Behandlungen für ein feineres Hautbild

10.03.2017
Foto: IS Clinical

Große Poren sind häufig Kennzeichen einer fettigen Haut, die zu viel Talg produziert und daher zu Unreinheiten und Pickeln neigt. Die Haut ist oft schlechter durchblutet und da sich ihre Hautschuppen auch nicht so leicht lösen lassen, führt das zu verstopften, erweiterten, verhornten Poren. Eine gründliche Hautreinigung – morgens und abends – ist bei diesem Hauttyp sehr wichtig.

Aber nicht nur die unreine Haut kämpft mit großen Poren, das tut auch die müde, gestresste sowie die reife Haut. Ihre erweiterten Poren machen sich überwiegend in der T-Zone bemerkbar. Große Poren werden aktuell auch als die neuen Falten wahrgenommen. Warum? Nun, weil eine großporige Haut nicht sonderlich energiegeladen, sondern eher schlaff, müde und gestresst aussieht. Ihr unebenes Hautbild lässt sie leicht etwas dicker und gröber erscheinen. Sie steht somit einer feinen, zarten jungen Haut genau diametral entgegen.

All diese Zustände können vor allem durch Profibehandlungen und Produkte für zu Hause sichtbar verbessert werden. Oft braucht es Zeit, aber der Aufwand lohnt sich. Ausreichend Schlaf und weniger Stress helfen hier zusammen mit einer auf den Hauttyp und das Problem abgestimmten Behandlung. Meist ist eine Kurbehandlung erforderlich. Welche Produkte bei welcher Kundin am besten wirken, hängt von den individuellen Bedürfnissen der Haut ab.

Verfeinernde Wirkstoffe

Borneol ist gefäßverengend.
Brenztrauben-, Milch-, Zitronen- und Apfelsäure erneuern die normale bis reife Haut.
Salicylsäure trägt die Misch- und die unreine Haut sanft und effektiv ab. Pflanzliche Glykolsäure ist auch für die empfindliche Haut geeignet.
Rosmarinextrakt festigt, adstringiert, drainiert, ist antiseptisch, macht ein feineres Hautbild.
Pflanzenöle aus Jojoba, Aprikosenkernen, Schwarzkümmel und Weizenkeimen klären und verfeinern.
Retinew A16 aus dem Samen der Mattenbohne wirkt ähnlich wie Retinol. Es kurbelt die Hauterneuerung an, aktiviert die Wachstumsfaktoren der Haut, stimuliert die Fibroblasten und Keratinozyten.
Heidelbeer- und Hagebuttenextrakt tragen ab und spenden Feuchtigkeit.
Weizenkeime (auch bei Couperose) und Flavonoide z.B. aus Hagebutte und Biotraube verfeinern das Hautbild, vermindern die Porengröße.
Tormentill und Moor sind adstringierend und porenverfeinernd.
Tonerden (Kaolin, Montmorillonit) sind porenverfeinernd.Mineralische Blättchen aus dem tonhaltigen Gestein Bentonit verfeinern die Poren und wirken wie ein Weichzeichner.
Bio-Hamamelishydrolat (aus den Blättern) ist adstringierend, beruhigend. Pur oder mit anderen Hydrolaten gemischt ergibt es ein porenverfeinerndes Gesichtswasser.
Ätherische Öle der Orange, Limette, Zitrone sind adstringierend.
Vitamin C und weiße Seerose schützen vor freien Radikalen, beruhigen, spenden intensiv Feuchtigkeit.

Passende Behandlungen

Um das Hautbild Ihrer Kundin zu verfeinern, empfiehlt es sich, Kuren und Einzelbehandlungen ganzheitlich mit innerlichen Schönheitskuren (Trinkampullen, Kapseln) in Form von Kollagen-Peptiden und Hyaluronsäure zu ergänzen.

Wenn Sie mögen, bieten Sie Ihrer Kundin zum Testen eine Trinkampulle und anschließend ein Glas Wasser bzw. einen Detoxtee zu Beginn der Behandlung an.

Hautkur für Porenverfeinerung und feines Hautbild

Ablauf:

  1. Haut reinigen und mit Hamameliswasser entfetten.
  2. Es folgt ein individuell auf jeden Hauttyp abgestimmtes Fruchtsäurepeeling. Das Peelinggel wird gleichmäßig aufgetragen und nach wenigen Minuten Einwirkzeit neutralisiert. Meist ist die Haut nun gerötet, je nach Höhe der Intensität des Peelings. Bei empfindlicher Haut wird der geringste prozentuale Anteil der gewählten Fruchtsäure angewendet. Wahlweise empfiehlt sich Glykolsäure.
  3. Da nun die Aufnahmebereitschaft der Haut für Wirkstoffe und Feuchtigkeitssubstanzen sehr hoch ist, ist eine Ampulle einzumassieren.
  4. Darüber großzügig eine revitalisierende Maske auf Gesicht, Augenpartie, Hals, Dekolleté geben. Nach 20 Minuten Maske feuchtwarm abnehmen.
  5. Ein porenverfeinerndes Serum mit sanften Massagegriffen in die Haut einarbeiten.
  6. Ist das Serum eingezogen, sanft mit Kollagencreme/-booster oder einer Creme mit hohem Feuchtigkeitsanteil weitermassieren.
  7. Zum Abschluss ist tagsüber eine getönte Tages-, BB- oder CC-Creme bzw. Sonnencreme aufzutragen, um die Haut vor Sonneneinwirkung zu schützen. Durch den geringeren Hautschutz nach der Behandlung mit Fruchtsäuren reagiert die Haut empfindlicher auf die Strahlung.
  8. Sind noch Unreinheiten vorhanden, werden diese partiell mit einer getönten Azulenpaste abgedeckt.
  9. Die Haut mit Transparentpuder egalisieren und mattieren.

Pflanzliche „Fire & Ice“-Behandlung mit Glykolsäure (auch für Mamis während der Schwangerschaft und Stillzeit)

Ablauf:
  1. Hautreinigung.
  2. Maske mit Zimt und pflanzlicher Glykolsäure auftragen. Sie regt die Mikrozirkulation und Zellerneuerung an. Sie ist das „Fire“ der Behandlung, weil sie das Gesicht sehr stark erwärmt.
  3. Es folgt eine neutralisierende Maske, das „Ice“ der Behandlung, das die Haut mit Pfefferminze und Rosmarin beruhigt und wieder abkühlt.
  4. Zum Abschluss kann noch ein Feuchtigkeitsserum oder ein Produkt Ihrer Wahl aufgetragen werden.

Christiane Laszig Die Fachkosmetikerin und Maskenbildnerin arbeitet für Film und Fernsehen und bildet Visagisten aus. Themenschwerpunkte der freien Autorin sind die Bereiche ganzheitliche Kosmetik, Anti-Aging und Make-up.

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