Schön durch Schlaf

03.04.2024
Foto: LightField Studios/Shutterstock.com

Schlafstörungen sind zur Volkskrankheit geworden. Jeder dritte Deutsche ist laut diverser Studien und Reports mittlerweile davon betroffen. Ein schlechter Schlaf beschleunigt den Alterungsprozess, reduziert die Leistungsfähigkeit und sorgt für Stress. Entspannung und andere Methoden helfen dabei, wieder gut schlafen zu können: für mehr natürliche Schönheit, Kraft und gute Laune!

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So viele Menschen leiden an kraftzehrenden Ein- und Durchschlafstörungen. Mehr Frauen als Männer sind betroffen und viele ältere sowie junge Menschen. Gehören auch Sie dazu? Dann lesen Sie weiter. Denn ein guter Schlaf ist wichtig für eine schöne Haut. Im Umkehrschluss: Zu wenig oder schlechter Schlaf, unregelmäßige Schlafzeiten und Schlafstörungen fördern Hautkrankheiten und Hautprobleme, sie beeinflussen unsere ganze Gesundheit negativ. Daher ist ein guter, erholsamer, regenerierender Schlaf essenziell, um die Haut zu entlasten und ihr Gutes zu tun, ihr die Chance auf Regeneration, Besserung und Heilung zu ermöglichen. 

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Schlaf ist nicht gleich Schlaf


Schlaf ist ein Zustand der äußeren Ruhe, in dem sich viele Lebenszeichen von denen des Wachzustands unterscheiden. Puls, Atemfrequenz und Blutdruck sinken im NREM-Schlaf (non rapid eye movement-Schlaf, Schlafstadien I–III) ab, die Gehirnaktivität verändert sich. Das Schließen der Augen unterstützt diese Funktionen. Im REM-Schlaf hingegen finden sich Zustände, die denen des Wach-Seins ähneln, unter anderem erhöhte Gehirnaktivität, Anstieg von Herz- und Atemfrequenz sowie des Blutdrucks.

 

Schlafeinleitung

An der Schlafeinleitung beteiligt sind: 
 

  • Formatio reticularis: Der Signalgeber für Wachheit verfügt über Aufmerksamkeits- und Weck-Funktionen. Serotonin übt zum Einschlafen hin einen hemmenden Einfluss aus. 
  • Thalamus: Beim Einschlafen können Kerngebiete im Hirnstamm hemmend auf ihn einwirken. Es kommt zur Abnahme der Aufmerksamkeit, Erschlaffung der Skelettmuskulatur und zur Schlafeinleitung.
  • Hypothalamus: Er produziert bei Dunkelheit weniger Histamin und Orexin, was zur Absenkung der Aufmerksamkeit führt. Folglich erfährt das Gehirn die Botschaft, dass es Zeit zum Schlafen ist, weil es dunkel geworden ist.

 

Wir müssen schlafen, um zu überleben. Die „innere Uhr“ ist wesentlich an der Regelung des Schlaf-Wach-Rhythmus beteiligt, dem der Wechsel von Tag und Nacht zugrunde liegt, ebenso die Zeit, die seit dem letzten Aufwachen vergangen ist. Sie passt Stoffwechselabläufe, Wachstumsleistungen und Verhaltensweisen den tagesperiodischen Schwankungen an. 


Falsche Vorstellungen
 

Auch wenn es oft heißt, „Schlafen wird überbewertet“, und man diese Aussage hernimmt, um noch mehr zu arbeiten, so kann diese Einstellung ernsthafte gesundheitliche Konsequenzen mit sich bringen. Es geht eine Weile gut, da bei geliebten Tätigkeiten genügend Adrenalin vorhanden ist. Dann jedoch holt sich der Körper, was er dringend benötigt: Ruhe. Und das bedingungslos. 
Naht das Wochenende, sieht der überforderte Körper oft seine Chance und kollabiert pünktlich zum Freitagabend, oder man kommt Samstagmorgen nicht aus dem Bett: Der Körper schmerzt, als wäre man von einem Zug überrollt worden. Oder es erwischt einen eine Migräne. 
Auch gern vom Körper als Zwangsruhe eingesetzt: eine saftige Erkältung, sodass man mindestens das ganze Wochenende das Bett hüten muss. Die Natur weiß sich zu helfen, wenn wir Raubbau an unserem Körper betreiben. Denn Ruhe und Erholung sind überlebenswichtig, Körper und Geist müssen sich regenerieren, um wieder fit und leistungsstark zu sein.

 

Die 5 Schlafstadien

  1. Stadium I (leichter Schlaf, kurz nach dem Einschlafen): Das Gehirn geht von  Alpha- zu Thetawellen über. Die Muskelspannung reduziert sich, das bewusste Wahrnehmen der Umgebung entschwindet.
  2. Stadium II: Zu den Thetawellen kommen Schlafspindeln und K-Komplexe hinzu. Dieses Stadium wird im Laufe eines Acht-Stunden-Schlafes zunehmend länger und nimmt über 50 Prozent des Gesamtschlafes ein.
  3. Stadium III (Übergang in den Tiefschlaf): Deltawellen treten in den Vordergrund, die Muskelspannung nimmt weiter ab.
  4. Stadium IV (Tiefschlaf): Deltawellen machen mehr als 50 Prozent der Gehirn-wellen aus. Es ist die tiefste Schlafphase, entsprechend desorientiert wirken Schläfer, die nun geweckt werden. Schlafwandeln und Sprechen im Schlaf
können auftreten. 
  5. REM-Schlaf (Rapid Eye Movement): In dieser Schlafphase bewegen sich die
Augen sehr schnell. Das Gehirn ist überaus aktiv. Menschen, die im REM-Schlaf geweckt werden, können sich sehr gut an Träume erinnern. Nach dem REM-Schlaf tritt der Körper wieder in den leichten Schlaf ein – die Abfolge der Schlafphasen beginnt von vorne. Dies wiederholt sich mehrfach. Die Dauer des REM-Schlafes wird dabei immer länger. 
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An der Schlafeinleitung beteiligt sind Thalamus und Hypothalamus im Zwischenhirn und die Formatio reticularis im Hirnstamm.

Lösungen von äußeren Schlafstörungen


Wenn der Partner schnarcht, kann man das Zimmer wechseln. Man kann sich gegen Verkehrslärm schalldichte Fenster einbauen oder sich eine hochwertige Matratze anschaffen. Das Schlafzimmer sollte abgedunkelt sein und nicht mehr als 18 Grad Raumtemperatur haben. 
Die idealen Bedingungen am Schlafplatz entscheiden erheblich darüber, ob wir gut ein- und durchschlafen können. Unser „Schlaforgan“ ist die Zirbeldrüse. Sie ist enorm wichtig für unsere Gesundheit und hält uns fit und jung. Sie reguliert unsere Innere Uhr und schärft unsere Intuition. Sobald diese Drüse in ihrer Funktion eingeschränkt wird, setzt der Alterungsprozess vermehrt ein. 
Die Zirbeldrüse wandelt das im Tageslicht gebildete Serotonin in der Nacht in Melatonin um, das den Wach-Schlaf-Rhythmus steuert und das Schlafverhalten beeinflusst. Elektrosmog hat einen sehr negativen Einfluss auf die Zirbeldrüse, indem er wie Licht auf sie wirkt und die Produktion von Melatonin in der Nacht blockiert. 
Deshalb ist es wichtig, in der Nähe des Bettes alle elektromagnetischen Störfelder zu beseitigen. Handys, Tablets und der elektronische Wecker haben am Bett nichts zu suchen. Ein weiterer Auslöser für schlechten Schlaf ist ein falsches Essverhalten vor dem Zu-Bett-Gehen.


Lösungen von inneren Schlafstörungen
 

Weitaus subtiler sind die „inneren“ Ursachen. Ständiges Grübeln, quälende Sorgen, Herzrasen, Panikattacken, Schweißausbrüche etc. – diese Symptome haben Ursachen, die eher in unserer Psyche liegen. 
Wir sind chronisch überlastet, der Partner nörgelt an einem herum, wir haben Job-Angst oder Geldsorgen. Wir wollen gefallen und immer perfekt sein. Psychische Instabilität und oft ein verminderter Selbstwert sind nicht selten die direkten Auswirkungen. Das kann uns den Schlaf rauben. Chronische Müdigkeit ist die Folge. Ein Erschöpfungszustand ohne Aussicht auf Regeneration. 
Aus diesem Zustand erwachsen Stress, Burn-out, Depressionen und körperliche Krankheiten bis hin zum Krebs. Um Symptome zu unterdrücken, werden Pillen eingeworfen,  die die Lösung aller Probleme versprechen. Dass diese meist gra­vierende Nebenwirkungen haben, wird verschwiegen. Ein Teufelskreis beginnt!

 

Schlafstörungen

Schlafstörungen sind Abweichungen vom gesunden Schlafverhalten. Dabei unterscheiden wir: 
 

  • Insomnie (Einschlaf-/Durchschlafstörungen)
  • Schlafapnoe (Atemstillstände im Schlaf) 
  • Hypersomnie (übermäßiges Schlafen) 
  • Zirkadiane Schlafstörungen (durch Schichtarbeit/Jetlag) 
  • Parasomnie (Schlafwandeln), Albträume, nächtliches Aufschrecken oder Zähneknirschen 
  • Schlafbezogene Bewegungsstörungen (zum Beispiel Restless-Legs-Syndrom) 

 

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Zirkadiane Schlafstörungen können zum Beispiel durch Schichtarbeit oder Jetlag auftreten. 

Für eine gesündere und schönere Haut


Dieser Circulus vitiosus (Teufelskreis) aus non-konformer Lebensweise, chronischer Erschöpfung und seelisch-körperlicher Überforderung muss aufgebrochen werden. Um zu entstressen und wieder gut schlafen zu können, stehen Ihnen viele Möglichkeiten zur Verfügung: 
 

  • Yoga ist unter den fernöstlichen Entspannungstechniken eine der bekanntesten. Die verschiedenen Formen sind Instrumente für Stressabbau, körperliche und seelische Gesundheit.
  • Das Autogene Training (AT) basiert auf Autosuggestion. Man versetzt sich selbst in einen Zustand der Entspannung, indem man sich und sein Empfinden mittels bestimmter Sätze beeinflusst. 
    Der Effekt: Man wird wesentlich gelassener, nervös bedingte Kopfschmerzen können verschwinden und man lässt nicht mehr alles so schnell an sich heran.
  • Die Progressive Muskelentspannung nach Dr. Edmund Jacobson:  Der US-amerikanische Arzt und Begründer der progressiven Muskelentspannung stellte fest, dass sich starke Muskelverspannungen negativ auf die psychische Be­findlichkeit seiner Patienten aus­wirkten. Im Umkehrschluss: Die Herabsetzung der Muskelspannungen zeigte eine positive Auswirkung auf Körper, Geist und Seele. Bei chronischen Rückenbeschwerden, Migräne und Stress optimal. 

     

7 Tipps für einen guten Schlaf

  1. Regelmäßige Nacht-Schlafzeiten von sieben bis acht Stunden 
  2. Verzicht auf Alkohol, Nikotin und Koffein 
  3. Keine schweren Mahlzeiten am Abend 
  4. Persönliches Einschlafritual 
  5. Regelmäßige körperliche Bewegung und Sport 
  6. Körperliches und geistiges Runterkommen am Abend 
  7. Abgedunkelte, ruhige Schlafumgebung
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Ein paar Tipps können guten Schlaf begünstigen. 

  • Massagen mit Klangschalen führen zur Tiefenentspannung und Auflösung diverser Blockaden. Auch Atemübungen müssen hier Erwähnung finden. Es gilt, auf eine tiefe, rhythmische Atmung zu achten. Fast alle Menschen atmen zu flach, zu schnell und zu „unbewusst“. 
    Zu den Folgen des „falschen“ Atmens zählen beispielsweise  Konzentrationsschwierigkeiten, Müdigkeit und Schlafstörungen.
  • Reiki ist eine über 2.500 Jahre alte Heilmethode, die die natürlichen Selbstheilungskräfte aktiviert, entspannt und Stress abbaut. 
  • Eine stille oder geführte Meditation hilft, Kraft und Energie zu schöpfen, Lösungen zu erkennen und Selbstheilungskräfte zu aktivieren. 
  • Ziel der Feldenkrais-Methode ist es, Fehlhaltungen zu korrigieren oder eine schnellere Rehabilita-
tion nach Verletzungen zu erlangen. Meditationsmusik beruhigt den Geist, spricht tiefere Bewusstseinsebenen an und ist eine gute Einstimmung auf jede Art der Reflexion. 
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Ein erholsamer Schlaf ist essenziell, um die Haut zu entlasten und ihr Gutes zu tun. 

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Abbas Schirmohammadi

Der Heilpraktiker für Psychotherapie, Mentaltrainer, Coach und Medizinjournalist ist Experte für Stressprävention und Entspannung. Er vermittelt seit über 15 Jahren sein Wissen in Coachings, Seminaren, Fachartikeln und über zahlreiche Audioprogramme. 
www.abbas-schirmohammadi.de

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Sandra Riesenhuber

Examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin, „Nie-Wieder-Rauchen-Coach“, Wellnesstrainerin, Psychologische Beraterin und Autorin. Die Suchtexpertin vereint in ihrem Konzept Elemente aus Hypnose, NLP, Akupressur und Entspannung. www.riesenhuber-coaching.de

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