Neue Fachkräfte für Ihr Institut

26.04.2022
Foto: fizkes/Shutterstock.com

Aufgrund des demografischen Wandels und der stetigen Alterung der Belegschaft kommt es immer häufiger zu einem starken Mangel an dringend benötigtem Fachpersonal. Oft muss man sich dementsprechend mit Bewerbern auseinandersetzen, die entweder fehlende Qualifikationen oder andere Defizite aufweisen. Wie findet man in kürzester Zeit die passenden Fachkräfte für das eigene Kosmetikinstitut? Wie dieser Prozess abläuft und was genau die Herangehensweise unserer Autorin und Personalberaterin Muila Swele so besonders macht, lesen Sie in diesem Beitrag.

Mitarbeiterfindung leicht gemacht

Die meisten Arbeitgeber verlassen sich immer noch auf Stellenanzeigen, wenn es darum geht, neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu gewinnen. Das trifft auch auf die Kosmetikbranche zu. Inhaberinnen von Instituten schalten Stellenanzeigen in der Hoffnung, dass sich qualifiziertes Personal bewirbt und man die offenen Stellen auf diese Art und Weise besetzen kann. Fakt ist jedoch: Wer diesen (herkömmlichen) Weg nutzt, wird nur 18 Prozent aller potenziellen Kräfte erreichen.

Interessant ist dabei, dass ein viel größerer Anteil der Beschäftigten, nämlich 47 Prozent, nicht aktiv auf der Suche sind, für einen Jobwechsel jedoch offen wären und neue Herausforderungen in einem anderen Kosmetikinstitut gerne annehmen würden. Diejenigen wird man demnach über klassische Stellenanzeigen nicht erreichen, weil sie sich gar keine Anzeigen durchlesen. Wie also kann man diese Zielgruppe für sein eigenes Unternehmen erreichen und begeistern?

Ein Schlüssel zum Erfolg liegt darin, sein persönliches Netzwerk intensiv zu pflegen und laufend zu erweitern. Neue Kontakte können den entscheidenden Hinweis bringen. Wer sichergehen möchte, dass auch wirklich das volle Potenzial der Ansprache der 47 Prozent ausgeschöpft wird, kann auf einen professionellen Headhunter setzen. Auch hier ist der Weg ein cleverer, weil Headhunter nicht (passiv) warten, bis Bewerber auf sie zukommen, sondern aktive Zielansprache betreiben (auch Active Sourcing genannt).

Digitale Plattformen und Social Media

Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass Business-Netzwerk-Plattformen wie LinkedIn und Xing breitgefächerte Möglichkeiten bieten, auf Personalsuche zu gehen. Beide Kanäle sind vor dem Hintergrund der gezielten Suche durchaus wertvoll, weil hier ganz gezielt nach qualifizierten Kosmetikerinnen gesucht werden kann und die Nachrichtenfunktion jeweils eine schnelle Kontaktaufnahme ermöglicht. Anhand des Profils und individuellen Beschreibungen lässt sich leicht erkennen, ob jemand zum Team und den beruflichen Anforderungen, die man an neue MitarbeiterInnen stellt, passt.

Die Social-Media-Plattform Instagram eignet sich ebenfalls hervorragend dazu, das eigene Unternehmen bekannt zu machen und qualitativ hochwertigen Inhalt zu verbreiten, der von vielen Menschen, demnach auch potenziellen Bewerberinnen, gesehen wird. Wer aktiv nach neuem Personal suchen möchte, kann die Hashtag-Funktion nutzen und per Nachricht den ersten, persönlichen Kontakt herstellen.

Welche Strategien führen zum Erfolg? Und worauf sollte man beim Active Sourcing besonders achten?

Zunächst gilt es, sich nicht nur auf die passive Suche zu verlassen. Es versteht sich von selbst, dass man aufgrund des Tagesgeschäfts nicht volle acht Stunden am Tag für die Personalsuche verwenden kann, dennoch gilt es, in kleinerem Umfang jede Möglichkeit zu nutzen. Um nicht wertvolle Zeit mit den “falschen” Kandidaten zu verlieren, sollte die Suche gründlich vorbereitet sein. Was sind die Anforderungen im Institut und welche Qualifikationen sollten neue MitarbeiterInnen mitbringen? Welches Persönlichkeitsprofil ist erwünscht und würde sich gut ins Team einfügen?

Je genauer einzelne Punkte definiert sind, desto besser kann die Suche danach ausgelegt werden. Auch ist es wichtig, ein persönliches Anschreiben aufzusetzen und dieses beispielsweise via Xing und LinkedIn so oft wie möglich an passende Kandidaten und Kandidatinnen zu versenden. Nicht jede Kontaktaufnahme wird ein positives Feedback oder generell eine Antwort bekommen, von daher gilt es, breit zu streuen und möglichst viele Menschen anzusprechen. Allerdings sollte die persönliche Note des Anschreibens dabei nicht verloren gehen. Auch wenn es nicht jedes Mal möglich sein wird: Versuchen Sie, auf die Person im Schriftbild ein wenig einzugehen.

Tipp 1: 80/20-Regel für ein gelungenes Anschreiben

Der Trick liegt darin, 80 Prozent des Anschreibens für die Mitarbeitersuche im Vorfeld bereits vorgefertigt zu haben. Die restlichen 20 Prozent können dann individuell gestaltet werden und beispielsweise einen Bezug zum Profil des Kandidaten, ein Kompliment zum Profilfoto oder einen Verweis auf bisherige Erfahrung enthalten, sodass sich die Person individuell wahrgenommen und angesprochen fühlt. Dadurch lässt sich auf einfache Art und Weise vermeiden, dass man, trotz Ansprache vieler Personen, den Eindruck eines standardisierten Verfahrens erweckt, was bei potenziellen Bewerbern nie gut ankommt.

Tipp 2: Beweisen Sie Ausdauer

Sie haben ein paar neue Kontakte über Xing angeschrieben und noch keine Rückmeldung erhalten? Dann gilt es, sich nicht zu grämen und einfach weiterzumachen: Mitarbeitersuche ist ein Stück weit Statistik, denn nicht jede Kontaktaufnahme führt direkt zu einer Antwort. Es kommt auf die Schlagzahl und Ihre Hartnäckigkeit an. Manchmal kommen Sie nur zum Erfolg, wenn Sie sich auf freundliche Art und Weise in Erinnerung rufen und eine erneute Kontaktaufnahme starten. Lassen Sie sich nicht ermüden und stattdessen von Ihrem Ziel motivieren: tolle neue Mitarbeiter für Ihr Institut zu gewinnen.

Tipp 3: Frohen Mutes nach Empfehlungen fragen

Sie haben eine negative Rückmeldung bekommen, in der Ihnen die Person kommuniziert, dass sie kein Interesse am Stellenangebot hat und/oder beim jetzigen Arbeitgeber zufrieden ist? Dann sollten Sie das keineswegs als Niederlage verbuchen, sondern einfach dazu nutzen, nach Empfehlungen zu fragen. Es kann gut sein, dass diese Person eine Kollegin oder Freundin im Bekanntenkreis hat, die gerade auf Stellensuche ist.

Wenn Sie Ihre Frage höflich formulieren, wird es hin und wieder vorkommen, dass sich daraus ungeahnte Chancen ergeben, die Sie auf normalem Wege ohne Netzwerk niemals hätten ergreifen können. Es lohnt sich also, auch bei Absagen beherzt die Empfehlungsfrage zu stellen.

Mein Fazit

Gute Fachkräfte kann heutzutage jeder gebrauchen. Die klassische Form der Stellensuche erreicht dabei niemals alle möglichen Kandidatinnen und Kandidaten, weil ein Großteil derer, die echtes Potenzial mit sich bringen, nicht aktiv auf Stellensuche ist. Somit ist es cleverer, Dinge in die eigene Hand zu nehmen und ebenso wie Headhunter „Active Sourcing” zu betreiben. Ideale Möglichkeiten dafür bieten sich auf Xing, LinkedIn und Instagram.

Ein Anschreiben sollte niemals komplett standardisiert sein und so oft wie möglich an geeignete Profile verschickt werden, um die Chancen des Zueinander Findens zu erhöhen. Während des Prozesses gilt es, am Ball zu bleiben und ein wenig Ausdauer und Mut zu beweisen. Sie werden nach einiger Zeit sehen: je mehr Aufwand und Mühe Sie investieren, desto lohnender ist das Ergebnis für Sie und Ihr Kosmetikinstitut.

Muila Swele - Die Autorin ist Personalberaterin und in der Recruiting-Branche mit ihrem eigenen Unternehmen erfolgreich. 2018 gründete sie ihre zweite Firma „Clearstone GmbH“. Ihre Expertise liegt darin, qualifizierte Fach – und Führungskräfte in Festanstellung oder auch projektbezogen zu vermitteln. Sie ist bedacht darauf, das berufliche Potenzial ihrer Kunden vollkommen auszuschöpfen und möglichst große Erfolge zu erzielen.

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