Online-Shop für Kosmetikinstitute: So einfach funktioniert’s

20.11.2018
Foto: Olena Yakobchuk/Shutterstock.com

Darüber nachgedacht hat fast jeder Einzelhändler schon mal: Kann ich meine Produkte auch online verkaufen? Denn der Schritt ins Internet scheint heute fast logisch – schließlich möchte man am Puls der Zeit bleiben und die stetig wachsende Zahl von Online-Kunden erreichen. Doch wie geht das eigentlich? Und lohnt sich für Kosmetikerinnen ein Online-Shop auch finanziell?

Der Start gelingt einfach

Komplizierte Software, Programmieren oder teures Webdesign – das war einmal. Dank moderner Technik kann heute jeder auch ganz ohne Vorwissen Produkte online verkaufen. Die einfachste Lösung bieten moderne Website-Baukästen: Mit diesen Online-Programmen erstellen Sie in wenigen Schritten eine eigene Homepage mit integriertem Online-Shop.

Was Website-Baukästen besonders macht: Die Systeme sind so nutzerfreundlich, dass sie heute jeder bedienen kann – egal ob schon Erfahrung vorhanden ist oder noch nicht. Dafür besuchen Sie einfach die Website eines Baukastenanbieters und melden sich dort mit Ihrer E-Mail-Adresse an. Danach folgen Sie den angezeigten Schritten: Sie bestimmen Ihre zukünftige Domain (also die Web-Adresse, unter der Ihre Homepage später erreichbar sein soll), wählen ein Design aus und gestalten Ihre Homepage spielend leicht nach den eigenen Vorstellungen.

Mit einem Website-Baukasten steht das Grundgerüst Ihrer Website so bereits nach einigen Minuten. Und Ihr Online-Shop ist ebenfalls in wenigen Schritten eingerichtet.

Der Shop als Teil der eigenen Website

Anders als bei Online-Marktplätzen wie eBay & Co. ist ein eigener Online-Shop ein Teil der eigenen Website. Falls Sie noch keine Homepage besitzen, kann sich der Schritt in die Online-Welt also gleich doppelt lohnen – und ein Shop ist bei vielen Website-Anbietern ohne Aufpreis bei der Homepage inklusive. Zum Eröffnen des Shops brauchen Sie also keine zusätzliche Software.

Haben Sie sich bei einem Website-Baukasten angemeldet, ist Ihr neuer Shop schnell startklar: Um mit dem Verkauf zu beginnen, laden Sie einfach Fotos Ihrer Produkte hoch, fügen eine kurze Beschreibung sowie den Preis hinzu – und schon kann es losgehen! Wenn Internetnutzer nun Ihre Homepage besuchen, können Sie sich dort nicht nur über Ihr Institut informieren, sondern mit einem Klick auf „Shop” auch ganz einfach online einkaufen.

Tipp: Sie können auch bei Ihrem Depotpartner nachfragen, ob Sie von ihm professionelle Produktfotos für Ihren Online-Shop erhalten. Lassen Sie sich die Nutzungsrechte jedoch schriftlich bestätigen.

Was sollte ich beim Aufbau noch beachten?

Das Wichtigste vorweg: Sie können nicht viel falsch machen. Website-Baukästen bieten viel Gestaltungsfreiheit, sorgen dank professioneller Designs und unkomplizierter Funktionen aber gleichzeitig dafür, dass Homepage und Shop immer hochwertig aussehen. Meist sind die Websites dieser Baukastensysteme auch gleichzeitig mobiloptimiert, sodass Ihre Kunden auch von unterwegs bei Ihnen einkaufen können.

Der Online-Shop ist eine Unterseite der Website. Das bedeutet, dass auf der Homepage drumherum noch jede Menge Platz für weitere Infos zu Ihrem Institut ist: Fügen Sie zum Beispiel eine Anfahrtskarte hinzu, zeigen Sie Ihre besten Fotos in Bildergalerien und informieren Sie Ihre Besucher über aktuelle Angebote und Leistungen Ihres Instituts.

Wie mache ich Kunden auf meinen Shop aufmerksam?

Sobald der eigene Online-Shop das Licht der digitalen Welt erblickt hat, heißt es natürlich, Besucher anzulocken. Das gelingt zunächst einmal ganz klassisch mit Mundpropaganda. Wer Stammkunden von dem neuen Online-Angebot erzählt, kann sich sicherlich über einige Klicks freuen – und bestimmt spricht sich der großartige Service dann weiter herum. Verweisen Sie auch in Ihren Preislisten darauf, dass die von Ihnen genutzten Produkte auch über Ihren Online-Shop gekauft werden können.

Sehr wichtig ist natürlich auch SEO, also die Suchmaschinenoptimierung. Da Nutzer heute alles online suchen – die richtige Creme genauso wie das Kosmetikinstitut um die Ecke – lohnt es sich, die eigene Website für Google zu optimieren. Das hört sich kompliziert an, gelingt mit einigen Tipps aber einfach und effektiv.

Darüber hinaus bietet auch Social Media große Chancen: Treue Kunden schätzen es, mit ihren Lieblingsunternehmen auch auf Facebook oder Instagram verbunden zu sein. Daher ist eine passende Social-Media-Strategie das ideale Mittel, um Kundenbeziehungen zu pflegen, aber auch Neukunden zu gewinnen.

Was kostet ein Online-Shop?

Bei vielen Anbietern ist die Basisversion eines Online-Shops kostenlos. Das ist gut, um das System ganz ohne Risiken auszuprobieren. Wer es mit dem Online-Verkauf ernst meint, sollte jedoch ein klein wenig mehr investieren.

Denn bereits für schmales Geld erhält man eine Fülle an Funktionen: Ab ca. fünf Euro monatlich beginnen professionelle Pakete inklusive einer eigenen Domain (Web-Adresse). Eine solche individuelle Domain mit dem Namen des eigenen Studios ist besonders wichtig, um seriös zu wirken und Besuchern besser im Gedächtnis zu bleiben.

Für etwa 20 Euro im Monat wiederum bieten viele Anbieter spezielle Shop-Pakete, die genau auf die Bedürfnisse von kleinen Shops ausgelegt sind und zum Beispiel noch mehr Zahlungsoptionen für Kunden anbieten. Insofern gilt: Für jedes Bedürfnis gibt es auch das richtige Paket.

Was ist rechtlich bei einem eigenen Online-Shop zu beachten?

Gute Website-Baukästen bieten einem eine hervorragende Grundlage, um einen rechtssicheren Online-Shop zu eröffnen. Wie beim eigenen Institut gilt es dabei natürlich, einige Regeln zu beachten – wobei vieles weniger kompliziert ist, als es zunächst klingt.

Wer Folgendes beachtet, geht bereits richtig vor:

  • Informieren Sie sich (online) über die Grundlagen für einen rechtssicheren Online-Shop: Was sollten Sie beim Erstellen beachten?
  • Hilfreich ist ebenfalls, sich vorab über typische Fehler schlau zu machen: Was lässt sich vermeiden? Bei Unsicherheit kontaktieren Sie einen entsprechend qualifizierten Experten.
  • Beachten Sie rechtliche Eigenheiten in Ihrem Land, zum Beispiel in Bezug auf die Mehrwertsteuer sowie die vorgeschriebenen Angaben für Artikel und Versand.
  • Informieren Sie sich, ob Ihr Website-Anbieter konform zur Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist.

Gemäß der Gesetzgebung inklusive der DSGVO gibt es einige Pflichtangaben, die auf jeder gewerblichen Website einsehbar sein müssen. Im Internet (z.B. bei Google) finden Sie dazu gute „Generatoren”, mit denen sich diese Angaben automatisch, individuell und ohne großen Aufwand zusammenstellen lassen. Dazu gehören unter anderem:

● Datenschutzerklärung

● Impressum

● Widerrufsbelehrung

● Link auf die Plattform zur Streitschlichtung

● Cookie Policy

Eine häufige Frage ist zudem, ob für einen neuen Online-Shop auch ein neues Gewerbe angemeldet werden muss. Kurz gesagt: Dies lässt sich nicht pauschal beantworten.

Wenn Sie bereits ein Gewerbe besitzen, reicht es in den meisten Fällen aus, die zuständige Behörde über die Eröffnung eines Online-Shops als neuen Vertriebsweg „mit Gewinnabsicht” zu informieren. Bei Unklarheit kann die zuständige Behörde hier schnell weiterhelfen.

Wie so häufig hängt rechtlich also vieles von den individuellen Rahmenbedingungen ab. Doch zum Glück lassen sich die meisten Fragen schnell klären. Gute Ansprechpartner dafür sind übrigens auch Organisationen wie der Händlerbund.

Online-Shop für Kosmetikinstitute? Warum es sich lohnt

Da ein Shop heute mit überschaubarem Aufwand erstellt werden kann, verstehen viele Kosmetikerinnen ihr Online-Angebot einfach als eine Ergänzung zum Tagesgeschäft. Der große Vorteil: Da Sie als Shop-Besitzerin selbst bestimmen, in welchem Umfang Sie Zeit für den Online-Verkauf aufwenden möchten, gehen Sie kein Risiko ein.

Gehen die Bestellungen auf einmal durch die Decke? Dann herzlichen Glückwunsch zu einem zweiten Standbein neben dem Ladengeschäft! Oder ist der Verkauf im Netz eher eine kleine zusätzliche Einnahmequelle? Dann können Sie sich ebenfalls freuen – und entscheiden, ob Sie noch mehr Zeit ins Marketing investieren wollen, oder bereits zufrieden mit den Extraeinnahmen sind.

Maria Tarasova - Sie ist beim Hamburger Website-Baukasten Jimdo für die Kommunikation des Unternehmens mit Kunden, Medien und Öffentlichkeit verantwortlich. Im Jimdo-Magazin 8Days schreiben sie und ihre Kollegen rund um die Themen Gründen, digitales Marketing und Websites.

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