Runde Sache

Ausgelöst unter anderem durch Reality-TV-Star, Model und Unternehmerin Kim Kardashian, die einen sogenannten Brazilian Butt Lift vornehmen ließ und ihre opulenten Rundungen gerne in Szene setzt, ist ein runder Po mittlerweile so im Trend, dass beispielsweise die amerikanische Gesellschaft für Plastische Chirurgie 2020 über 40.000 amtlich registrierte Po-Vergrößerungen zählte, Tendenz steigend.

Seit der Corona-Pandemie ist die Zahl der Butt Lifts zudem schneller gestiegen als jede andere Schönheitsoperation – und das nicht nur in den USA und in Brasilien. Zwar möchten viele Patientinnen nicht mehr sehr große Pos, sondern eher etwas Natürliches, aber einen Butt Lift wollen sie nichtsdestotrotz. Denn nicht jede Frau bringt die Veranlagung mit, um sich einen prallen Po anzutrainieren. Die Gründe dafür liegen häufig an einer schlaffen Haut oder schlaffem Bindegewebe.

Auch die Genetik kann verhindern, dass die Po-Muskulatur so ausgeprägt ist, wie Patienten es sich wünschen. Trotz Work-outs mit Kniebeugen und Ausfallschritten mit Hanteln gelingt es deshalb nicht immer, genug Gesäßmuskeln zu erzeugen und die Körperpartie neu zu formen. Mithilfe von Po-Vergrößerungen und Po-Straffungen lässt sich jedes Gesäß in die gewünschte Form bringen.

"Mithilfe von Po-Vergrößerungen und Po-Straffungen lässt sich jedes Gesäß in die gewünschte Form bringen."

Die Form entscheidet mit

Jeder Mensch hat eine andere Körperform – und somit auch eine andere Po-Form. Anatomisch bestimmen das knöcherne Beckenskelett, der Ansatz und Aufbau des großen Gesäßmuskels (Musculus gluteus maximus) und in größerem Maße Fett die Form des Pos.

Entscheiden sich Patienten für einen Eingriff an ihrem Gesäß, beachten Chirurgen für ein bestmögliches Ergebnis neben den individuellen Wünschen auch die natürliche Po-Form. Nur unter Berücksichtigung dieser Form lässt sich erreichen, dass der gesamte Körper nach der OP harmonisch und wohlgeformt aussieht. Zudem unterscheiden sich die geeigneten Operationsmethoden von Po-Form zu Po-Form.

In der Ästhetischen und Plastischen Chirurgie kommen vor allem Implantate, Eigenfettbehandlungen und Filler für eine Po-Vergrößerung infrage. Außerdem nehmen Chirurgen auch eine Po-Straffung oder eine Po-Verkleinerung mittels einer Fettabsaugung zur Gesäßformung vor.

Brazilian Butt Lift

Der sogenannte Brazilian Butt Lift erfreut sich bereits seit mehreren Jahren großer Beliebtheit. Bei diesem Eingriff handelt es sich um mehr als eine einfache Po-Vergrößerung, denn damit lässt sich auch die gesamte Silhouette verbessern. Zunächst saugen Chirurgen aus einem anderen Bereich des Körpers Fett ab, den die Patienten definieren möchten. Besonders eignen sich der untere Rücken, die Hüften und die Innenseiten der Oberschenkel – aber auch Bauch, Arme oder andere Stellen sind geeignet.

Das entnommene Fett wird speziell aufbereitet und anschließend an die gewünschten Stellen des Pos transferiert, die zuvor mit der Patienten abgesprochen wurden. Wir setzen in unserer Klinik auf eine vibrationsassistierte Fettabsaugung, die für weniger Blutergüsse, geringere Schwellungen und somit beim Patienten für einen verkürzten Heilungsprozess sorgt. Zudem verwenden wir einen Laser, mit dem sich in den zuvor abgesaugten Arealen eine Hautstraffung durchführen lässt, und nehmen auch eine zusätzliche Eigenbluttherapie vor, mit der sich die Einheilrate der Fettzellen erhöht. Reicht das Eigenfett für die Vergrößerung nicht aus oder wünschen Patienten eine besondere Po-Form, lassen sich auch zusätzlich Implantate einsetzen. Diese verleihen dem Gesäß mehr Fülle und Festigkeit.

Bei dem Brazilian Butt Lift handelt es sich um einen herausfordernden Eingriff, denn bei der Injektion darf das entnommene Fett nicht in die Blutgefäße geraten. In der Po-Muskulatur gibt es ein komplexes System an Gefäßen – von dort könnte das Fett zum Herzen oder in die Lunge transportiert werden, was eine Embolie verursachen kann. Deshalb spritzen wir das Eigenfett nicht in die Muskulatur, sondern geben es nur ins Fettgewebe des Pos und nutzen auch keine großen Mengen. Dadurch ist der Eingriff bei uns auch sehr sicher.

Nach einem erfolgreichen Eingriff spielt die Nachsorge wie bei jedem anderen ästhetischen Eingriff eine wichtige Rolle. Die individuelle Heilungsdauer ist abhängig von der gewählten Operationsmethode – das Tragen von Kompressionswäsche schützt die operierten Bereiche und hilft dabei, die Schwellungen zu kontrollieren. Außerdem erhalten Patienten ein spezielles Sitzkissen, das es in den ersten sechs Wochen nach der OP zu nutzen gilt. In dieser Zeit sollten Betroffene auch nicht auf dem Rücken liegen. In der Regel können Patienten nach wenigen Tagen wieder arbeiten.

Filler für mehr Umfang – inklusive Hip Dips

Doch auch ohne OP lässt sich der Po vergrößern. Injektionen mit gut verträglichen Fillern erzielen eine Volumenzunahme am Gesäß. Gleichzeitig glätten Filler auch eventuell vorhandene Dellen, die sogenannten Hip Dips, an der Seite des Pos und lassen die Haut straffer erscheinen. Wir verwenden beispielsweise einen biokompatiblen Stoff, der die Neubildung von Kollagen anregt und somit zur Hautstraffung und -verjüngung beiträgt. Durch den ausgelösten Aufbau von mehr Bindegewebe vergrößert sich auch der Umfang des Gesäßes. Die Behandlung dauert etwa 45 bis 60 Minuten und wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt.

Nach dem Eingriff sind Patienten sofort wieder gesellschaftsfähig. Schwellungen und Blutergüsse bilden sich schnell wieder zurück. Leichte Massagen, die nach dem Eingriff im Kosmetikinstitut vorgenommen werden können, unterstützen die Nachbehandlung.

Straffung gegen schlaffe Haut

Wünschen sich Patienten einen straffen und prallen Po, ermöglicht mitunter auch eine Gesäßstraffung die Traumfigur. Schlaffe Haut durch den Alterungsprozess, nach einer Schwangerschaft, nach starkem Gewichtsverlust oder die genetisch bedingte Schwierigkeit, im besonderen Maße am Gesäß Muskulatur aufzubauen, machen die Erfüllung dieses Wunsches auf natürlichem Wege für einige Frauen unerreichbar.

Während des Eingriffs unter Vollnarkose entfernen Chirurgen Hautüberschüsse und modellieren den Po neu. Durch die Glättung der Haut wird das Gesäß angehoben und wirkt dadurch auch etwas größer. Der Effekt lässt sich durch eine Eigenfettbehandlung oder mit Implantaten verstärken. Die Schnitte werden dabei so positioniert, dass sie nach der Heilung kaum zu sehen sind.

Zur Nachbehandlung gehören eine vier- bis sechswöchige Schonzeit und ein spezielles Sitzkissen. So verheilen die Narben optimal.