Schminktipps für kalte Tage von den Experten

04.01.2018
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Frostsicher

Schminktipps für kalte Tage – Schnee, Kälte und eisiger Wind setzen unserer Haut im Winter ordentlich zu. Aber deshalb auf ein schönes Make-up verzichten? Niemals! Unsere 6 Experten geben wertvolle Tipps, wie auch bei Minusgraden das Make-up gelingt.

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"Ich schwöre auf Nachtöl!"

Victoria Handke ist Make-up & Hair Artist sowie amtierende Gewinnerin des International Masters‘ Award Make-up.

„Da die Haut im Winter extrem beansprucht wird, ist es wichtig, sie vor dem Make-up entsprechend zu reinigen und zu pflegen. Ich schwöre darauf, am Abend ein regenerierendes Nachtöl aufzutragen. Das lässt die Haut am nächsten Morgen strahlen! Vor dem Auftragen der Foundation empfehle ich zusätzlich einen feuchtigkeitsspendenden Primer. Bei der Wahl der Foundation würde ich feuchtigkeitsspendende Produkte den mattierenden vorziehen. Außerdem sollten Sie nicht zu schwere Texturen verwenden. In Kombination mit trockener Winterhaut können diese nämlich schnell maskenhaft wirken.“

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"Satte Beerentöne sind super!"

Oliver Hänisch ist Make-up-Artist aus Berlin. Er arbeitet für Shootings und Events sowie als Juror und Referent auf Fachmessen.

„Zu einem winterlichen Make-up gehören für mich schöne Beerentöne. Dabei sieht ein sattes Erdbeerrot ebenso schön aus wie ein kühles Brombeerblau. Diesen Winter sind auch Lidschattentöne in Apricot angesagt – das sorgt für einen offenen, wachen Blick. Bei den Lippen finde ich auch beerige Nuancen gut. Beim Augen-Make-up mag ich es, die Wasserlinie in Schwarz nachzuzeichnen und leicht zu verwischen. Oder als Alternative gehen Eyeliner in verschiedenen grafischen Versionen. Farben wie Türkis, Grün und Gelb sowie Ocker- und Erdtöne finde ich im Winter wiederum schwierig und würde davon abraten.“

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"Achtung Kälteschock! Finger weg von diesen Produkten!"

Holger Hoffmann ist Promivisagist und Schönheitsexperte. Im TV kennt man ihn vor allem vom Sat. 1-Frühstücksfernsehen und als Experte auf QVC.

„Bei kalten Temperaturen ziehen sich die Blutgefäße zusammen und im warm geheizten Zimmer dehnen sie sich kurzfristig wieder aus. Für ein Blutgefäß, vor allem bei etwas reiferer Haut, kann das ganz schön „stressig“ werden! Im schlimmsten Fall können Teleangiektasien oder Couperose entstehen. Deshalb würde ich auf durchblutungsfördernde Stoffe, wie sie zum Beispiel in „Plumbing-Lipglossen“ oft verwendet werden, in den Wintermonaten verzichten. An sonnigen Tagen und vor allem in höheren Lagen sollten Ihre Kunden Tönungscremes oder Selbstbräuner nur in Verbindung mit Sonnenschutz verwenden! Und weil im Winter die Lippen besonders leicht austrocknen, sind billige 24-h-Lippenstifte für mich ein No-Go. Hier sind Lippenstifte mit reichhaltigen Pflegeölen sinnvoller. Nachteil: sie färben leichter ab. Mein Tipp: pflegende Long-Lasting-Lippenfarben. So bleiben Glühweinbecher und Pulli sauber und die Lippen schön!“

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"Cushion-Produkte sind prima für den Skiurlaub!"

Peter Schmidinger ist International Make-up Director bei Babor Cosmetics. Er führt außerdem seine eigene Make-up-Linie

„Soll ein Make-up sowohl auf der Piste als auch beim Après-Ski funktionieren und am besten den ganzen Tag halten und schön aussehen, halte ich eine gute Ampulle für die beste Grundlage jedes Make-ups. Die Wirkstoffbooster bringen eine Extraportion Pflege bei Minusgraden und ich benutze sie im Winter gerne als Primer wenn das Make-up besonders lange halten soll. Für einen strahlenden Teint danach noch Foundation und Rouge auftragen, die Augenbrauen betonen und die Lippen mit einem cremigen Lippenstift pflegen. Fertig! Super für den Skiurlaub sind übrigens „Cushion“-Produkte. Das jeweilige Produkt befindet sich in einer Art Kissen oder auch Schwamm, der bei Druck (meist mit einem Applikator, Schwämmchen oder einem Pinsel) die Foundation oder das Rouge abgibt. Das Produkt wird dann nur noch aufgetupft. Optimal, um zum Einkehrschwung ganz einfach das Make-up aufzufrischen.“

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"Lippenstift bei rissigen Lippen? Aber sicher!"

Christine Eleven ist Make-up Artist und Hairstylist. Sie arbeitet für Print- und Digitalmedien.

„Auch wenn die Lippen bereits sehr strapaziert, rissig und trocken sind, muss man auf Lippenstift nicht verzichten! Enthält das Produkt pflegende Inhaltsstoffe, wirkt der Lippenstift sogar als Schutz. Es bedarf nur der richtigen Texturwahl des Lippenstiftes und einer geringen Vorbereitung. Ich arbeite immer in den folgenden 5 Schritten, die Sie gerne an Ihre Kundin weitergeben können: Tragen Sie abends ein spezielles Lippenpeeling kreisend auf. Hier ist die Körnung sanfter und die Lippen werden nicht zu sehr gereizt. Legen Sie ein Lippenpad auf. Diese sind wahre Booster und versorgen die Lippen mit Feuchtigkeit und Vitaminen. Die Lippen haben über Nacht Zeit, sich zu regenerieren. Am Morgen tragen Sie eine ordentliche Portion Feuchtigkeitspflege zum Aufpolstern auf. Geben Sie dieser genügend Zeit zum Einziehen. Hierfür bietet sich eine Lippenpflege aus der Tube mit hohem Hyaluronsäureanteil an. Nehmen Sie Überschüsse tupfend mit einem Kosmetiktuch ab. Zum Abschluss versiegeln Sie die Lippen mit einem festen Lippenpflegestift mit hohem Wachs- und Fettanteil. Dadurch legen sich auch noch abstehende Hautschüppchen an. So sind die Lippen den Tag über geschützt. Wählen Sie nun einen Lippenstift, der sehr feucht und cremig ist. Verzichten Sie eher auf matte, trockene Texturen und zu metallische Farben."

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"Sonnenschutz auch bei Wintersonne!"

Marie-Luise Wilz-Melgaard ist eine der bekanntesten Make-up Artists der Branche. Sie führt ihre eigene Schminkschule in Aachen.

„Auch im Winter sollte man unbedingt auf ein Make-up mit LSF achten! Durch Kälte und Heizungsluft ist die Haut im Winter besonders empfindlich. Aber auch Winterspaziergänge oder Skitage setzen ihr zu. Ob im Sommer oder im Winter: Die Sonnenstrahlung führt zu einer vermehrten Bildung von freien Radikalen. Diese schädigen die Zellen und es entstehen Pigmentflecken. Ein Make-up mit LSF kann also auch als Hautschutz fungieren!“

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