Raumdüfte im Kosmetikinstitut

21.04.2016
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Ihre Kundin betritt völlig gestresst Ihr Institut? Dann probieren Sie es doch einmal mit Sandelholz- oder Jasminduft - sie sollen beruhigen und harmonisieren.

Düfte sorgen für unterschiedliche Stimmungen und das entsprechende Raumklima - die Voraussetzung für jede Behandlung. Düfte wirken auf das limbische System, einen der ältesten Teile unseres Gehirns. Es spielt eine wichtige Rolle beim Entstehen von Gefühlen und kann Assoziationen wecken.

So gelingt es, durch einen Duft eine bestimmte Atmosphäre zu schaffen und uns zu inspirieren. Düfte regen die Produktion von körpereigenen Endorphinen und glücksbringendem Serotonin an. Sie vermitteln Lebensfreude und sie harmonisieren, aphrodisieren, regen an, steigern die Schöpferkraft und Aufnahmebereitschaft, machen locker und geben manchmal den Impuls zur Entspannung.

Unser Geruchssinn, wohl der empfindlichste unserer Sinne, ist direkt mit unserem Wohlbefinden verbunden. Mit ihm sammeln wir im Laufe unseres Lebens viele Dufterfahrungen, die Erinnerungen und Gefühle wecken, wenn sie erneut in unsere Nase steigen. Das gelingt uns, weil wir ca. 400 verschiedene Duftrezeptoren besitzen, die eine innere Verwandtschaft zu natürlichen Düften haben.

Wissenschaftlich belegt

Inzwischen haben Düfte und Aromen einen festen Platz in der Kosmetikbehandlung. Vorbei ist die Zeit, in der die Aromatherapie noch als Esoterik belächelt wurde. Mittlerweile gibt es wissenschaftliche Belege für ihren Nutzen. So wurde ein kleines sensibles Feld in der Nasenscheidewand entdeckt, das feinste Düfte, Pheromone, wahrnimmt und als Signale in unser limbisches System weiterleitet. Dort regen sie die Produktion von Neurotransmittern an, die für unsere Gefühle zuständig sind und das vegetative Nervensystem steuern. Über die Hypophyse wird die Hormonausschüttung angeregt. Je reiner ein Aromaöl, umso effektiver wirkt es.

Um ätherische Öle (aus Blättern, Blüten, Früchten, Wurzeln, Zweigen), Pflanzenauszüge oder Extrakte richtig anzuwenden, muss man ihre Wirkungsweise kennen. Sie können über Haut und Atemwege oder über den Mund aufgenommen werden. Bei Gesichts- und Körperbehandlungen gelangen ätherische Öle über die Haut bzw. die Poren in die Blut- und Lymphbahnen. Werden Öle in der Hautpflege eingesetzt, so sind sie mit Trägerölen wie süßem Mandel-, Sesam-, Nachtkerzen-, Aloe-Vera-, Aprikosen- oder Pfirsichkern-, Avocado-, Weizenkeim-, Oliven- und Sojaöl zu mischen. Da Trägeröle leicht oxidieren, sollten sie erst direkt vor dem Gebrauch angemischt werden.

Hier riecht´s gut!

In der Kosmetik werden Raumdüfte wirkungsvoll eingesetzt. An einem Ort, der gut riecht, halten wir uns gerne auf - die Basis für jede Behandlung. Soll jedoch der Behandlungsraum oder gar das gesamte Institut beduftet werden, muss die Auswahl des Dufts wohl überlegt sein. Düfte verleihen einem Raum nicht nur Frische, sie verbreiten eine besondere Atmosphäre und sind in der Lage, beim Gast Assoziationen zu erzeugen. Je nachdem, welche Düfte eingesetzt werden, kann die Wirkung zum Beispiel anregend, reinigend, beruhigend oder sinnlich sein.

Welcher Duft wirkt wie?

Düften oder Duftessenzen werden unterschiedliche Wirkungen nachgesagt. Einige wirken stimmungsaufhellend, andere beruhigen die Nerven, manche helfen bei Stress, Kopfschmerzen, Muskelbeschwerden, Ängsten, Depressionen u.v.m.

Belebend und erfrischend wirken beispielsweise Bergamotte, Zitrone, Mandarine und Melisse. Die Stimmung hellen Bergamotte, Citronella, Zitrone, Minze, Orange, Mandarine, Grapefruit, Jasmin, Melisse, Ylang-Ylang auf. Pfefferminze stimuliert das Nervensystem, fördert die Konzentration und hilft bei Kopfschmerzen. Zu einem klaren Kopf verhelfen neben Pfefferminze auch Zitrone und Eukalyptus. Entspannend und beruhigend wirkt Kamillenöl.

Rosenöl regeneriert, belebt, gleicht aus, adstringiert und harmonisiert. Bei Stress helfen Grapefruit, Patscouli, Sandelholz und Orangenblüten. Bei Nervenanspannung beruhigen Anis, Jasmin oder Lavendel. Energieblockaden bauen Ylang- Ylang, Patschuli und Sandelholz ab. Sandelholz vermittelt außerdem Gelassenheit.

Die Öle von Zedern, Wacholder und Ysop geben Körper und Geist die nötige Power. Lavendel und Moschus und Amber zählen zu den bekanntesten der aphrodisierenden Duftnoten. Moschus verbindet sich sehr gut mit der Haut und entwickelt dabei eine anziehende Wirkung. Amber riecht weich und warm, hat aber auch eine markante Note, die an Tabak erinnert. Aufgetragen auf den Nacken, entfaltet es eine sehr sinnliche, emotionale Wirkung.

Zimtöl baut Energieblockaden ab und vermittelt gute Laune. Lemongras regt an. Neroli soll die Hautalterung verlangsamen und das Zellwachstum anregen. Weihrauch wirkt ausgleichend und fördert die Konzentration. Lavendel entspannt und hat sich bei Stress, Haut-, Atemwegs- und Schlafbeschwerden bewährt. Eine Massage mit Lavendelöl und süßem Mandelöl soll die Atemfrequenz vertiefen, Stress reduzieren, beruhigen und den Schlaf fördern.

Raumdüfte

Düfte und Duftessenzen für die Beduftung von Räumen gibt es als Sprays, Räucherstäbchen, Raumduftstäbchen, Raumduftdiffuser mit Holzstäbchen, Duftkerzen, -lampen und -schalen. Beliebt sind auch Diffuser mit Ultraschalltechnologie. Sie werden mit Wasser und einigen Tropfen Duftöl befüllt. Aus dem Gemisch entsteht ein feiner Nebel, der sich im Raum verteilt und nicht nur seinen persönlichen Duft verbreitet, sondern gleichzeitig die Luft reinigt. Der Duft wird hier durch Kaltverdunstung freigegeben.

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