Schön straff durch Faszienmassagen

21.02.2017
Foto: Antonia Semmler

Der Begriff „Faszien“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „Band“, „Binde“ oder „Verbund“, was auf die Struktur der Faszien hinweist. Sie bestehen aus hellem sehr reißfesten kollagenreichen Gewebe bei gleichzeitig höchster Elastizität.

Dieses „faszinierende“ wenige Millimeter dicke Geflecht aus Bindegewebe, welches Muskeln, Knochen, Sehnen, Fett und Organe umhüllt, verbindet und wie ein Stoßdämpfer schützt, hält unsere Organe nicht nur am Platz, sondern sorgt auch für die Beweglichkeit der einzelnen Muskelgruppen und somit auch für die Stabilität des Körpers.

Faszien sind hoch kommunikativ. Sie sind ein wichtiges Kommunikationssystem biochemischer Stoffe, haben hochsensible Nervenenden, dienen als Energiespeicher und beeinflussen im Weiteren Lymphfluss und Stoffwechselprozesse. Im Normalfall ist die Faszienhülle sehr elastisch.

Aber unter Bewegungsmangel, einseitiger Belastung, Stress oder Fehlhaltung leidet das an sich sehr anpassungsfähige Gewebe, es kann verkleben und verfilzen.

Außerdem produziert das Bindegewebe mit zunehmendem Alter weniger Kollagen und verliert an Elastizität, was dazu führt, dass sich der gesamte Körper steif und unbeweglich anfühlt. Schmerzen, Verhärtungen und Verspannungen sind die unangenehme Folge.

Eingeschränkte Flexibilität

Wenn Faszien verkleben, leidet ihre Verschiebbarkeit und Gleitfähigkeit darunter, sodass das Wohlbefinden massiv beeinträchtigt wird. Durch den Verlust ihrer Zugkraft und Flexibilität wird die Beweglichkeit der betroffenen Muskelfasern deutlich eingeschränkt.

Bei chronischem Stress und Schmerzerkrankungen bleiben die Faszien permanent in Spannung. Faszial bedingten Neuropathien wird immer mehr Bedeutung, vor allem auch in der Osteopathie, zugeschrieben. Hier setzt im Besonderen die Faszienmassage an.

Die Faszien kommen ins Rollen

Die Faszienmassage ist von einer Wellnessmassage deutlich zu unterscheiden und bezieht den Kunden auch aktiv mit ein. Durch spezielle Atemtechniken wird die Entspannung des Gewebes gefördert und das Körper-
bewusstsein deutlich verbessert. Durch Druckstimulation, die mit oder ohne Hilfsmittel erfolgt, werden vor allem Veränderungen von Gewebefasern behandelt.

Mit der Faszienrolle werden zum Beispiel durch die rollenden Bewegungen die Faszien und die darunterliegenden Muskelstränge massiert und durchgewalkt.

Bei regelmäßiger Behandlung oder durch Selbstmassage wird das Gewebe wieder weich und elastisch, zusätzlich werden die Durchblutung und der Stoffwechsel in den Muskelfasern verbessert. Des Weiteren werden Verspannungen deutlich gemindert, Beweglichkeit und Leistungsfähigkeit verbessern sich.

Die intensive Behandlung mit speziell entwickelten, ergonomisch geformten und handgefertigten Faszientools sorgt in Kombination mit Faszienwachs für fundierte Anwendungsmöglichkeiten und eine höhere Behandlungsintensität durch ergonomische Entlastung des Behandlers.

„Faszinierendes“ Anti-Aging

Für den sensiblen Gesichtsbereich 
eignen sich hingegen sanfte Massagen mit leichtem Druck der Hände oder mithilfe von speziellen Drainagerollern.

Elastische, gut durchfeuchtete Faszien verringern nicht nur Verhärtungen und chronische Schmerzen, sondern verschönern und verjüngen auch das Gesicht. Werden Cremes und Seren nicht nur aufgetupft, sondern sanft einmassiert, profitiert auch die Spannkraft der Haut – eine einfache und effektive Methode, um die Straffheit des Gesichtsbindegewebes zu erhalten.

Der Gesichtsmassage kann man somit kosmetische Wirkungen zusprechen. Denn die zarten Streichungen beleben den Lymphfluss und regen die Durchblutung an, sodass Falten reduziert werden können.

Entspannte Faszien sorgen für frische Zellen, Ausgewogenheit, eine gute Körperhaltung und frische Energie in unserem Körper!

Antonia Clara Semmler Die Kosmetikerin und Spa-
Expertin ist seit Kurzem Projektmanagerin für Messe-und Verlagsmarketing bei der Schweizer Ausgabe von BEAUTY FORUM.

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