Hautprobleme lösen

26.07.2023
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Schöne, makellose Haut wünscht sich jeder. Doch nicht jeder ist von Natur aus damit gesegnet. Wir stellen vier verbreitete problematische Hautzustände mit ganzheitlichen Lösungsansätzen vor.

Der Wunsch, Hautproblemen den Kampf anzusagen, hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Hauptgrund dafür sind unter anderem die vermeintlichen Schönheitsideale, die uns im Internet und in den sozialen Medien präsentiert werden. Durch Bildbearbeitungsprogramme und Face-Filter wird uns ein Ideal vorgegaukelt, dem viele nacheifern. Für Kosmetikinstitute ist es heutzutage daher unerlässlich, für jedes Hautproblem zielgerichtete Lösungen parat zu haben. Um dies optimal zu gewährleisten, sollte im ersten Schritt immer eine umfassende Hautanalyse erfolgen. Der wichtigste Teil dabei: die Anamnese. Die Kosmetikerin muss zum Beispiel wissen, warum die Haut gegenwärtig glänzt. Ist sie fettig, oder kommt dies nur von der unmittelbar im Vorfeld aufgetragenen zu reichhaltigen Pflege? All diese Informationen lassen sich dann zu einem ganzheitlichen Behandlungs- und Pflegeplan zusammenfassen, der speziell auf den Hauttyp und die Hautbedürfnisse abgestimmte Wirkstoffe beinhaltet.

Wie dies konkret aussehen kann, zeigen die folgenden Hautprobleme.

Bitte beachten: Hautkrankheiten dürfen von einer Kosmetikerin nur begleitend behandelt werden. Die Diagnose und Therapie von Hautkrankheiten dürfen nur von Dermatologen oder Heilpraktikern durchgeführt werden.

Hautproblem Nr. 1: Akne vulgaris

Akne ist eine der häufigsten Hauterkrankungen und kann sowohl Jugendliche als auch Erwachsene betreffen. Für die Kosmetikerin gilt es, hier zunächst zu prüfen, ob es sich bei den Pickeln und Entzündungen tatsächlich um eine Akne vulgaris handelt oder „nur“ um einen akneähnlichen Hautzustand. Denn nicht entzündliche Mitesser, auch Komedonen (Acne comedonica) genannt, können beispielsweise von der Kosmetikerin behandelt werden, während entzündliche Akne, die sich zum Beispiel durch Pusteln und Eiter zeigt (Acne papulopustulosa), medizinisch vom Hautarzt behandelt werden muss. Auf den ersten Blick unterscheidet sich das Erscheinungsbild einer Perioralen Dermatitis nämlich kaum von dem einer Akne vulgaris. Gerade bei diesem Hautproblem ist also das Fachwissen der Kosmetikerin gefragt. Da in etwa 80 Prozent der Fälle eine Akne hormonell getriggert wird, empfiehlt sich bei schweren (Problem-)Fällen oftmals eine begleitende Therapie bei einem Dermatologen oder auch bei einem Endokrinologen (eventuell mit Einsatz von Medikamenten). Der Vorteil, doppelgleisig zu fahren: Die Kombination beider Behandlungswege garantiert auch lang anhaltend eine Verbesserung des Hautzustandes.

Hautproblem Nr. 2: Couperose

Bei einer Couperose kommt es zu erweiterten Blutgefäßen im Gesicht, am Hals oder Dekolleté. Diese Schädigung der Eng- und Weitstellung der Gefäße ist genetisch disponiert und wird meist durch äußere Einflüsse wie UV-Licht, Hitze, Kälte verschlimmert. Betroffene leiden mitunter sehr unter den sichtbar erweiterten Blutgefäßen, die lokal oder auch flächig auftreten können, und klagen nicht selten über ein Hitzegefühl.

Begleitende Treatments/Wirkstoffe: Eine Hautpflege speziell für Couperose muss die Haut beruhigen und Rötungen reduzieren. Damit ausgesuchte Wirkstoffe aber überhaupt an die oberen Kapillaren gelangen, sind sogenannte Carrier-Systeme (zum Beispiel mehrschalige Liposomen) unerlässlich. Zudem bietet der Markt mittlerweile effektive Wirkstoffe mit kapillarkräftigenden und beruhigenden Eigenschaften wie Biophytex, Phytotonine oder Tripeptid-8. Im Institut gehört neben einer Spezialbehandlung, die dem Übergang in das entzündliche Stadium der gefäßlabilen Haut vorbeugt, immer auch eine fachliche Beratung dazu. Die Kundin muss darüber informiert werden, dass unter anderem Saunabesuche, Alkohol oder scharfes Essen – insbesondere Speisen mit Chili – bestmöglich zu vermeiden sind.

Hautproblem Nr. 3: Neurodermitis

Bei Neurodermitis handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung. Häufig sind für Betroffenen neben permanentem Juckreiz und extremer Hauttrockenheit auch soziale Faktoren besonders belastend. Die Krankheit verläuft in Schüben unterschiedlicher Dauer, die von speziellen Triggern (unter anderem Kälte, Stress, dem Hautkontakt mit rauen Textilien und ungeeigneten Kosmetika, bestimmten Nahrungsmitteln) gefördert werden.

Begleitende Treatments/Wirkstoffe: Bei Neurodermitis fehlt es der Haut aufgrund des vorherrschenden starken Lipidmangels an Fett. Neurodermitis ist daher ein Paradebeispiel, wenn es darum geht, wie wichtig eine auf die Hautbedürfnisse abgestimmte Heimpflege ist. Hier liegt das Augenmerk also weniger auf den Behandlungen im Institut als auf einer konsequenten Pflege mit reichhaltigen Produkten, die unter anderem Nachtkerzen- und Traubenkernöl, Milchsäure und Ceramide enthalten. Da Paraffine und Silikone keinerlei Allergiepotenzial besitzen, werden sie gerne in medizinischen Neurodermitis-Pflegeprodukten eingesetzt. Die hautfremden Fette sorgen jedoch lediglich für einen oberflächlichen Fettfilm und können einen bestehenden Mangel in der Haut keinesfalls ausgleichen, weshalb sie bei der langfristigen Hautpflege besser nicht eingesetzt werden sollten.

Hautproblem Nr. 4: Alterungserscheinungen

Der Bereich Anti-Aging rückt ebenfalls immer mehr in den Fokus. Das Erscheinungsbild der Haut zeichnet sich durch feine Falten und den zunehmenden Verlust der Elastizität aus. Ziel eines jeden Behandlungs- und Pflegekonzeptes sollte es daher sein, die natürlichen Regenerationsmechanismen anzuregen und die Kollagenproduktion zu stimulieren.

Treatments/Wirkstoffe: Leidet eine Haut bereits an vorzeitiger Alterung und Elastizitätsverlust, sind wahre Anti-Aging-Booster gefragt. Einen ganz neuen Ansatz bieten Wirkstoffkomplexe mit Commipheron, einem Extrakt aus dem indischen Wunderbaum. Dieser vermindert den mit dem Alter zunehmenden Abbau von Unterhautfettgewebe im Gesichtsbereich, was sich positiv auf Spannkraftverlust, Falten und durchscheinende, dünner werdende Haut auswirkt. Ebenfalls bewährt haben sich im Anti-Aging-Bereich natürlich apparative Methoden, allen voran der Ultraschall. Die bei der Anwendung entstehende Mikromassage versetzt Gewebe und Zellen in Schwingung, wodurch die Durchblutung angeregt und die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung der Zellen optimiert werden. Gleichzeitig bewirkt Ultraschall eine Tiefenpenetration hochwertiger Wirkstoffe, was zu sofort sichtbaren Ergebnissen führt. Um diesen Effekt zu erhalten, sind regelmäßige Anwendungen alle vier Wochen sinnvoll.

Die richtige Heimpflege

Um eine maximale Hautbildverbesserung zu erreichen, ist eine entsprechende Heimpflege unerlässlich. Diese nimmt bei manchen Hautzuständen oftmals sogar einen wichtigeren Stellenwert ein als die eigentliche Behandlung im Institut. Doch egal, welches Hautproblem zugrunde liegt, am besten eignet sich eine medizinische Wirkstoffkosmetik mit erstklassigen natürlichen, naturidentischen Inhaltsstoffen, tiefenwirksamen Verkapselungssystemen und hoch dosierten Hightechwirkstoffen. Ziel ist es schließlich auch im Pflegebereich, durch spezifische, hoch dosierte und innovative Wirkstoffe den Hautzustand zu verbessern und bestehende Hautprobleme zu lindern.

Foto: Stephanie von Lupin
Stephanie von Lupin

Die Autorin entwickelt seit 1995 Erfolgskonzepte für Kosmetikerinnen. Gemeinsam mit Susann Klein gründete sie 2019 ihre Marke „von Lupin“ und ist unter anderem für die Produktentwicklung verantwortlich.

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