Regionale Wellness wird wichtiger und gefragter denn je sein, betont Andrea Sapper, die seit 2018 als Spa-Leiterin im Posthotel Achenkirch tätig ist. Noch sind die Wellness Hotels geschlossen, aber das Marketing- und Hygienekonzept steht. Im Interview berichtet die Kosmetikerin, warum sie die Krise auch als Chance sieht.
Zur Person
Andrea Sapper Andrea Sapper ist ausgebildete Kosmetikerin, Friseurin und Bürokauffrau. Seit 2003 arbeitet sie als Kosmetikerin im Posthotel Achenkirch. Seit 2018 ist sie außerdem als Abteilungsleiterin im Atrium Spa des Posthotel Achenkirch tätig. www.posthotel.at
Andrea Sapper: Wellness ist immer gefragt, auch in Zeiten von Corona. Gerade jetzt möchte man den Alltag hinter sich lassen, um neue Kraft zu tanken.
Welche Chancen und welche Gefahren sehen Sie in dieser Zeit?Ich sehe es als absolute Chance, dass die Menschen wieder mehr Urlaub in ihrem Land oder ihrer Region machen und wir dadurch neue Gäste gewinnen können. Ich hoffe, dass der Bezug zur Regionalität auch nach der Krise erhalten bleibt.
Haben Sie Ihr Angebot aufgrund der aktuellen Situation geändert?Nein, wir haben an unserem Spa Angebot und der Vielfalt der Behandlungen nichts verändert oder reduziert. Wir bieten weiterhin unseren Gästen das komplette Verwöhnprogramm an.
Welche Schritte sind wichtig, um bald wieder Gäste anzulocken?Das um und auf ist ein hervorragendes Marketingkonzept. Bestehend aus diversen Kanälen im Social Media Bereich, wie Facebook und Instagram, regelmäßigen Newslettern, einer umfassenden Webseite und Werbung auf Google. Aber auch noch der analoge Weg mit gedruckten Prospekten, in denen wir unser Angebot darstellen, ist uns wichtig.
Verschiedene ausgewählte Kooperationen bringen zusätzliche Aufmerksamkeit. Wir haben uns hier breit aufgestellt und nutzen alle Kanäle, um auf uns aufmerksam zu machen, unsere Gäste auf dem neuesten Stand zu halten und neue zu gewinnen. Hier sollte nicht gespart werden. In Zeiten wie diesen darf das Sicherheits- und Reinigungskonzept nicht fehlen. Neben vielen Hygiene-Stationen, sichtbaren Abstandsmaßnahmen haben wir hier an einem neu ausgeklügelten Wasch- und Reinigungs-Konzept gearbeitet. Für einen unbeschwerten Aufenthalt unserer Gäste.
Wie hat Corona Ihre Arbeit als Treatment Leiterin verändert?Verändert in dem Sinne hat sich nicht wirklich etwas, da wir immer im Spa-Bereich einen hohen Hygienestandard hatten. Es ist nur die tägliche Kontrolle der Schutzausrüstung und der Desinfektionssäulen dazu gekommen.
Wie wichtig ist es, einen Corona Business Plan für ein Institut/ Hotel zu haben?Ja, in Zeiten wie diesen ist es sehr wichtig, den Business Plan den aktuellen Situationen anzupassen, um die Lage richtig einschätzen zu können.Es ist strategisch wichtig, seine Ziele immer klar vor Augen zu haben.
Welche Einstellung würden Sie Ihren Kollegen mitgeben?Wir lassen uns durch die momentane Situation nicht unterkriegen, sondern werden daraus gestärkt hervorgehen. Wir glauben an die Worte der Schriftstellerin Marie Ebner-Eschenbach: „Wenn es einen Glauben gibt, der Berge versetzen kann, so ist es der Glaube an die eigene Kraft."
Das Interview führte Julia Barth.