Vom Wunsch zur Realität

22.01.2021
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Sie träumen von einem eigenen Wellness-Institut oder möchten die Zukunft Ihres Instituts umgestalten? Mit Ihrem persönlichen Business-Visionboard, auf dem Sie Ihre Ziele und Wünsche festhalten, sortieren und stets im Blick haben, ist das möglich. Wie es funktioniert, verrät Ihnen Spa- und Sales-Expertin Judith Ertler.

Der Begriff „Visionboard“ bedeutet so viel wie „Visionstafel“. Vision steht hierbei für all das, was Sie sich für Ihre berufliche Zukunft wünschen. In der Praxis beginnt das meist mit einem Blatt Papier beziehungsweise einem digitalen Tool wie zum Beispiel Laptop oder Handy, auf denen Sie Ihre Ziele und Wunschvorstellungen in Bildern darstellen können,und somit immer im Blick haben.

So funktioniert‘s

Sie sind als Kosmetikerin angestellt und träumen von einem eigenen Wellness-Institut, das nicht „nur“ klassische Wellness-Behandlungen anbietet, sondern vielleicht auch speziellere Themen wie Ernährung oder Nachhaltigkeit? Dann kann Ihnen ein Visionboard dabei helfen. Mit diesen drei Schritten gelingt es Ihnen:

1. Sammeln Sie als erstes Ihre Wünsche, Ziele und Ideen und halten Sie sie in einer Mindmap fest. Das soll Ordnung in Ihr späteres Visionboard bringen. Dafür eignen sich beispielsweise die Rubriken: Gebäude, Finanzen, Ausstattung, Umsatz, Neuanschaffungen, Behandlungsangebot, Produktlinien, Traummitarbeiter, Traumkunde und Erfolge. Für die Rubrik Traummitarbeiter zum Beispiel eignen sich dann Unterrubriken wie Profil (Werdegang, Motivation), Werte (Pünktlichkeit, Fleiß etc.), Alter und Erfahrung (Kosmetik, Massagen, spezielle Weiterbildungen etc.).

Das Unterteilen in diese oder mehr Rubriken hilft, die Komplexität Ihres Instituts abzubilden und gleichzeitig zu strukturieren.

2. Im zweiten Schritt geht es um die bildliche Darstellung. Sammeln Sie alle Bilder, die Sie in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten ansprechen und die Sie an Ihre Wünsche und Ziele erinnern. In Skizzen, Bildern und/oder Fotos, Stichworten und Sinnsprüchen können Sie nun Ihre Träume und Ziele auf einem großen Bogen Papier darstellen. Entscheidend ist, dass Sie mit den Symbolbildern jederzeit Ihre Ziele (wieder)erkennen und so inspiriert und motiviert bleiben. Bei manchen Wünschen wird es Ihnen vielleicht schwerer fallen, das passende Bild zu finden. Nicht verzweifeln: Das Bild kommt zu Ihnen! Wenn Ihr Wunsch beispielsweise ein Day-Spa in der Innenstadt ist, könnte ein Bild eines Schlosses ein passendes Symbol sein. Finanzielle Freiheit, oder Sicherheit könnte mit einem Bild eines blauen Himmels oder sogar Dagobert Duck symbolisiert werden. Das ist ganz individuell. Notfalls ein Post-it als Platzhalter mit dem geschriebenen Wunsch anbringen, und weiter geht’s.

Das Wichtigste ist, mit dem ersten Puzzleteil zu starten. Führen Sie bereits ein eigenes Wellness-Institut und spielen mit dem Gedanken, ein paar Dinge zu ändern, können Sie Ihr Team auch in diesen Prozess miteinbeziehen. Entweder von Beginn an oder, nachdem das grobe Konzept bereits steht und einige Weichen gestellt sind.

3. Damit das Visionboard wirken kann, muss es angesehen werden! Es gibt immer Zeit, die Sie sich dafür nehmen können, egal ob beim Zähneputzen oder beim Kaffee am Morgen. Machen Sie es sich zur Gewohnheit, es täglich auf Sie wirken zu lassen. Wichtig: Ein Visionboard ist lebendig und darf sich verändern! Bilder und Post it’s hinzufügen ist also absolut erwünscht.

Hinweis: Für die Umsetzung Ihres Visionboards in die Realität (zum Beispiel bei

Start eines eigenen Wellness-Instituts), kann Ihnen die Erstellung eines Businessplan in Folge helfen. Dieser bricht die Vision in unterschiedliche Bereich herunter und beschreibt Ihr Business Modell in Zahlen und Fakten. Hierfür sollten Sie am besten einen Finanzberater oder Spa-Berater zu Hilfe ziehen. Weitere Möglichkeiten wären Business-Workshops, in denen Sie Schritt für Schritt lernen, wie Sie Ihren Wunsch in die Tat umsetzen.

Foto: Judith Ertler
Folgende Fragen können Ihnen bei der Erstellung der Mindmap helfen:
  • Was will ich in diesen Rubriken erreichen, wenn es ganz nach mir geht? Wie sieht die „Idealsituation“ aus?
  • Welche Fähigkeiten möchte ich noch erlernen? Welches Wissen mir aneignen?
  • Was möchte ich beruflich erreichen? In welcher Position sehe ich mich?
  • Welche finanziellen Ziele verfolge ich?
  • Mein Traumkunde: Wie ist er/sie persönlich (Eigenschaften/Werte)? Demografische Faktoren (Geschlecht, Alter, Bildung etc.)? Wie viel Geld ist er/sie bereit, für Wellness-Behandlungen auszugeben? Wie oft kommt er/sie zu mir und für welche Behandlungen?
  • Welche Angebote habe ich in meinem Spa? Was ist der Schwerpunkt in meinem Spa, und womit verdiene ich Geld?
  • Welche Neuanschaffungen würde ich gerne tätigen (ohne finanzielle Limits)?
Mag. (fh) Judith m. Ertler

Die Autorin ist Expertin für Spa- und Sales Management und eine leidenschaftliche Netzwerkerin. Sie ist Dozentin an Universitäten in Europa, Asien und Lateinamerika und berät mit Ihrer Firma Judith Ertler Consulting (www.jeh-consulting.com) Spa-Betriebe und Beauty-Brands weltweit.

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