschaftliche Hingabe zum Beruf sowie eine positive Präsenz in den sozialen Medien können dazu beitragen, das eigene Profil zu stärken. Netzwerken mit Kollegen und kontinuierliche Inspiration können auch den Weg zum Erfolg ebnen.

2. Wie verlief Ihr Start in der Branche, und was empfehlen Sie Kolleginnen, die sich selbstständig machen wollen?

Zu Beginn bin ich unsicher gestartet, fühlte mich nicht ganz wohl in der Rolle der „Kosmetikerin“. Ich habe mich selber in eine Schublade gesteckt. Doch meine wahre Leidenschaft für Menschen und ihre individuellen Bedürfnisse hat mich vorangebracht. Als ich meinem authentischen Weg folgte und den weißen Kittel ablegte, spürte ich, wie mein Stolz für die Branche wuchs. Mit brennender Hingabe für meine Arbeit füllte sich mein Kalender, und der Bedarf nach Mitarbeitern wurde dringlicher. In diesem Prozess habe ich gelernt, dass es nicht nur um den Titel geht, sondern auch um die Authentizität und die Liebe für das, was wir tun.
Kolleginnen empfehle ich: fachliche Weiterbildung, Leidenschaft und Hingabe, einen kundenzentrierten Ansatz, eine gute Online-Präsenz, reichlich zu netzwerken und Branchenbeziehungen aufzubauen. Außerdem wichtig: finanzielle Planung und kontinuierliche Inspiration.

3. Welches waren für Sie die größten Meilensteine?

Der Umzug in größere Räumlichkeiten schuf Raum für neue Angebote und markierte einen wichtigen Schritt auf meinem Weg. Meine TV-Präsenz und der Gewinn diverser Beauty Awards waren Gelegenheiten, das Vertrauen meiner Kunden zu stärken und meine Fachkompetenz zu untermauern. Die geschickte Nutzung von Social Media als Marketinginstrument hat meine Reichweite vergrößert und es mir ermöglicht, eine starke Community aufzubauen.
Ein Meilenstein war auch das Einstellen einer erfahrenen Unternehmensmanagerin, was mir ermöglichte, mich auf strategische Aspekte zu konzentrieren und das Unternehmen effizienter zu führen. Die Fusion mit einer anderen Kosmetikmarke im vergangenen Jahr, markierte einen entscheidenden Schritt, um gemeinsam größere Ziele zu erreichen.

Katharina Brinker, KB Cosmetics

Katharina Brinker

1. Wie verlief Ihr Start in der Branche, und was empfehlen Sie Kolleginnen, die sich selbstständig machen wollen?

Ich habe meine Ausbildung vor circa elf Jahren erfolgreich abgeschlossen, und für mich war es schon immer mein Traumberuf! Direkt nach meiner Ausbildung im Alter von 20 Jahren habe ich mich persönlich noch nicht bereit gefühlt, direkt in die Selbstständigkeit zu starten. Für mich war es der perfekte Weg erst einmal in verschiedenen Bereichen und bei unterschiedlichen Arbeitgebern Berufserfahrung zu sammeln, weiterzuwachsen in meinem Können und auch mehr Depotkenntnisse zu erlernen.
Meinen Kolleginnen würde ich empfehlen, sich ausgiebig damit zu beschäftigen, was es wirklich bedeutet, sich selbstständig zu machen. Selbst und ständig bekommt da eine ganz andere Bedeutung. Unsere Branche ist großartig, nur leider auch manchmal hart. Der Wettbewerb schläft nicht, und Kunden werden anspruchsvoller. Sich als junger Mensch direkt dieser großen Aufgabe zu stellen, setzt ein starkes Selbstvertrauen und Ausdauer voraus und sollte nicht unterschätzt werden.

2. Wie haben Sie sich finanziert, und was gibt es zu beachten?

Ich habe mein Institut, das 140 Quadratmeter beträgt, mit einem KFW Kredit finanziert und tatsächlich finanziell bei quasi 0 angefangen. Ein Förderungskredit bietet einem in dem Fall etwas Sicherheit, weil eine Bürgschaftsbank den Glauben an das Vorhaben abgenommen hat und fast vollständig absichert. Die eigene Bank ist allerdings dafür zuständig, den Businessplan im Detail zu prüfen und auch abzunehmen. Dieser Businessplan war wirklich extrem viel Arbeit. Es lohnt sich allerdings sehr, weil man so von Anfang an die Zahlen und Fakten im Blick hat und demnach auch klare Ziele verfolgt.

3. Wenn Sie rückblickend noch mal etwas anders machen könnten, was wäre es?

Ich muss sagen, es gibt nicht vieles, was ich anders machen würde. Jeder Schritt, den ich gegangen bin, hatte immer etwas Vorteilhaftes für den Schritt danach. Wenn ich jedoch zwingend eine Antwort geben müsste, was ich anders machen würde, wäre es wahrscheinlich der Wunsch, tatsächlich mal auf einem Kreuzfahrtschiff gearbeitet zu haben. Ich glaube, das ist eine großartige Erfahrung. Außerdem wäre ich gerne früher mutiger gewesen, den Schritt der Selbstständigkeit mit meinem eigenen Institut zu gehen.

Anja Spielkamp-Berger, Kosmetik am Theater

Anja Spielkamp-Berger

1. Wie wird man aus Ihrer Sicht als Kosmetikerin erfolgreich?

Leidenschaft und Berufung, Fleiß und Disziplin sind die besten Voraussetzungen, um ein erfolgreiches Business aufzubauen. Heutzutage ist es entscheidend, sich in einer umsatzstarken Nische zu positionieren.
Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, genau die Wunschkunden anzusprechen. Dies benötigt, eine klare, einzigartige Positionierung und das Angebot spezialisierter Dienstleistungen, die sich von den Mitbewerbern abheben.

2. Wie verlief Ihr Start in der Branche, und was empfehlen Sie Kolleginnen, die sich selbstständig machen wollen?

Mein Einstieg in die Branche, vor 38 Jahren, war geprägt von Neukundenakquise, Planung und Durchführung von Events, dem zielgerichteten Aufbau einer spezifischen Klientel. Ich rate angehenden Selbstständigen, ihren Fokus genau zu definieren und Dienstleistungen anzubieten, die eine bestimmte Kundschaft ansprechen. So können sie sich in einer Nische etablieren und treue Kunden gewinnen.

3. Wie haben Sie sich finanziert, und was gibt es dabei zu beachten?

Eine sorgfältige Finanzplanung ist wichtig. Gilt es doch, eine genaue Kostenaufstellung zu machen. Alle Kosten des Betriebs und auch die eigenen Kosten sollten berücksichtigt werden. Bei einer Berechnung werden diese den voraussichtlichen Einnahmen gegenübergestellt. Neben persönlichen Ersparnissen und Jungunternehmerdarlehen habe ich noch einige Jahre im Altenheim Fußpflege angeboten und im Geschäft meiner Mutter gearbeitet. Betriebswirtschaftliche Kenntnisse zu haben, ist hier von Vorteil. Man sollte immer bereit sein, sich von Fachleuten beraten zu lassen.

4. Wenn Sie rückblickend noch mal etwas anders machen könnten, was wäre es?

Auf Lektionen und den Wert von Disziplin rückblickend, wäre eine frühere und gezieltere Spezialisierung wünschenswert gewesen. Disziplin, Durchhaltevermögen und die Bereitschaft zur ständigen Weiterbildung sind unerlässlich, um sich in einem sich schnell verändernden Markt zu behaupten. Ich hätte viel früher Experten zu Rate ziehen sollen. Sie haben einen anderen Blick auf mich und mein Unternehmen. Eine solche Unterstützung bringt Klarheit. Dadurch hätte ich viel Lehrgeld vermeiden können.

5. Was haben Sie für die Zukunft geplant und wie erreichen Sie diese Ziele?

Zukünftig plane ich, meine Nische weiter zu vertiefen und mein Angebot durch innovative Konzepte zu erweitern. Mein Wissen an Kolleginnen weiterzugeben, habe ich im Jahr 2021 erfolgreich gestartet. Meine Online-Programme werden gerade an die neuen Bedürfnisse der Branche und an den Markt angepasst.
Die Erreichung dieser Ziele erfordert kontinuierliche Marktbeobachtung, Anpassungsfähigkeit, Flexibilität, und die Bereitschaft, in Wissen und Ressourcen zu investieren. Die Freude an meinem Beruf wächst stetig. Mit meinen Mentorings Kolleginnen zu unterstützen, sich und ihr Business zu positionieren und weiterzuentwickeln, macht mir sehr viel Freude. Auch Erfolg verdoppelt sich, wenn man ihn teilt.

Das könnte Sie auch interessieren

Mehr aus der Rubrik Business