Wickel und Auflagen

23.11.2020
Foto: Pixel-Shot/Shutterstock.com

Wickel und Auflagen wurden schon vor Jahrhunderten geschätzt und können in der Kosmetik variabel eingesetzt werden. Aroma- und Natur­kosmetikexpertin Waltraud Kehl erklärt Ihnen, was Sie bei Wickeln und Auflagen beachten sollten, und beschreibt eine Auflage mit Mineralerde.

Die Form der Auflagen, die Naturkosmetikerinnen anwenden können, sind sehr vielfältig und weit gefasst. Unter die Oberbegriffe Wickel und Auflagen fallen Kompressen, Auflagen mit verschiedenen Erden, ja, selbst Steine sind eine Auflage, aber auch Packungen und Masken, in die Wirkstoffe eingearbeitet werden.

Wirkstoffe können getrocknete Kräuter, ätherische Öle, Hydrolate, aber auch Tinkturen, Essenzen und Salze sein. Bei der Nutzung von Kräutern hat die Kosmetikerin darauf zu achten, dass alle Kräuter zertifiziert, das heißt geprüft und mit Chargennummern versehen, sein müssen. Das bedeutet, dass keine selbst gesammelten Kräuter benutzt werden dürfen. Die Kosmetikverordnung ist sehr streng, und wenn in einer Hotelküche frische Kräuter vom Markt oder aus dem eigenen Garten zur Anwendung kommen und dies sogar als besonderes Frischeerlebnis gewertet wird, so gilt das nicht für die Kosmetik. Hier müssen alle Zutaten auf Schimmelpilze, Giftstoffe wie Pestizide oder Herbizide oder auch Fäulnisbakterien untersucht sein, und diese Untersuchungsergebnisse müssen amtlich festgehalten werden.

Das kann die einzelne Kosmetikerin nicht leisten, muss aber, sollten irgendwelche Anzeigen auf sie zu­kommen, diese Ergebnisse nachweisen. Daher ist es ratsam, auf ent­sprechende geprüfte Produkte zurückzugreifen.

Peeling mit Mineralerde

Die erste Auflage bei der Gesichtsbehandlung ist in der Regel das Peeling, das heißt, abgestorbene Hautzellen sollen abgelöst werden. Mit dem Abstoßen der Hornlamellen gehen der Haut aber nicht nur die Keratinkörper verloren, sondern auch Ausscheidungsprodukte, die zwar Abbausubstanzen der Epidermiszellen darstellen, die aber von den Hautschichten als notwendig und unentbehrlich wieder rückresorbiert werden. Um möglichst wenig dieser Abbausubstanzen zu verlieren, sollte nur die gelöste Hornschicht abgeschilfert werden.

Die gelöste Hornschicht kann durch die Verzahnung der Hautzellen im Stratum corneum noch festsitzen. Diese dachziegelartig angeordneten Zellen liegen dann nicht geordnet übereinander, sondern bilden „Zellhaufen“. Durch diese Zelltrümmer kann der Stoffwechsel behindert werden. So können die ausscheidungspflichtigen Substanzen nicht mehr über die Haut ausgeschieden und Pflegeprodukte zur Substitution nicht mehr aufgenommen werden.

Für das Peeling wird eine dem Hautbild entsprechende Mineralerde ausgesucht und diese mit Reinigungsmilch und ätherischen Ölen gemischt. Diese Mischung wird aufgetragen, nach etwa fünf bis zehn Minuten mit kreisenden Bewegung leicht oder kräftig einmassiert und dann abgewaschen. Eine stark kühlende und austrocknende Wirkung wird durch das Anrühren der Erde mit Wasser oder Hydrolat erreicht. Durch das Verdunsten an der Oberfläche entsteht ein stärkerer Sog und damit eine adstringierende Wirkung. Dieses Peeling eignet sich natürlich auch als Maske, wichtig ist nur, die Haut danach entsprechend zu pflegen, da sie jetzt sehr trocken ist. Gerade bei der Behandlung der jugendlichen Akne sind Mineralerdemasken ideal. Die Mineralerde nimmt die krank machenden Keime und Gifte aus der Haut auf und wirkt gleichzeitig zellregenerierend.

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