Blogger als Marketingstrategie fürs Institut

15.10.2020
Foto: Julia Schäffner

BEAUTY FORUM-Tipps zum Thema Influencer Marketing

Sie führen ein erfolgreiches Beauty-Unternehmen? Dann sollten Sie Ihre Marke und Ihr Studio unbedingt auf Social Media bewerben. Für die optimale digitale Bewerbung Ihres Unternehmens können Sie zum einen selbst als Influencer agieren und gezielt Influencer Marketing betreiben oder Sie engagieren einen etablierten Influencer. Gerade in der Kosmetik-Branche ist Influencer Marketing auf Social Media besonders wichtig.

  1. Engagieren Sie einen Influencer. Sie sind selbst auf Social Media unterwegs und folgen einer Bloggerin, die zum Beispiel aktiv im Bereich Beauty tätig ist?
    – Dann schreiben Sie die Influencerin an und fragen nach, wie teuer eine Kooperation wäre. Die Kosten unterscheiden sich natürlich, je nachdem wie groß die Reichweite der Influencerin ist.
    – Manchmal entstehen auch Kooperationen mit Influencerin durch ein Tauschangebot: Zum Beispiel wenn Ihr Kosmetikstudio sich in München befindet und Sie möchten eine tolle neue Kosmetik-Behandlung bewerben. Dann fragen Sie doch bei einer Münchner Beauty-Bloggerin an, ob Sie Interesse hat, die Kosmetik-Behandlung auszuprobieren und wenn Sie zufrieden ist, kann Sie die Behandlung zum Beispiel via Instagram-Stories posten.
  2. Werden Sie selbst Influencerin. Gerade die Welt der Kosmetik bietet viele Möglichkeiten für schöne Posts und Stories. Sie können beispielsweise für Ihre Kundinnen und Kunden Kosmetik-Produkte ausprobieren und vorstellen oder ein neues Make-up präsentieren.
    – Indem Sie regelmäßige neue Beauty-Produkte, die neueste dekorative Kosmetik oder einfach Trends aus der Branche vorstellen, können Sie selbst zur Influencerin werden. Sie betreiben dann nämlich selbst Influencer-Marketing und können so ihr Kosmetikstudio oder ihren Online-Shop bestens bewerben.
    Tipp: Auch bei Variante 2 lohnt sich ein Kontakt mit einer etablierten Influencerin oder Bloggerin. Sie können sich zum Beispiel beraten lassen, welche Post besonders gut ankommen und auf was Sie dabei achten müssen.

Trauen Sie sich also, eine Influencerin anzuschreiben. Es lohnt sich immer wieder neue Wege zu gehen. Und fragen kostest ja bekanntlich nichts. Im Artikel "Blogger als Marketingstrategie fürs Institut" gibt Ihnen Bloggerin Julia Schäffner wichtige Tipps zum Thema.

Sie suchen nach Möglichkeiten, um Ihr Institut online zu präsentieren? Als professionelle Bloggerin und Online-Marketing-Managerin verrät Ihnen Julia Schäffner, was Sie bei der Auswahl von möglichen Kooperationspartnern beachten sollten und wie eine Zusammenarbeit mit Bloggern erfolgreich umgesetzt werden kann.

Neben der eigenen Website und Social-Media-Kanälen ist die Zusammenarbeit mit Bloggern eine Strategie, eine neue Zielgruppe zu erreichen.
Hinter Bloggern stehen reichweitenstarke Communitys. Durch Blogger kann eine bestimmte Zielgruppe passgenau ohne großen Streuverlust erreicht werden. Das Wichtige ist, dass eine erfolgreiche Kooperation nicht prinzipiell von einer möglichst großen Followerzahl abhängig ist. Die Frage ist, ob ein Blogger eine bestimmte Nische abbilden kann, die zu Ihrer potenziellen Zielgruppe wird. Um diese Power nutzen zu können, sollten Sie sich zunächst fragen, welche Zielgruppe Ihr Institut hat. Diese Frage bestimmt über die Auswahl Ihres Kooperations-Bloggers.

Kooperationen eingehen

Das offensichtlichste Auswahlkriterium ist das Geschlecht, das Alter der Leserschaft eines Bloggers sowie sein Heimatort. Im besten Fall sollte der Blogger in der Nähe Ihres Instituts wohnen, um vielleicht künftig eine Kooperation vor Ort mit Ihnen eingehen zu können. Diese und weitere wichtige Informationen sind Teil des Media-Kits eines Bloggers.


Ein Media-Kit ist ein kurzes Dokument, das Blog, Autor und Zielgruppe präsentiert. Elementarer Teil eines Media-Kits sollten die monatlichen Leser des Blogs, die monatlichen Seitenaufrufe und auch die Reichweite der Social-Media-Kanäle sein. Sie können das Media-Kit eines Bloggers per Mail anfordern. Oft enthält es Informationen, wie der Blogger sich eine Zusammenarbeit vorstellt. Wenn das nicht der Fall ist, fragen Sie zunächst nach, ob der Blogger mit Unternehmen zusammenarbeitet und welche Vorstellungen er oder sie hat. Über den Standort Ihrer Stadt oder Hashtags wie #beautyblogger_de können Sie nach Bloggern suchen.
Ich empfehle, den Erstkontakt immer per Mail aufzunehmen statt per Instagram Direct Message. Wenn Sie als Institut eine Anfrage über Instagram erhalten, bitten Sie um eine E-Mail mit dem Media-Kit.

Blog vs. Instagram

Ein Blogbeitrag ist die nachhaltigere Variante der Zusammenarbeit. Durch Suchmaschinen-Optimierung stellt ein Blogger sicher, dass der Beitrag von Google als relevant für ein bestimmtes Thema eingestuft wird. Daher wird ein veröffentlichter Blogbeitrag auch Jahre später noch auf die gesetzten Keywords ausgespielt, obwohl auf dem Blog selbst schon viele neue Beiträge veröffentlicht wurden. Ein Instagram-Posting kann genutzt werden, um die Reichweite des Blogbeitrages zu verlängern. Wenn Sie sich für ein Instagram Posting entscheiden, ist der Effekt kurzfristiger. Das Bild rutscht im Laufe der Wochen immer weiter nach unten, bis es schließlich kaum noch angesehen wird.

Instagram Post oder ­Story

Ein Instagram-Posting ist ein Foto oder kurzes Video, das dauerhaft auf dem Instagram-Kanal online ist. Im Gegensatz dazu ist eine Instagram-Story genau 24 Stunden online. Es handelt sich um bis zu 15 Sekunden lange Sequenzen, die chronologisch nach Veröffentlichung abgespielt werden.


Durch Text in erster Linie unter dem Foto oder Video kann ein Blogger Storytelling betreiben und so eine runde Geschichte erzählen. Für die Darstellung einer Behandlung im Institut ist eine Instagram-Story, die die einzelnen Schritte der Behandlung beinhaltet, ein sehr guter Weg. Diese kann gleichzeitig mit einem Instagram-Posting veröffentlicht werden. In der Beschreibung unter dem Posting kann der Blogger auf die ausführlichere Instagram Story verweisen.
Diese Vorgehensweise können Sie übrigens auch für den eigenen Kanal Ihres Instituts nutzen.

Arbeitsalltag einer ­Bloggerin

Mit 16 Jahren habe ich meine Website gegründet und habe eine Welt rund um Beauty, Mode und Reisen geschaffen, die meinen Lesern täglich Inspiration bietet. Fast 2.000 Blogbeiträge sind in den letzten zehn Jahren auf meinem Blog online gegangen. Neben dem Blog als Herzstück meiner Arbeit ist Instagram mein wichtigster Social-Media-Kanal mit 44.000 Followern. Im Jahr 2017 habe ich mich nicht nur als Bloggerin, sondern auch als Digital- Marketing-Managerin für Unternehmen selbstständig gemacht.


Mein Arbeitsalltag besteht täglich aus der Konzeption von Inhalten in Text, Bild und Video. Als Blogger bestimmt die Kreativität auf den eigenen Kanälen sowie die Authentizität gegenüber der eigenen Community über den Erfolg eines jeden Blogbeitrags oder Instagram-Postings.


Besonders die Authentizität ist ein kostbares Gut, denn meine Leser vertrauen meiner Meinung. Dieses Vertrauen kann man schnell verspielen, weswegen jede Entscheidung gut überlegt sein will.


Ich achte auf eine ausgeglichene Mischung zwischen bezahlten Beiträgen und anderen Formaten. Daher plane ich Blogbeiträge und Social-Media-Postings mithilfe von Redaktionsplänen. Mein Wiedererkennungswert als Blogger ergibt sich aus der Mischung von unterschiedlichen Kategorien wie Mode, Reisen und Lifestyle. Eine farbenfrohe, fröhliche Bildstimmung mit gut recherchierten Texten kennzeichnet meinen Blog. Der Kontakt mit Kunden sowie der Austausch mit meinen Lesern gehört zu meinen täglichen Aufgaben, egal wohin es mich auf meinen Recherchereisen verschlägt.


Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Zusammenarbeit und viel Erfolg!

Fünf Tipps für den Umgang mit Bloggern

  • Kommunikation auf Augenhöhe: Ein Blogger bietet seinen Blog und/oder seinen Instagram-Account als Plattform an, auf der er für Sie Werbung macht, eingebunden in ein gekonntes Storytelling. Werbung wird nahezu nicht mehr als solche wahrgenommen, sondern Ihre Leistung oder Ihr Produkt wird in Form eines Erlebnisberichts empfohlen. Für diese Leistung erhebt der Blogger eine Gebühr, die sie vorher absprechen. Aber auch ein Barter-Deal (Tauschgeschäft) ist möglich. Der Blogger erhält eine tolle Behandlung und vielleicht ein Produkt von Ihnen, dafür verfasst er einen Blog-Beitrag.
  • Umsetzung: Der Blogger selbst kennt seine Zielgruppe am besten und weiß, wie sie anzusprechen ist. Lassen Sie sich beraten und besprechen Sie Ihre Wünsche mit dem Blogger.
  • Timing: Um Überraschungen zu vermeiden, sollten alle Timings vorab schriftlich festgelegt werden. Dazu gehört auch, wann der Blogger welchen Content veröffentlicht.
  • Rabatt-Codes: Um den Lesern des Bloggers einen Anreiz zu bieten, eignet sich ein individueller Rabatt. Das kann zum Beispiel ein 15-Prozent-Rabatt auf die erste Behandlung sein oder ein kleines Geschenk zur Behandlung.
  • Dauerhafte Zusammenarbeit: Gewinnen Sie einen Blogger für eine längerfristige Kooperation für sich. Diese Art der Zusammenarbeit ist am authentischsten.
Foto: Autorin
Julia Schäffner
Die studierte Marketing-Managerin hat 2010 ihren eigenen Blog gegründet und arbeitet zusätzlich seit 2017 als selbstständige Social-Media-
Consulterin. 
www.des-belles-choses.com, 
www.juliaschäffner.de
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