Kreative Community

26.11.2018

Zum Nageldesign kam Nina Weber während ihrer Schwangerschaft. „Damals brauchte ich einfach eine Beschäftigung und lackierte mir alle drei Tage die Nägel neu“, erinnert sich die gelernte Krankenschwester und Erzieherin. Daraufhin habe sie etwas gesucht, das länger auf den Nägeln hält, und stieß auf UV-Gele. „Meine ersten Versuche waren furchtbar.“ Mittlerweile ist die heute 34-Jährige Mutter einer 7-jährigen Tochter und Werbepartnerin einer Firma, für die sie Designs und Modellagen entwirft. Außerdem hat sie sich zu Hause in Braunschweig ein kleines Homestudio eingerichtet. „Anfang des Jahres habe ich eine Schulung gemacht, denn sonst hätte ich mich nicht an fremde Hände getraut.“

Netzwerk auf Facebook

In ihrer Freizeit ist sie selbst sehr aktiv auf Social-Media-Plattformen. Daher hat sie eine Facebook-Gruppe für Nageldesigner und in dieser schließlich einen NailArt-Wettbewerb ins Leben gerufen, der vom Ablauf her an die Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ erinnert. „Die Idee kam mir am Samstagabend vor dem Fernseher beim DSDS-Schauen“, erzählt Nina Weber. „Damals hatte ich schon eine kleine Wettbewerbsgruppe ohne Sponsoren bei Facebook laufen, doch der Wunsch nach Vergrößerung wuchs.“ Sie beschloss kurzerhand, die Regeln der Castingshow für ihren NailArt-Wettbewerb zu adaptieren. Wichtigstes Merkmal war der Aufbau einer unabhängigen und professionellen Jury, die wie im TV-Vorbild darüber entscheiden sollte, wer in den Recall einzieht und im Wettbewerb eine Runde weiterkommt.

Die Vorteile der Plattform Facebook als Austragungsort liegen für die Initiatorin klar auf der Hand: „So gut wie jede Nageldesignerin und Firma hat einen Facebook-Account und die nötige Reichweite ist da, auch um Sponsoren zu finden.“ Zudem bietet der Wettbewerb auch Anfängern im Nailbereich eine gute Chance, ihr Können zu teilen und sich zu beweisen. Die Kandidaten können sich für die Teilnahme am Wettbewerb anmelden und nach einer Prüfung werden sie in drei Kategorien eingeteilt: Anfänger, Fortgeschrittene und Profis.

Für ihre Kundinnen stellt sie passenden Schmuck her.

Neue Freundschaften

Die Organisation des Wettbewerbs beansprucht eine dreimonatige Vorlaufzeit, in die die 34-Jährige ihr ganzes Herzblut steckt. Während der Wettbewerb läuft, ist sie fünf bis sechs Stunden täglich damit beschäftigt, die Bilder der Bewerber zu sortieren oder die Jurybeurteilungen auszuwerten. Unterstützung bekommt sie dabei von ihrem Mann. „Der fiebert wirklich bis zum Ende hin mit“, lacht Nina Weber. Als der Wettbewerb 2014 erstmals an den Start ging, waren es 78 Teilnehmer, 2017 schon 152, von denen jeweils fünf Teilnehmer pro Kategorie ins Finale einzogen.

Was für sie bei der Organisation des Wettbewerbs wirklich zählt, ist nicht der Konkurrenzgedanke, sondern vielmehr die kreative Herausforderung und der Zusammenhalt, der in der Facebook-Gruppe unter den Teilnehmern herrscht. Nina Weber hat hier ein Netzwerk geschaffen, wo Anfänger Profis kennenlernen können, wo man sich gegenseitig unterstützt und die Kunst der anderen zu schätzen weiß. „Über den Wettbewerb haben sich viele Gleichgesinnte gefunden, die nun auch privat befreundet sind. Auch mir ist es so ergangen: Ich habe Freundinnen gefunden und stehe privat mit ihnen in Kontakt.“

Mehr zu diesem Thema
Nageldesignerin Nina Weber

Schmuck für schöne Hände

Doch nicht nur gut gemachte Nägel sorgen für schöne Hände, sondern auch Schmuck. Und so hat Nina Weber noch eine weitere Leidenschaft zu einem Geschäft ausgebaut: Vor drei Jahren hat sie ein Kleingewerbe angemeldet, über das sie Swarovski-Elements-Schmuck verkauft. Der Shop läuft ebenfalls über Facebook. In ihrem Homestudio können ihre Kundinnen die Schmuckstücke in einer Vitrine bewundern. „Wenn ich Kundinnen die Nägel mache, können sie sich gleich den passenden Ring dazu aussuchen.“

Das Geschäftsmodell der ehrgeizigen Braunschweigerin hat sich bewährt – leben kann sie davon allerdings nicht. „Leider wollen die wenigsten für Handarbeit das zahlen, was sie wert ist. Am liebsten hätten sie speziell für sich angefertigte Schmuckstücke genau nach Wunsch für wenig Geld. Das geht leider nicht“, erklärt sie. Schließlich investiert sie nicht nur die Arbeitsstunden und das Material, sondern auch ihre Kreativität in die Entstehung ihrer Schmuckstücke. „Jedes Schmuckstück fertige ich liebevoll an und ich bin erst fertig, wenn es so weit ist, dass ich den Schmuck am liebsten nicht mehr hergeben würde. Daher ist mein Geschäftsmodell wohl eher noch unter ‘Liebhaberei‘ zu verbuchen“, sagt Nina Weber. Doch was noch nicht ist, kann ja noch werden.

Mehr zu den Themen:

Das könnte Sie auch interessieren

Mehr aus der Rubrik People & Business