Saisonale Treatments

03.07.2023
Foto: Reviderm

Apparative Behandlungsmethoden gehören in vielen Instituten zum kosmetischen Standard. Doch lassen sich wirklich alle Tools bedenkenlos ganzjährig anwenden? Welche Treatments sich bevorzugt für welche Jahreszeiten empfehlen, weiß Kosmetikerin Xenia Merten.

Der Wunsch nach hautverjüngenden Maßnahmen kennt keine Jahreszeit – könnte man meinen. Im Grunde gibt es für moderne apparative Technologien nur noch wenig zeitliche Beschränkungen. So lassen sie sich das gesamte Jahr über und an jedem Ort der Welt anwenden – vorausgesetzt, die Kosmetikerin verfügt über das notwendige Know-how, ist mit den Technologien bestens vertraut und kann umfassend über die Vor- und Nachsorge informieren.

Bei einigen Treatments ist dies nämlich essenziell, um nach der Behandlung zum Beispiel eine lichtempfindliche Haut mit ausreichend UV-Schutz vor den Gefahren eines Sonnenbrandes oder einer Hyperpigmentierung zu schützen. Empfehlungen für die vier Jahreszeiten, an denen Sie sich noch orientieren können, erhalten Sie hier:

1. Frühling

Um die Haut nach dem Winter fit für den Frühling zu machen, empfiehlt sich die Mikrodermabrasion. Mit diesem Intensiv-Peeling werden Hornzellen kontrolliert und schonend abgetragen, wodurch die Haut an einem geklärten Teint und neuer Strahlkraft gewinnt. Dies gelingt, indem feinste Mikrokristalle in hoher Geschwindigkeit auf die Haut gebracht und durch Vakuum wieder abgesaugt werden. Das fördert die Bildung neuer Hautzellen und Strukturproteine wie Kollagen und Elastin, verbessert also sowohl den Teint als auch die Festigkeit der Haut. Zudem bereitet die nicht invasive Methode die Haut auf die Anwendung nachfolgender Wirkstoffe vor, weil diese besser eindringen.

Um die Wirkung der Mikrodermabrasion positiv zu unterstützen, bietet sich die Kombination mit Ultraschall an. Ultraschall (zum Beispiel mit zehn oder drei Megahertz für die Behandlung des Gesichts, mit einem Megahertz für die Körperanwendung) versetzt Gewebe und Zellen sanft in Schwingung und stimuliert damit wichtige Prozesse in der Haut.

Die Neubildung von Kollagen und Elastin im Bindegewebe der Haut wird angeregt, was sie straff und geliftet erscheinen lässt. Gleichzeitig lassen sich ausgewählte Wirkstoffe tief in die Haut einbringen – ideal nach dem intensiven Peeling der Mikrodermabrasion.

2. Sommer

Gerade bei hohen Temperaturen im Sommer ist die Hydroporation ideal, weil sie unter anderem einen angenehmen kühlenden Effekt hat. Bei diesem Verfahren werden speziell konzipierte Wirkstofflösungen mit Druckluft auf Hochgeschwindigkeit beschleunigt.

Ein spezielles Handstück zerlegt die Wirkstofflösung in feinste Mikrotröpfchen und bildet einen Jetstream. Erreicht dieser die Haut, erweitern sich die Mikrokanäle in der Epidermis (Barophorese). Die obersten Zellen werden exfoliert, die Haut wird intensiv mit Feuchtigkeit versorgt, und Wirkstoffe dringen tiefer ein. Das Resultat bereits nach einer Anwendung: ein sofort sichtbarer Plumping-Effekt. Mittels Hydroporation können zum Beispiel die Lippen wunderbar modelliert werden.

Die Hydroporation kann auch in Kombination mit Hochfrequenz erfolgen: kapazitive bipolare Hochfrequenz für das Gesicht und monopolare für den Körper. Die homogenisierten Radiowellen führen zu einer kontrollierten Erwärmung der Lipiddoppelschicht auf bis zu 37 Grad Celsius ganz ohne Verbrennungsgefahr. Ziel ist es, die Schutzbarriere kurzzeitig durchlässiger zu machen, um das Einschleusen von Wirkstoffen bestmöglich zu gewährleisten.

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3. Herbst

Wer haarfrei in den nächsten Sommer starten möchte, sollte im Herbst mit der Laserepilation starten. Moderne Haarentfernungssysteme arbeiten mit einem Hochleistungs-Diodenlaser, der dank automatischer Überwachung der Kühltemperatur eine sichere, schmerzarme Behandlung fast aller Körperzonen und Hauttypen (I bis VI) ermöglicht. Die Energie des Lasers erreicht mit einer Eindringtiefe von 810 bis 940 Nanometer die Haarfollikel, um vom Melanin im Haar absorbiert und in Wärme umgewandelt zu werden. Diese Erwärmung zerstört die für das Wachstum verantwortlichen Zellen der Matrix, wodurch ein Nachwachsen der Haare verhindert wird. Aufgrund des natürlichen Haarwachstumszyklus sind sechs bis zehn Behandlungen notwendig.

Mindestens zwei Wochen nach jeder Behandlung muss auf Sonnenbaden verzichtet werden, wodurch sich die Anwendung ideal in den Herbst- und Wintermonaten anbietet.

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4. Winter

Das Microneedling gilt bereits seit einem Jahrzehnt als Geheimtipp in Sachen Anti-Aging. Es bietet sich vorzugsweise im Winter an, in dem saisonal eine geringe UV-Strahlenbelastung ist. Feine Nadelstiche perforieren die Haut minimal und regen die Selbsterneuerung an, um die Haut straffer, praller und strahlender aussehen zu lassen.

Mit einer Technologie mit ultrafeinen, in Reihe angeordneten Nadeln und einem leistungsstarken Motor (zum Beispiel 4,5 Watt) und auf den Hautzustand angepassten, wählbaren Einstichfrequenzen kann die Haut gezielt, schonend und schmerzfrei behandelt werden.

Durch die Anregung der Kollagenbildung verbessern sich die Elastizität und Festigkeit. Die Haut wirkt rosiger, feinporiger und praller. Das Microneedling ist ideal zur Verbesserung von Linien, Falten und altersbedingtem Elastizitätsverlust.

Abgestimmte Heimpflege

Die Heimpflege sollte individuell auf den Hautzustand und auf das zuvor durchgeführte apparative Verfahren abgestimmt sein. Dies gelingt am besten mit einer professionellen bildbasierten oder apparategestützten Hautanalyse. Neben dem Feinjustieren der Pflege entsprechend den Jahreszeiten (zum Beispiel leichtere Texturen im Sommer) lassen sich auf diese Weise auch Behandlungserfolge aufzeigen und kontrollieren.

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Xenia Merten

Die ausgebildete Kosmetikerin arbeitet im Bereich der Anwendungstechnik bei Reviderm im Headquarter in Sauerlach bei München.

www.reviderm.com

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