Fußbäder

26.07.2011

Möglichkeiten und Wirkungen

Fußbäder sind der perfekte Einstieg in die Pediküre. Sie reinigen, desodorieren und unterstützen die nachfolgende Pflege. Je nach Indikation können sie wärmen und beruhigend oder erfrischend und belebend sein. Ob warm oder kalt – ein kleines Fußbaderitual ist für die Kunden zudem stets ein Genuss

Pediküren lassen sich zwar auch trocken durchführen, dennoch ist es in den meisten Fällen sinnvoll, zum Einstieg ein Fußbad anzubieten. Neben der Reinigungsfunktion bietet es eine Reihe weiterer Vorteile: Die Haut wird im Wasser weicher und kann danach leichter bearbeitet werden. Kombiniert man das Bad mit einem anschließenden Peeling wird die Haut aufnahmefähiger für die nachfolgende Pflegebehandlung.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Fußbäder durchzuführen. Man unter-scheidet warme, kalte, aufsteigende sowie wechselwarme Fußbäder.

Warme Bäder
Gerade im Winter klagen viele Kunden über kalte Füße. Ein warmes Fußbad sorgt hier nicht nur für warme Füße, sondern durchwärmt auch den gesamten Körper. Es hilft, Geist und Seele zu entspannen.
Für die Durchführung wird die Fußwanne mit warmem Wasser gefüllt und ein neutraler Badezusatz beigemengt. Je nach Indikation, wie zum Beispiel Fußpilz oder starke Verhornung, können auch spezielle Zusätze angewendet werden. Ein Badezusatz mit Rosmarin und Salbei ist sowohl bei Schweißfüßen als auch bei kalten Füßen und niedrigem Blutdruck hilfreich.
Das Wasser sollte zwischen 28 und 38 Grad warm sein und die Füße zehn bis fünfzehn Minuten gebadet werden. Im Anschluss können die Füße kurz kalt abgewaschen werden. Dadurch wird die Wirkung des warmen Bades noch verstärkt.

Aufsteigende Bäder
Durch die langsam zunehmende Wärmeeinwirkung bei einem aufsteigenden Fußbad werden die Gefäße in Füßen und Beinen erweitert und die Durchblutung gefördert. Ein angenehmes Wohlgefühl breitet sich so im gesamten Körper aus.
Füllen Sie zunächst warmes, angenehm temperiertes Wasser (Körpertemperatur) in die Fußwanne und lassen Sie nach und nach wärmeres Wasser nachlaufen. Im Verlauf von ungefähr 20 Minuten wird die Wassertemperatur deutlich erhöht. Das ansteigende Fußbad kann beendet werden, wenn der Kunde anfängt zu schwitzen. Im Anschluss an ein ansteigendes Fußbad sollte der Kunde mit dicken Socken an den Füßen ein wenig ruhen. Alternativ können die Füße auch mit kaltem Wasser abgekühlt werden.
Ein aufsteigendes Fußbad sollte grundsätzlich nur bei einem gesunden Menschen durchgeführt werden. Es sollten keine Anzeichen von Erkältungen oder Kreislaufbeschwerden vorliegen. Bei ausgeprägten Krampfadern ist ein ansteigendes Fußbad kontraindiziert. Das Bad könnte eine Krampfaderentzündung oder im schlimmsten Fall eine Thrombose oder Embolie hervorrufen.

Kalte Bäder
Das kalte Fußbad hat eine belebende und zugleich nachhaltig entspannende Wirkung. Allgemein dient ein kaltes Fußbad der Abhärtung, hilft gegen Müdigkeit und bei starkem Schwitzen. Die Wärmestauung im Körper wird gelindert und Beschwerden wie Hitzewallungen können verringert werden.
Ein kaltes Fußbad sollte nur bei warmen Füßen angewendet werden und der Kältereiz sollte eineinhalb Minuten nicht überschreiten. Empfehlenswert ist, die Füße abwechselnd in das kalte Wasser einzutauchen. Dabei sollte die Wasserhöhe nicht über die Knöchel reichen. Nach der Anwendung sollte das Wasser gründlich von den Füßen abgestreift werden. Eine ungleichmäßige Trocknung kann zu Reizungen der Haut führen.

Wechselwarme Bäder
Ein wechselwarmes Fußbad hilft bei chronisch kalten Füßen und Kreislaufbeschwerden. Dabei werden die Füße abwechselnd in warmes und kaltes Wasser getaucht. Durch den Wechselreiz werden die Gefäße und der Kreislauf trainiert. Die Durchblutung wird gefördert und eine Durchwärmung des Körpers erreicht. Bei Krampfadern sollte man kein wechselwarmes Fußbad durchführen, da es die Gefahr einer Thrombose steigert.
Bei einem Wechsel-Fußbad beginnt man zunächst mit dem warmen Wasser und bleibt mindestens so lange im Warmwasser bis die Füße eine angenehme Wärme angenommen haben. Danach werden die Füße für zehn bis zwanzig Sekunden in kaltes Wasser getaucht. Dieser Wechsel sollte zwei bis dreimal wiederholt werden. Die Behandlung wird mit einer Kaltanwendung beendet.

Geeignete Badezusätze
Unabhängig von der Art des Fußbades sollten passende Badezusätze im Fußbad nicht fehlen. Die Auswahl geeigneter Produkte erfolgt je nach Hautzustand und Indikation. Ergänzend können ätherische Öle eingesetzt werden. Hierbei ist es wichtig, im Vorfeld eventuelle Empfindlichkeiten abzuklären, da ätherische Öle allergische Reaktionen hervorrufen können.
Für überlastete und angestrengte Füße ist ein Kräuterfußbad eine Wohltat. Bei trockener, rissiger und müder Haut können zusätzlich ein paar Tropfen Geranium-, Orangen- und Patschuliöl beigemengt werden.
Desodorierende Effekte bieten Inhaltsstoffe wie Azulen-, Zitronen- und Manukaöl. Das Manukaöl gehört zur Familie der Teebaumöle und verfügt über entsprechende antimykotische und antibakterielle Eigenschaften. Ein Bad mit diesen Ingredienzien hat zudem eine anregende und ausgleichende Wirkung.
Die Transpiration der Füße kann durch Zusätze wie Pfefferminz, Menthol und Kampfer in einem neutralen Fußbad reguliert werden.
Erfrischend und vitalisierend wirken Limette und Zitronengras. Besonders bei müden, schweren Füßen sorgen sie für Wohlbefinden.
Extrakte aus dem Roten Weinlaub, speziell die Flavonoide, sorgen bei geschwollenen, schweren Beinen für Entlastung. In Kombination mit Rosskastanien- und Birkenextrakt regen sie die Durchblutung an und können einen günstigen Einfluss auf venöse Stauungen und Krampfadern ausüben. Insbesondere in südlichen Ländern (z.B. Spanien und Italien) verwenden die Menschen seit Jahrhunderten rotes Weinlaub zur Linderung von schweren Beinen. Eine Studie der Charité Berlin belegt, dass es die Mikrozirkulation der Haut verbessert und so Schwellungen an den Beinen vermindert.
Badeöl-Konzentrate verhindern ein Austrocknen der Haut und führen ihr zusätzlich Pflegestoffe zu. So bleibt sie elastisch und geschmeidig. Intensiver Hautschutz ist vor allem bei Diabetikern wichtig, da die Erkrankung oft mit Hautproblemen an den Füßen einhergeht. Auch die kosmetische Pflege der Fußhaut ist hier ein wichtiger Baustein in der Gesundheitsprophylaxe.

Weiterführende Pflege
Fußbäder bilden die Brücke zur Pflege. Direkt im Anschluss an das Bad empfiehlt sich ein Tiefenreinigungs-Peeling. Danach erfolgt eine exakt auf die individuellen Bedürfnisse der Haut abgestimmte Pflegebehandlung mit reichhaltigen Cremes, Lotionen oder Fußmasken.
Denken Sie auch an die Möglichkeit von Zusatzverkäufen. Fußbäder können nicht nur im Institut durchgeführt werden. Auch zu Hause sorgen sie für schöne Entspannungsmomente. Empfehlen Sie nach der Behandlung passende Badezusätze, die wohltuend für die Füße Ihrer Kunden sind.

Autorin: Bettina Hillemacher

Mehr zu den Themen:

Das könnte Sie auch interessieren

Mehr aus der Rubrik Fusspflege