Die häufigsten Eingriffe in der Intimchirurgie der Frau

31.01.2020
Foto: Dr. med. von Lukowicz

Wir haben Dr. med. Dominik von Lukowicz, Facharzt für ästhetische und plastische Chirurgie in München, schon jetzt dazu befragt.

BEAUTY FORUM MEDICAL: Welche sind die 3 häufigsten intimchirurgischen Eingriffe?

Dr. med. Dominik von Lukowicz: Zu den häufigsten Operationen im Bereich Intimchirurgie zählt die Verkleinerung der kleinen Schamlippen, die Labioplastie. Dafür gibt es unterschiedliche Operationstechniken, die dem Befund entsprechend angewandt werden.

Der Wunsch der Patientinnen ist meist der Verschluss der äußeren Schamlippen über den inneren und die Behebung funktioneller Probleme wie Schmerzen beim Radfahren, Reiben in der Kleidung. Bei ausgeprägten Befunden sollte deshalb neben der Verkleinerung der inneren Schamlippen auch eine Verkleinerung und Straffung des Klitorismantels erfolgen, um ein ästhetisch ansprechendes Ergebnis zu erreichen. Bei dieser Technik werden die inneren Schamlippen verkleinert und der Klitorismantel seitlich und zur Körpermitte hin gestrafft.

Auch die Korrektur der äußeren Schamlippen ist ein oftmals durchgeführter Eingriff. Hier soll ebenfalls der Verschluss der äußeren Schamlippen über den kleinen Schamlippen erzielt werden. Um die äußeren Schamlippen zu vergrößern wird Eigenfett von der Hüfte oder dem Oberschenkel entnommen und damit das Volumen der großen Schamlippen erhöht. Die Methode ist auch mit Fillern aus Hyaluronsäure durchführbar. Sollen die äußeren Schamlippen verkleinert werden, wird eine operative Straffung in Lokalanästhesie durchgeführt.

Die Verkleinerung des Venushügels liegt bei den Eingriffszahlen ebenfalls weit vorne. Dabei wird eine Fettabsaugung in diesem Bereich vorgenommen. Je nach Bedarf kann die Liposuktion auch auf den Bauch und die Hüften ausgedehnt werden.

Wo liegen die Herausforderungen und Unterschiede zu anderen Fachbereichen in der Ästhetik?

Im Bereich Intimchirurgie sollte besonders sensibel auf die Fragen und Wünsche der Patientinnen eingegangen werden. Für sie ist es oft nicht leicht, die persönliche Schamgrenze zu überwinden und offen über Probleme zu sprechen. Die Eingriffe sollten nur von geübten Intim­chirurgen durchgeführt werden.

Nach erfolgreicher Operation ist die Patientenzufriedenheit sehr hoch durch die gestiegene Lebensqualität.

Seit 2015 gibt es eine Leitlinie zur Intimchirurgie der Frau. Was ist ihr Ziel und was hat sich seitdem geändert?

Die Leitlinien von 2015 sind noch immer aktuell und sinnvoll. Die Gesellschaft für ästhetische und rekonstruktive Intimchirurgie setzt sich dafür ein, die Leitlinien unter den behandelnden Ärzten bekannt zu machen und deren Einhaltung zufordern. Damit sollen höhere Qualitätsstandards erreicht werden und verlässlich reproduzierbare, gute Ergebnisse bei intim-chirurgischen Operationen.

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