Selbst ist die Frau - Selbstständigkeit im Traumberuf

17.02.2022
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Die Kosmetikbranche boomt, und das nicht nur seit den letzten Jahren. Immer mehr Frauen und neuerdings auch Männer träumen davon, ihr Hobby zum Beruf zu machen und letztendlich in der Branche Fuß zu fassen. Was Sie auf Ihrem Weg in die Selbstständigkeit beachten sollten, verrät Ihnen Marketingexpertin und Schulleiterin Carena Zuleger im folgenden Artikel.

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Die Beauty-Branche ist facettenreich und die beruflichen Möglichkeiten in der Zukunft sind Erfolg versprechend. Je nach Standort und eigener Flexibilität finden sich in der Kosmetikbranche zahlreiche Jobs. In Ballungsräumen wie zum Beispiel in Großstädten oder Urlaubsgebieten stehen die Chancen sehr gut, eine Festanstellung in einem Institut, Spa oder Hotel zu bekommen. Oder wen es in die weite Welt zieht, für den gibt es auch im Ausland oder auf einem Kreuzfahrtschiff tolle berufliche Chancen.

Planung ist alles

Aber auch der Weg in die Selbstständigkeit ist in vielen Bereichen der Branche sehr leicht möglich. Als Kosmetikerin, Naildesignerin, Wimpernstylistin, Make-up-Artist und so weiter kann ein Gewerbe, auch ohne einen Nachweis zu einem Abschluss, beim Gewerbeamt angemeldet werden. Wie man den Schritt in die Selbstständigkeit gehen kann, sollte dabei gut überlegt sein. Neben einem bestehenden Beruf, mit einem Kleingewerbe oder gleich den Sprung in die Selbstständigkeit mit einem Institut wagen. Geschäft oder mobil – wie fast immer im Leben hat alles seine Vor- und Nachteile und muss in die jeweilige Lebenssituation passen.

Der Weg ist das Ziel

Ideal ist die Beauty-Branche allemal für alle, die erst mal nebenberuflich starten möchten, um dann den Kundenstamm langsam zu erweitern, bis der Weg in die totale Selbstständigkeit gewährleistet ist. Eine einfache Regel besagt, dass eine selbstständige Kosmetikerin mindestens dreimal so viel verdienen muss wie in einem Angestelltenverhältnis. Das hilft vielleicht schon bei der Entscheidungsfindung. Bei der Selbstständigkeit werden alle Kosten für die Kranken- sowie Rentenversicherung, Rücklagen und Steuern selbst bezahlt. Deshalb ist es im Vorfeld entscheidend, sich ein genaues Konzept zu überlegen. Wer einen Nine-to-Five-Job sucht, sollte besser den Weg in eine Anstellung gehen.

1. Ihr Konzept

Um sich eine eigene Strategie zurechtzulegen, benötigen Sie Informationen über Ihre Mitbewerber und Konkurrenten. Um sich als feste Größe im Markt zu etablieren und der Konkurrenz mehr als nur eine Nasenlänge voraus zu sein, müssen Sie jedoch Ihren eigenen Weg gehen. Entdecken Sie Marktlücken und entwickeln Sie neue Ideen! Machen Sie sich zur Marke. Die Vorteile Ihrer Dienst- und Serviceleistungen müssen Sie Ihrer Kundenzielgruppe deutlich machen. Zum Beispiel in Form von einer aussagekräftigen Firmenphilosophie, Corporate Identity, Werbeauftritt, Depotauswahl und vielem mehr.

Besser sein als der Rest

Viele Tausende Kosmetikerinnen in Deutschland haben sicherlich eine gute Ausbildung erhalten. Sie beginnen ihre Selbstständigkeit mit Hoffnungen, Träumen und Vorstellungen, wie man ein Geschäft erfolgreich führt. Doch gut zu sein reicht heute nicht mehr aus, um sich am Markt zu etablieren. Da die kaufmännischen Themen während der Ausbildung oftmals zu kurz kommen, orientieren sich viele Kosmetikerinnen an ihren Mitbewerbern. Wer heute und in den schwierigen Zeiten überleben will, muss sich von der breiten Masse abheben.

Nur wenn Sie anders vorgehen als andere, haben Sie die Chance, vergleichsweise erfolgreicher und zufriedener zu sein.

"Wer heute und in den schwierigen Zeiten überleben will, muss sich von der breiten Masse abheben."

Was Sie auszeichnet

Punkt eins: Positives Denken, denn es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck. Verkaufen Sie sich als Kosmetikerin und als Person immer positiv. Jede Person, die zu Ihnen ins Geschäft kommt, muss spüren: Hier bin ich bestens aufgehoben, hier fühle ich mich wohl. Haben Sie Vertrauen zu sich selbst und in die eigene Leistung. Arbeiten Sie ständig an sich und an Ihren Fähigkeiten, um den Vorsprung zu erhöhen und sich von der breiten Masse abzuheben.

Punkt zwei: Der Glaube an den Erfolg. Gerade Kosmetikerinnen, die alleine arbeiten, haben das Problem, sich jeden Tag aufs Neue zu selbst zu motivieren. Der Glaube an den Erfolg versetzt Berge und hilft Ihnen, auch in schwierigen Situationen am Ball zu bleiben. Und zu guter Letzt: Zielorientiertes Arbeiten.

Wir benötigen Ziele, um zu wissen, ob wir angekommen sind oder ob wir etwas erreicht haben. Jedes Ziel setzt eine Vision voraus. Die Vision ist die Idee von der Zukunft, und die treibt an.

2. Ihre Preispolitik

Bei der Kalkulation Ihrer Behandlungspreise spielen viele Faktoren eine Rolle: Wie hoch sind die Fixkosten, welchen Wareneinsatz haben Sie bei den Behandlungen? Welche Kundenklientel wollen Sie ansprechen? Kalkulationsbeispiele der unterschiedlichen Firmen können gut übernommen und an das eigene Geschäft angepasst werden.

3. Die Marktsituation

Neben dem individuellen Kostenplan ist auch die Marktsituation für die Behandlungspreiskalkulation von Bedeutung. Denken Sie daran, dass jede Leistung ihren Preis hat und Sie auch von Ihrem Geschäft leben müssen. Den leichteren Umsatz erzielen Sie über den Verkauf. Der Bedarf, den Sie während der Behandlung oder Dienstleistung geweckt haben, sollte mit der Möglichkeit des Produkteinkaufs befriedigt werden. Stecken Sie sich also immer entsprechende realisierbare Tages- oder Wochenumsatzziele.

Freude an der Begegnung

Gerade in diesen Zeiten wird der Beruf der Kosmetikerin wichtiger den je. Die voranschreitende Digitalisierung, die sich in einigen Bereichen wie zum Beispiel dem Homeoffice ganz besonders abzeichnet, erzeugt Sehnsucht nach Begegnung, Berührung und persönlichem Austausch. Zu den Aufgaben einer Kosmetikerin gehören in der Regel die Beratung und Behandlung von Kunden, der Verkauf von kosmetischen Produkten, Maniküre, Pediküre, Massagen, Haarentfernung, apparative Kosmetik und vieles mehr. Im Vordergrund steht immer der Kontakt zu den Kunden.

4. Ihre Ausbildung

Für die Ausbildung zur Kosmetikerin ist keine berufliche oder schulische Vorbildung nötig. Grundvoraussetzung für den Beruf im Beauty-Bereich sind vor allem Sinn für Ästhetik, die Fähigkeiten, zu beraten und zu verkaufen, Freude am Umgang mit Menschen und ein gepflegtes Äußeres. Sie sollten sich gut überlegen, welche Aus- und Weiterbildung für Sie geeignet ist und wie viel Zeit Sie investieren können und wollen. Informieren Sie sich online, recherchieren Sie in Internetforen und sehen Sie sich die jeweiligen Online-Bewertungen an.

Der sich ständig verändernde BeautyMarkt bietet immer mehr Ausbildungsmöglichkeiten. Beliebte Weiterbildungen, mit denen sich ein Start in die Selbstständigkeit lohnt, sind beispielsweise Ausbildungen im Bereich des Permanent Make-up, als Hochzeitsstylistin, Naildesignerin oder als Expertin für Sugaring und Wellnessmassagen. Ein guter Einstieg in die Branche und die Selbstständigkeit kann auch eine Ausbildung im Mircoblading-Bereich sein. Als Eyebrow-Spezialistin können Sie gerade durch den derzeitigen und lang anhaltenden Trend viele Kunden und Interessenten erreichen.

Mein persönlicher Tipp

Besuchen Sie Ihre Wahlausbildungsstätte einmal persönlich und machen Sie sich so einen ersten Eindruck (über Ambiente, Hygiene, Lehrkräfte, Ausstattung).

In manchen Schulen können Sie sich sogar als Model für unterschiedliche Themen eintragen lassen, erhalten auf diese Weise einen Eindruck über den Kontakt zu den Lehrern und erfahren, wie die Lehrinhalte vermittelt werden. Viele Schulen bieten Probetage an, und die Meinungen von Absolventen können ebenso zu Ihrer Entscheidungsfindung beitragen. Es gibt viele Möglichkeiten – für was Sie sich letztendlich auch entscheiden, es sollte zu Ihnen, Ihrem Weg und natürlich auch zu Ihrem Konzept passen.

Selbstanalyse

  • Besteht das Kosmetikinstitut seit Längerem oder wird es neu eröffnet?
  • Wie ist das Ambiente des Ge­schäfts (luxuriös oder schlicht)?
  • Welcher Kundenkreis wird angesprochen?
  • Welche Besonderheiten werden zusätzlich angeboten?
  • Größe und Standort des Instituts (tolle Lage, stimmige Raumaufteilung, große Schaufenster)?
Foto: Carena Zuleger
Carena Zuleger

Die Visagistin und Marketingexpertin Carena Zuleger leitet eine Make-up-Schule und ist als Moderatorin auf Messen sowie als Expertin für TV und Fachpublikationen unterwegs. Ihr Know-how gibt Sie in der BEAUTY FORUM Akademie weiter.

www.beautyconnection.de
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