Multitalent Maske - die Thermomodellage

03.05.2016
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Generell ist die Thermomodellage für fast alle Hauttypen geeignet, mit Ausnahme der Couperose oder Rosace sowie der hypersensiblen Haut. Bei entzündlicher unreiner Haut sollte ebenso Abstand von einer Anwendung genommen werden. Neben der Anwendung im Gesicht eignet sich die Maske auch für den Körper, beispielweise als Busenmodellage.

Diese exklusive Behandlung ist recht aufwendig und sollte daher auch besonders herausgestellt werden: Nicht nur die benötigten Materialien, sondern auch besonders das handwerkliche Geschick der Kosmetikerin sind hier ausschlaggebend.

Intensiv durch Wärme

Durch die starke Wärmeentwicklung wird die Durchblutung angeregt, die Wirkstoffaufnahme erhöht und die Regeneration angekurbelt. Die physiologischen Hautfunktionen werden so aktiviert und es kommt zu einer besseren Sauerstoffversorgung der Zellen. Dies ist auch auf die vermehrte Durchblutung zurückzuführen. Sicherlich ahnen Sie es schon: Es ist sehr wichtig, hier besonders hochwertige und intensive Wirkstoffpräparate zu verwenden, z.B. Ampullen, Seren und reichhaltige Nachtcremes mit entsprechenden Inhalts- stoffen. Diese werden durch die Erweiterung der Poren und ein Aufquellen des Hautkeratins besonders gut aufgenommen.

Die Intensität dieser Maske ist besonders in dem starken Okklusiveffekt und der Wärmeentwicklung zu suchen. Die Haut ist gegenüber Luft und Feuchtigkeit abgeschlossen. So entsteht ein Feuchtigkeits- und Wärmestau. In der Haut entsteht ein leichtes Ödem, durch den Feuchtigkeitsstau in der Epidermis erscheint der Teint nach der Anwendung praller und glatter. Während des Aushärtungsprozesses tritt eine nicht unerhebliche Wärmeentwicklung auf, diese kann bis zu 42 °C betragen. Die Wärmekurve steigt meist ca. 10 bis 15 Minuten stetig an. Gegen Ende der Maskenzeit geht die Temperatur jedoch wieder auf Normalniveau zurück. So schließen sich die Poren wieder und die zuvor aufgetragenen Wirkstoffe werden in der Haut eingeschlossen.

Da es sich bei der Thermomodellage um eine Gipsmaske handelt, muss sie stets frisch angerührt werden. Das trockene Gipspulver besteht meist aus Calciumsulfat, Bolus alba (Kaolin) und je nach Hersteller wenigen anderen Zusätzen. Generell ist dieses Pulver jedoch frei von Konservierungsmitteln. Folgende Kontraindikationen gelten für die Thermomodellage: - Couperose - Rosacea - Gefäßwandschäden, Rötungen - entzündliche Akne - hypersensible Haut - Schwangerschaft - Schilddrüsenerkrankung

Los geht's!

Zunächst ist es wichtig, im Vorfeld alle Arbeitsmaterialien bereitzulegen, da die Maske relativ schnell beginnt, fest zu werden. Als Erstes wird die Haut mit Wirkstoffen und Cremes versorgt. Bitte nicht zu sparsam sein, sondern ruhig messerrückendick auftragen. Die Augen sollten besonders geschützt werden, deshalb werden sie erst mit entsprechenden Präparaten gepflegt und dann mit in Lotion getränkten Wattepads abgedeckt. Auf die Lippen sollten Sie auch eine Zusatzpflege geben und sie, sofern sie auch von der Modellage bedeckt werden sollen, mit einem Wattepad abdecken.

Wenn das Gesicht fertig präpariert ist, wird eine dünne Baumwollgaze aufgelegt. Diese sollten Sie zuvor im Bereich der Nase einschneiden. Vorsicht beim Haaransatz Bitte schenken Sie dem Abschluss am Haaransatz besondere Aufmerksamkeit. Gips lässt sich nur sehr schwer aus den Haaren entfernen, daher ist es wichtig, sie gut zu schützen. Dazu können Sie mit eingeschlagenen Kleenex und einem Kosmetikhäubchen arbeiten, auch Stirnbänder sollten mit Kleenex geschützt werden. Wenn man noch etwas unsicher ist, kann man das Gesicht auch mit einer dünnen Watteschnur umrahmen und so eine maximale Sicherheit im Bereich der Haare erzielen.

Das Anrühren

Nun soll die Gipsmaske angerührt werden. Sie benötigen hierfür zwingend einen speziellen, flexiblen Maskenbecher aus Silikon o.Ä. und einen großen Spatel zum Auftragen der fertigen Masse. Dazu wird das trockene Gipspulver mit der vorgeschriebenen und korrekt temperierten Wassermenge bei ca. 20 °C im Maskenbecher zügig vermengt. Sollte die Masse zu flüssig sein, einfach kurz weiterrühren. Dann setzt langsam der Härtungsprozess ein oder Sie geben, wenn möglich, noch ein wenig Pulver dazu. Die Konsistenz sollte puddingartig und geschmeidig sein, jedoch nicht wässrig.

Das Auftragen

Wenn eine homogene, cremige Masse entstanden ist, wird sie nach der vorgebenen Reihenfolge aufs Gesicht aufgetragen und schließlich modelliert. Kontrollieren Sie die Ränder; falls etwas am Hals herunterläuft, können Sie mit Kleenex korrigieren. Bleiben Sie nun unbedingt bei der Kundin und sprechen Sie ruhig mit ihr. Falls Sie den Mund abdecken, sollten Sie vorher ein Handzeichen vereinbaren. Da die Maske auf der Gaze liegt, kann sie jederzeit abgenommen werden, auch vor Ende des Aushärtungsprozesses. Nun steigt die Wärme langsam und stetig an, besonders in der kalten Jahreszeit wird sie von den Kundinnen als sehr angenehm empfunden. Die Wärme wird durch die chemische Reaktion beim Aushärtungsprozess freigesetzt. Achten Sie auf die korrekte Wassertemperatur beim Anrühren - es sollten ca. 19 bis 22 °C sein. Das kann mit einem Thermometer überprüft werden. Im weiteren Verlauf härtet die Gipsmaske immer weiter aus, bis schließlich der Endzustand erreicht ist - dann kommt es zum Abkühlen.

Das Abnehmen

Es ist wichtig, die Maske erst abzunehmen wenn sie deutlich abgekühlt ist. So sind die Poren wieder geschlossen und die Wirkstoffe können in der Haut bleiben. Zum Abnehmen bitten Sie die Kundin, ihr Gesicht zu bewegen (leichtes Grimassieren). So löst sich die Maske gut und kann von Ihnen einfach angehoben werden. Danach kann eine kleine Druckpunktmassage oder idealerweise eine manuelle Lymphdrainage durchgeführt werden. So wird der Abfluss von Schlackenstoffen gefördert. Worüber sich Ihre Kundin vielleicht freut: Nach der Behandlung können Sie Ihr anbieten, die Thermomodellage als kleines Andenken mit nach Hause zu nehmen!

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