Pflege für die kalten Tage

06.09.2016
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Wenn unsere Haut der Kälte ausgesetzt ist, ziehen sich die Kapillaren zusammen und sie kann nicht mehr optimal versorgt werden. Bei weniger als 8 °C verlangsamen die Talgdrüsen ihre Fettproduktion, welche notwendig ist, um den Säureschutzmantel optimal aufrechtzuerhalten. Kalte Luft entzieht der Haut Feuchtigkeit, denselben Effekt auf die Haut hat die trockene Heizungsluft.

Eine häufige Folge sind trockene, brennende und juckende Stellen, entzündliche und sensible Haut. Trockene Haut reagiert häufig sehr sensibel. Die Sensibilität geht oft einher mit einer Unverträglichkeit von Produkten. Kunden mit diesem Problem sollten Sie behutsam behandeln. Das Ziel sollte es sein, die Haut und ihre Schutzfunktion zu stärken. Dazu bieten sich Wirkstoffe aus Pflanzen- und Samenölen wie Jojoba- oder Nachtkerzenöl an. Diese Wirkstoffe haben Ähnlichkeit mit dem Hydrolipidmantel der Haut und können daher optimal vom Körper aufgenommen werden und so die Barriereschicht der Haut stärken.

Reinigung

Besonders im Winter bietet es sich an, die Haut mit einer schonenden und rückfettenden Reinigungsmilch zu reinigen. So kann die Haut bereits bei der Reinigung intensiv gepflegt, ideal versorgt und geschützt werden. Auch Kunden, die generell zu fettiger Haut neigen, sollten im Winter bei der Reinigung auf sanftere Produkte zurückgreifen, um die Haut nicht zu stark zu entfeuchten.

Cremes

Wenn Kunden sich häufig draußen aufhalten, ist eine reichhaltige Creme empfehlenswert. Kunden, die sich überwiegend in geschlossenen Räumen mit Heizungsluft aufhalten, können zu leichteren Cremes greifen und mit einer Serumkombination arbeiten. Zu wasserhaltige Cremes können bei Minusgraden auf der Haut gefrieren und die Haut somit oberflächlich und strukturell schädigen! Es ist wichtig, den Lipidgehalt der Creme individuell abzustimmen. Arbeiten Sie hier ergänzend mit Seren! Harnstoff verstärkt den pflegenden Effekt eines Produktes, indem er dafür sorgt, dass die Haut aufquillt, dadurch wird der Wasserverlust verringert. Eine ähnliche Wirkung haben Hyaluronsäureseren. Bei dieser Kombination kann der Fettanteil der Creme entsprechend geringer sein, sodass das Produkt leichter einzieht. Mein Tipp: Kunden können 2 bis 3 Mal pro Woche eine Crememaske anwenden.

Seren

Um die Haut im Winter ausreichend mit Feuchtigkeit zu versorgen, ist ein Hyaluronsäureserum eine gute Wahl! Für Kunden, die es nicht zu schwer auf der Haut mögen, bietet es sich an, tagsüber ein leichtes Serum zu nutzen, insbesondere, wenn im Anschluss eine reichhaltigere Tagescreme aufgetragen wird. Je nach Hautzustand und Vorliebe kann aber sowohl tagsüber als auch abends ein reichhaltiges, öliges Serum angewendet werden.

Peelings

Die Haut ist spröde und schuppig? Dann empfehle ich Fruchtsäurepeelings! Hin und wieder sind sanfte "manuelle Peelings" im Gesicht zum Beispiel mit abgerundeten Mandelsplittern, Aprikosenkernen oder Traubenkernen eine willkommene nützliche und effektive Methode, um kleine Hautschüppchen abzutragen. Mein Tipp: Sanfte Peelings wie Milchsäurepeelings sind eine schonende Methode. Die Haut wird nicht durch manuelle Reize gestresst. Eine sanfte Pinselmassage, mit der die Wirkstoffe behutsam einmassiert werden, sind nicht nur für die Haut beruhigend, sondern schenken der Seele sanfte Streicheleinheiten.

Winterbehandlung

Im Winter haben wir es alle gerne kuschelig. Da bieten sich besondere Behandlungen an! Nicht jeder hat ein Institut mit angeschlossenem Ruheraum, Pool oder Sauna. Aber Sie können auch ohne diese räumlichen Gegebenheiten die Behandlung in Ihrem Institut zu einem ganz besonderen Wintererlebnis machen.

Zu Beginn

Wenn Ihr Kunde bereits mit sanften Klängen und einem angenehmen Duft empfangen wird, lässt das den ersten Stress meist schon abfallen. Draußen ist es kalt und ungemütlich, da ist es umso einladender, wenn man gleich einen Wohlfühlfaktor bieten kann. Beginnen Sie die Behandlung mit einem warmen Fußbad, reichen Sie dazu einen warmen würzigen Tee. Es ist ein tolles Gefühl, die geplagten und kalten Füße verwöhnt zu bekommen! Für Kunden, die ihre Füße nicht gerne hergeben, bietet sich ein Handbad an. Dieses können Sie auf der Behandlungsliege durchführen. Egal ob Füße oder Hände: Machen Sie ein Ölpeeling. Es stimuliert, wärmt auf und macht sowohl Füße als auch Hände butterweich und pflegt sie gleichzeitig. Peelen Sie ruhig die Unterschenkel und Unterarme mit! Bevor Sie mit der Gesichtsbehandlung beginnen, sorgen Sie dafür, dass Sie zuvor ein Wärmekissen oder eine Wärmeflasche erwärmt haben! Zu der kalten Jahreszeit bekommt man schnell kalte Füße. Legen Sie angewärmte Kompressen auf Schultern und Dekolleté, anschließend über die Augen. Achtung: Bitte die Kompressen nicht zu heiß machen! Am besten testen Sie die Temperatur mit der Innenseite Ihrer Arme.

Massagen entspannen

Ich finde eine Ölmassage im Gesicht unheimlich entspannend! Für die individuellen Hauttypen und Hautzustände gibt es die Möglichkeit, mit verschiedenen Ölen zu arbeiten. Tragen Sie vorher das Serum auf, damit es ideal von der Haut aufgenommen werden kann. Durch das Öl ist die Haut wie "versiegelt" und kann Seren auf Wasserbasis nicht mehr so gut aufnehmen. Hören Sie mit Ihrer Massage nicht beim Haaransatz auf. Machen Sie eine Kopfmassage! Fragen Sie aber Ihren Kunden vorher, ob nach der Behandlung noch was ansteht! Denn die Frisur ist nach einer Kopfmassage mit Öl meist ruiniert! Bleiben Sie während der Maskenzeit in der Kabine. Nutzen Sie die 10 bis 15 Minuten, um eine Arm-Hand-Massage zu machen. Verwenden Sie hierfür am besten eine reichhaltigere Massagecreme oder ein Öl. Sie können die Arme und Hände nach der Behandlung mit einem trockenen Handtuch oder auch einer feuchten Kompresse wieder etwas "fettfreier" machen. Wenn Sie ein Körperprodukt verwenzeitig den, welches Sie auch im Verkauf haben, verkauft sich dieses häufig fast wie von selbst!

Mal anders: Warme Produkte

Wärmen Sie Ihre Produkte vor der Behandlung auf. Wenn Sie einen Hot-Cabi für Kompressen haben, können Sie Produkte wie Reinigungsmilch, Öl, Massagecreme und auch Crememasken ganz einfach aufwärmen. Es fühlt sich wirklich toll an, wenn die Produkte eine angenehme Wärme haben! Kleine Stövchen können hier auch aushelfen! Achten Sie aber bitte darauf, dass die Produkte nicht zu heiß werden! Ebenfalls vertragen manche Produkte wie Enzympeelings oder Fruchtsäure-Peelings das Aufwärmen nicht ganz so gut. Vielleicht machen Sie, um alle Produkte in der Behandlung aufwärmen zu können, zur Abwechslung ein anderes Peeling. Dann gibt es kein kaltes Erwachen!

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