Warzen an Händen und Fingern

29.07.2021
Foto: LenaProkopenko/Shutterstock.com

Mit dem volkstümlichen Namen „Warzen“ (Verrucae) sind harmlose Hautwucherungen gemeint, die durch eine Infektion der ­oberflächlichen Hautschichten mit sogenannten „Warzenviren“ (wissenschaftlich: Humanen Papillomviren) entstehen. Im Bereich der Fußpflege haben wir es in der Regel mit den sogenannten vulgären Warzen zu tun.

Warzenviren vermehren sich in der Haut, dafür sind die Humanen Papillomviren (HP-Viren, HPV) verantwortlich. Durch kleine feine Risse in der Haut dringen diese dann ein und regen an diesen Stellen die Zellvermehrung an: Es entsteht eine dickere Hornhaut, die dann als Warze hervorsteht. Die Viren werden in der Regel über Hautkontakt übertragen, aber auch Gegenstände können ein Übertragungsweg sein.

Gerade wenn die Haut feucht ist (zum Beispiel beim Schwimmen), quellen die Hautschichten auf, und somit können diese Erreger den Weg in die Haut finden und eine Infektion verursachen.

Über eine gesunde Haut besteht quasi kein Risiko, sich anzustecken, aber wenn Menschen unter einem geschwächten Immunsystem leiden, schafft der Körper es manchmal nicht, die Erreger zu bekämpfen.

Symptome

In der Medizin gibt es eine Vielfalt von unterschiedlichen Warzen. In der Praxis aber treffen wir häufig auf die gemeine Warze (Verruca vulgaris), auch als Flach- oder Mosaikwarze bekannt. Wenn sich die Haut als kleine scharfe Begrenzung zeigt und es dazu noch eine Hauterhebung gibt, könnte von einer Warze ausgegangen werden. Hier ist es die gemeine Warze, die meist 70 Prozent aller verrukösen Epithelhyperplasien ausmacht. Betroffene Stellen sind meist Hände, Finger, Nagelränder oder Fußsohlen. Die Oberfläche kann glatt, rau, zerklüftet oder derb sein. Wenn sich Warzen plantar an der Fußsohle befinden, können diese an druckbelasteten Stellen durchaus Schmerzen verursachen. In der Regel sind Warzen allerdings nicht schmerzbelastet.

Die Diagnose

Warzen weisen an der Oberfläche ein zerklüftetes Gewebe auf, was an einen Blumenkohl erinnert. Daher ist dieses Wort auch häufig in Verbindung mit einer Warzendiagnose geläufig. Am Anfang beginnt die Haut, ein stecknadelkopfgroßes Knötchen zu bilden, dies kann durchaus über Erbsengröße hinaus heranwachsen. Die Oberfläche ist meist hart und knotig. Im Inneren finden sich dunkle Punkte, sogenannte intraläsionale Einblutungen. Die Hautpalillen sind durchbrochen und die Warze kann sich durch Warzenhämorrhagien nach oben ausbuchten. An der Fußsohle passiert das im umgekehrten Fall: Die Ausbuchtung wird durch die Druckbelastung in den Fuß getreten und weist diese Erhebung dann nach innen aus. Im Randbereich kann es zu Tochterwarzen kommen.

Um Warzen effektiv zu behandeln, sollte man sie von anderen Erkrankungen gut unterscheiden und isolieren können. Da sie an der plantaren Fußsohle schnell mit Hühneraugen verwechselt werden können, ist hier eine genaue Diagnostik gefragt.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung von Warzen erfordert oft Geduld vom Kunden und eine realistische Einschätzung vom Therapeuten. Diese Behandlungen sind sehr langwierig und zeitintensiv. Ein Jahr ist schnell ins Land gegangen. Warzen kann man mit den unterschiedlichsten Mitteln therapieren und nicht jede Anwendung ist für jeden Kunden geeignet. Das ultimative Mittel gibt es bei Warzenerkrankungen nicht.

Bei Kindern hat sich in erster Linie die sogenannte suggestive Therapie oft bewährt. Suggestivtherapien sind in der Lage, die Abwehrfunktionen im Körper zu steigern und den Virus damit zu bekämpfen.

Vorbeugende Maßnahmen wären bei Kindern möglich, wenn sie ins Schwimmbad gehen. Da sollte im Vorfeld zu Hause der Fuß mit einer kompakten Creme versorgt werden, die sich durch Wasser nicht so leicht entfernen lässt. Somit könnte die natürliche Hautbarriere gestärkt werden, und das Wasser (Chlor) würde den Hautschutzmantel nicht so schnell zerstören. Nach dem Schwimmbadbesuch gut abtrocknen und die Haut wieder mit einer pflegenden Creme schützen.

Wichtig ist, dass eine Behandlung im Vorfeld mit einem Mediziner abgesprochen wird. Die einzelnen Produkte haben unterschiedliche pharmakologische Wirkungsweisen. Für welche sich entschieden wird, sollte mit dem Betroffenen besprochen werden. Hier ist anzumerken, dass einige Produkte durchaus eine Schmerzentwicklung verursachen können.

Fehler mit Folgen

Der erste Fehler, der passieren kann, ist, dass eine falsche Diagnose gestellt wird und somit das Therapieziel nicht erreicht werden kann. Die unsachgemäße Anwendung eines Arzneimittels kann zu Überreaktionen, Allergien oder auch schmerzlichen Entzündungen führen. Darüber hinaus wäre das Ausbleiben des Erfolges möglich.

Foto: Autorin
Maren Bloss

Die Autorin ist selbstständige Podologin und Wundexpertin (ICW). Sie leitet eine kassenzugelassene Praxis in Niedersachsen, betreibt Aufklärung zum Berufsbild und hat verschiedene Fachbücher verfasst.

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