7 Mythen rund um Schlaf

18.07.2019
Foto: Zaretska Olga/Shutterstock.com

Damit Sie Ihren Institutsalltag bewältigen können, ist ausreichende Erholung in der Nacht unverzichtbar. Guter Schlaf ist zwar planbar, allerdings kursieren viele Mythen, wie man ihn erreicht. Schlafexperte Robert Zeiß räumt mit den bekanntesten Vorurteilen auf.

Auf lange Arbeitstage ohne Ruhepausen und jede Menge Stress im Kosmetikinstitut folgen häufig schlaflose Nächte. Laut dem DAK-Gesundheitsreport leiden derzeit rund 80 Prozent der Arbeitnehmer nach eigenen Aussagen unter schlechtem Schlaf, also Ein- und Durchschlafschwierigkeiten beziehungsweise Müdigkeit trotz vermeintlich ausreichender Nachtruhe. Dabei ist ausgiebiger und gesunder Schlaf vor allem in der Beauty-Branche unverzichtbar, sind die Arbeitstage dort meist sehr lang. Zahlreiche Mythen ranken um das Thema Schlafgesundheit, doch entpuppen sich viele davon bei näherer Betrachtung als unhaltbar. In diesem Artikel räumen wir deshalb mit bekannten Vorurteilen auf.

Mythos 1

Hauptsache Schlaf, egal wie

Für eine Nacht mag das gelten, dauerhaft ist von einem Schlaf in beispielsweise sitzender Position abzuraten. Nur im Liegen und mit genügend Platz für unbewusste Bewegungen kann der menschliche Körper ausreichend entspannen. Idealerweise sollte der Raum darüber hinaus kühl, dunkel und ruhig sein, dann wird die Nacht auch erholsam.

Mythos 2

Harte Matratzen sind besser als weiche

Weiche Matratzen können auch schlicht durchgelegene Matratzen sein, so entstand vermutlich dieser Mythos. Aber auch wenn manche Menschen gut auf harten Matratzen schlafen, heißt das noch nicht, dass diese zwangsläufig besser sind.

Menschen sind Gewohnheitstiere, sonst hätten sie im Mittelalter nicht auf Stroh schlafen können. Im Idealfall liegt die Wirbelsäule in der Seitenposition waagerecht und in Rückenlage in S-Form. Empfehlenswert ist eine individuell angepasste Matratze, dann hat der Körper überall die erforderliche Unterstützung.

Auch auf eine gut getestete Matratze sollte man nicht blind vertrauen. Natürlich kann ein unabhängiger Test Faktoren wie Qualität der Oberstoffe und Schäume oder die Atmungsaktivität bewerten. Aber es gibt nicht die perfekte Matratze für alle. Entscheidend ist meiner Meinung nach, dass die Matratze individuell passt – und zwar nicht nur in Bezug auf das Gewicht, sondern auch auf die Körpergröße und Gewichtsverteilung.

Mythos 3

Ältere Menschen benötigen weniger Schlaf

Das ist eine Annahme, die mittlerweile durch die Forschung widerlegt wurde. Vor allem nach dem Eintritt ins Rentenalter beginnen viele Menschen mit einem Mittagsschlaf und benötigen dann natürlich weniger Nachtruhe. Rechnet man die Anzahl der geschlafenen Stunden zusammen, liegt die Summe meist zwischen sieben und acht Stunden – also im normalen Bereich.

Mythos 4

Mittagsruhe macht müde

Viele Menschen, vor allem berufstätige, fallen nach ihrer Mittagspause in ein kleines Tief. Grundsätzlich spricht auch nichts dagegen, der aufkommenden Müdigkeit nachzugeben – ganz im Gegenteil. Ein kurzes Nickerchen zwischendurch, sogenanntes Powernapping, fördert die Konzentration und Leistungsfähigkeit. Allerdings sollte die kleine Schlafeinheit nicht mehr als 30 Minuten betragen. Wer länger als eine halbe Stunde schlummert, fällt in eine tiefere Schlafphase und fühlt sich beim Aufwachen eher schlaftrunken.

Mythos 5

Schäfchenzählen hilft beim Einschlafen

Das eintönige Zählen von Schafen soll Müdigkeit hervorrufen. Allerdings gibt es effektivere Methoden, den Stress des Tages hinter sich zu lassen und abzuschalten. Verschiedene Entspannungstechniken wie autogenes Training, Yoga oder Tiefenmuskelentspannung können dabei helfen, runterzukommen. Auch Rituale mit beruhigenden Kräutertees oder warmer Milch fördern die Nachtruhe.

Lange Fernsehabende sowie Arbeiten an Computer, Tablet und Smartphone wirken hingegen eher kontraproduktiv. Die künstlichen Lichtquellen unterdrücken die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin und stören somit den Tag-Nacht-Rhythmus. Stattdessen begünstigt Lesen das Loslösen vom Alltag, auch positive Gedankenspiele wie Ur-laubserinnerungen helfen beim Abschalten.

Mythos 6

Früh aufstehen ist reine Übungssache

Tatsächlich können Menschen ihren Schlaf-Wach-Rhythmus nur bis zu einem bestimmten Grad beeinflussen. Unabhängig von der Schlafdauer kommen einige Menschen morgens deutlich leichter aus den Federn als andere. Wer zu den Langschläfern und wer zu den Frühaufstehern zählt, entscheidet letztendlich die innere Uhr, die genetisch bedingt den biologischen Takt vorgibt.

Mythos 7

Matratzen sollte man monatlich wenden

Das kann man nicht pauschal sagen, denn dabei kommt es sehr auf die Matratze an. Auf symmetrisch angelegte Standard-Matratzen trifft dies tatsächlich zu, sie sind von beiden Seiten und von beiden Enden aus identisch aufgebaut und werden durch regelmäßiges Wenden gleichmäßig belastet. Hochwertige und individuell angepasste Matratzen nehmen hingegen Rücksicht darauf, dass Schultern anders einsinken als Bauch oder Becken, sie haben also nur eine „richtige“ Seite. Diese Matratzen dürfen natürlich nicht gewendet werden, da man dann nicht mehr korrekt einsinkt.

Robert Zeiß - Der Autor ist gemeinsam mit Ramon Witter Geschäftsführer der Puritas Gesundheits- & Wohlfühlhaus GmbH Co. & KG, die deutschlandweit individuell ausgemessene und hergestellte Matratzen vertreibt.

www.puritas.de

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