Pflegen, pflegen, pflegen: Das ist das Credo für die Haut der Kundschaft und auch für das Business! Kosmetikerin und Beauty-Coach Christina Wenst gibt Tipps, wie das Kosmetikinstitut in Schuss bleibt. In Teil 1 geht es um veränderte Kundenbedürfnisse, gesetzliche Neuerungen bei Behandlungen in der Kabine und darum, wie Kosmetikprofis den Wandel für sich nutzen können.
Die Kosmetikbranche wandelt sich: Nach zwei Jahren Corona, Lockdown und Co. haben sich die Bedürfnisse der Kundschaft verändert. Auch der Gesetzeserlass zur NiSV sorgt für ein Umdenken. Seit 31. Dezember 2022 muss eine Kosmetikerin jetzt entweder einen Fachkundenachweis für Behandlungen mit entsprechenden Geräten erbringen oder auf Geräte setzen, für die sie keinen Fachkundenachweis benötigt. Eine weitere Alternative ist es, sich verstärkt auf manuelle Behandlungen zu konzentrieren. In den vergangenen Jahren sind die Behandlungen in der Kabine immer maschineller geworden und haben sich auf das Gesicht fokussiert. Viele meiner Kunden wünschen sich aber mittlerweile eine ganzheitlichere Behandlung.
Das gilt es zu ändern
Wir müssen uns auch den Bedürfnissen unserer Kundschaft anpassen. Meine Behandlungen wurden darum wieder ganzheitlicher. Die Massagen wurden deutlich mehr, und ich arbeite wieder mehr an Dekolleté, Schulter und Nacken. Eine Kopfmassage, während die Maske oder Packung einwirkt, sorgt bei meiner Kundschaft für Wohlbefinden. Aus meinen Behandlungen wurde teilweise ein ganzes Ritual: Kurzer Small Talk, die Kundschaft in Ruhe hinlegen, eine kurze Massage der Füße, die Hüften lockern, die Schultern mobilisieren, die Lymphbahnen öffnen – und dann kommt erst das Einpacken der Kunden, bevor die Behandlung beginnt.
Das bringt es den Kunden
Die Kunden genießen die ganzheitliche Entspannung. Sie wertschätzen es, dass der Körper als Ganzes gesehen wird und die Behandlungen in die Tiefe gehen. Denn das ist das Interessante: Indem wir die Faszien lösen und eine gezielte Lymphdrainage anwenden, können wir bei der mimischen Muskulatur tolle Lifting-Effekte erzielen. Ganzheitliche Kosmetik kann also eine interessante und effektive Gegenmethode zur apparativen Kosmetik sein.
Mein persönlicher Tipp
Meine Kunden lieben Gesichtsmassagen, die nicht nur eine Tiefenentspannung erzielen, sondern auch einen Lifting-Effekt.
Tolle Begleiterscheinung: Ist die Kundin entspannt, kann sie loslassen. Dieser innere Effekt spiegelt sich auch außen wider: Auch das Gesicht und die Mimik entspannen sich – so einfach erziele ich einen ganzheitlichen Effekt.
DENKEN SIE UM
- So geht’s nicht: Nicht mit der Zeit gehen und alles beim Alten belassen. Wegen der NiSV-Verordnung den Kopf in den Sand stecken.
- So geht‘s: Behandlungen überdenken und der Kundschaft mehr Entspannung bieten. Behandlungen ganzheitlicher konzipieren und nicht nur aufs Gesicht beschränken.
Die Expertin
Kosmetikerin Christina Wenst betreibt ein 200 Quadratmeter großes Institut mit acht Mitarbeitern. www.christina-wenst.de
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