Anti-Aging-Wirkstoffe und Ultraschall

27.11.2017
Foto: Susanne Pfau

Im Bereich Anti-Aging gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Wirkstoffe, die sich teilweise auch sehr gut in Kombination mit Ultraschall eignen.

Zunächst einmal sollte die Haut auf die Wirkstoffaufnahme vorbereitet werden. Dazu gilt es die perkutane Sorption, also die Aufnahmefähigkeit der Haut, zu erhöhen. Dazu eignen sich – je nach Hautzustand – unterschiedliche Maßnahmen. Klassiker in diesem Bereich sind Peelings mit Fruchtsäuren und auch die Mikrodermabrasion. Bei diesen beiden Möglichkeiten wird die Hautoberfläche von Ablagerungen und toten Hornschüppchen befreit. Denn nur danach ist eine optimale Wirkstoffaufnahme der Haut gegeben.

Außerdem ist zu beachten, dass wasserlösliche Wirkstoffe stets vor fettlöslichen Wirkstoffen auf die Haut aufgebracht werden sollten. Werden zuerst Lipide aufgebracht, können die flüssigen Wirkstoffe nicht mehr durch den Lipidfilm durchdringen. Generell ist es für die Haut schwierig, wasserlösliche Wirkstoffe aufzunehmen, daher arbeitet die Kosmetikindustrie oftmals mit kleinen Helfern, wie beispielsweise Liposomen. Liposomen sind kleine Kügelchen, die außen eine Lipidschicht haben, um besser von der Haut aufgenommen zu werden. Im inneren der Liposomen befinden sich dann die wasserlöslichen Wirkstoffe.

Hyaluronsäure

Ein Klassiker mit sehr guter Wirkung im Anti-Aging-Bereich ist die Hyaluronsäure. Leider ist das Molekül der Hyaluronsäure jedoch recht groß, daher ist man dazu übergegangen, das Molekül zu zerlegen, Stichwort „kurzkettige Hyaluronsäure“.

Peptide

Weitere sehr interessante Wirkstoffe sind die Peptide. Diese kleinen Wunderwerke gibt es mit ganz unterschiedlicher Ausrichtung. Bekannt im Anti-Aging-Bereich sind die Wachstumsfaktoren für die Regeneration. „Argireline“ (chemischer Name: Acetyl Hexapeptid) ist ein Peptid für die Hemmung der Neurotransmitterfreisetzung zur Muskelkontraktion und wird daher als „Botox“-Ersatz bei mimischen Falten eingesetzt. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Peptidkombinationen, die sehr wirksam sind.

Generell ist es wichtig, die Wirkstoffe optimal in die Haut zu bringen und den Stoffwechsel der Haut anzuregen. Hier bietet sich die Kombination mit Ultraschall sehr gut an. Der Ultraschall hilft dabei, dass die Wirkstoffe leichter penetrieren, und regt den gesamten Hautstoffwechsel sowie die Durchblutung an. Ist der Hautstoffwechsel aktiver, werden auch die aufgebrachten Wirkstoffe besser von der Haut verarbeitet. Außerdem wir die Haut besser mit Sauerstoff versorgt, was auf die vermehrte Durchblutung zurückzuführen ist, und die Lymphzirkulation wird stimuliert.

Kollagen

Ein weiterer Klassiker im Bereich des Anti-Aging ist das Kollagen. Kollagen wird heute nicht mehr aus Rinderplazenta gewonnen, sondern meist wird das sogenannte marine Kollagen verwendet, also von Meeresbewohnern (Quallen etc.) Kollagen ist jedoch, genau wie Hyaluronsäure, ein recht großes Molekül und kann daher nicht in die Haut penetrieren. Beide haben jedoch gemeinsam, dass sie einen extrem feuchtigkeitsspendenden Film auf der Hautoberfläche bilden und daher schnell straffend wirken. Das Ergebnis ist nach der Behandlung sofort sichtbar, jedoch nicht langfristig. Sehr schön ist die Kombination von gefriergetrocknetem Kollagen in Form Kollagenvliesen mit feuchtigkeitsspendenden Gelen und Ultraschall.

Susanne Pfau Staatl. gepr. Kosmetikerin & Heilpraktikerin Kosmetikinstitut Pfau, Wendeburg

www.dermamedis.de
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