Manchmal muss es einfach „volle Power“ sein! Die Haut benötigt einen Frischekick oder einen schnellen „Glattmacher“? Dann kommen hochkonzentrierte Seren und Ampullen zum Einsatz! Wir haben die Kosmetikexpertin Evelyne Hügli-Frey zu den kleinen Wirkstoffwundern befragt.
BEAUTY FORUM: Was ist das Besondere an einem Serum?
Evelyne Hügli-Frey: Seren zeichnen sich durch ihre besonders hohen Wirkstoffkonzentrationen und leichten Texturen aus. Durch ihre wässrige Konsistenz können sie schnell und einfach in die tieferen Hautschichten der Epidermis penetrieren und so als Impulsgeber intensiver und direkter wirken als Cremes. Seren werden hauptsächlich als „Problemlöser“ eingesetzt. So werden beispielsweise Seren angeboten, die Anti-Aging-Wirkstoffe enthalten zur Fältchenminimierung/Straffung der Haut, andere versorgen die Haut mit intensiver Feuchtigkeit oder sie beinhalten spezielle Wirkstoffe gegen Pigmentflecken oder vergrößerte Poren.
Wann und wie wendet man ein Serum an?
Nach der Reinigung ist die Haut besonders aufnahmefähig für Wirkstoffe. Daher sollte gleich im Anschluss an die Reinigung und Tonisierung der Haut das Serum aufgetragen und sanft eingeklopft werden. Anschließend mit der gewohnten hauttypspezifischen Tages- bzw. Nachtpflege fortfahren. Da die Haut in der Nacht auf Regeneration eingestellt ist, empfiehlt sich eine Anwendung am Abend, wenn man diese auf einmal täglich beschränken möchte. So kann der Wirkstoffcocktail des Serums seine Wirkung gut entfalten. Beanspruchte Hautpartien lassen sich mit einem Serum auch gut punktuell behandeln.
Welches sind die gängigsten Inhaltsstoffe in Seren?
Die meisten Seren sind ölfrei und basieren auf Wasser. Daher entfalten wasserliebende Inhaltsstoffe, wie beispielsweise Vitamin C, Retinol oder auch Hyaluronsäure, ihre Wirkung am besten in der leichten Textur eines Serums.
Wieso sind Seren so hochpreisig?
Wie bereits erwähnt, sind Seren richtige „Wirkstoffbomben“ und hochkonzentriert. Diese Menge an Wirkstoffen rechtfertigt daher auch die erhöhte Preispositionierung. Zudem werden sie äußerst sparsam verwendet und reichen lang in der Anwendung.
Was unterscheidet ein Serum von einer Ampulle? Nur die Darreichungsform?
Ampullen sind wahre Powerpflegen. Man erreicht mit der Anwendung einer Ampulle ein schnelles Ergebnis in kurzer Zeit. Auch als Kur können Ampullen ideal verwendet werden. Seren dagegen zielen auf lang anhaltende Resultate ab und sollten in das tägliche Beautyprogramm integriert werden.
Ampullen werden zudem in der Regel als Glasampullen angeboten. Daher gewährleisten sie eine konzentrierte Wirkung bei einer minimalen Produktkonservierung.
Wie und wann wendet man besser Ampullen an?
Ampullen sind vielseitig einsetzbar und lassen sich exakt dosieren. Auch hier empfiehlt sich wie bei den Seren eine Anwendung am Abend, da die Wirkstoffe über Nacht am besten „arbeiten“ können. Auf Gesicht, Hals und Dekolleté verteilen, sanft einarbeiten, kurz einziehen lassen und dann mit der gewohnten Pflege fortfahren. Nach dem Öffnen einer Ampulle ist der Wirkstoff noch zwei Tage haltbar, sodass die Menge einer Ampulle (die meist bei einer Anwendung nicht aufgebraucht ist) auch für mehrere Anwendungen wirksam ist.
Ampullen können immer angewendet werden, wenn man einen Soforteffekt wünscht. Sie können zudem als regelmäßige Kurbehandlung oder bei besonderen Belastungen der Haut eingesetzt werden.
Worum handelt es sich, wenn von einem Konzentrat die Rede ist?
Konzentrate sind Wirkstoffpräparate mit höchstmöglichen Konzentrationen eines Wirkstoffes. Zum Beispiel gibt es ein Hyaluronsäurekonzentrat, das beinhaltet 10% niedermolekularer Hyaluronsäure – das ist das Maximum, welches in einem Produkt integriert werden kann; daher eine Konzentrat. Allgemein lässt sich jedoch sagen, dass Seren und Ampullen mit Konzentraten gleichzusetzen sind.
Evelyne Hügli-Frey – Die studierte Kosmetologin arbeitete viele Jahre als Fachkosmetikerin, Visagistin und Trainerin. Heute ist sie als International Training Manager bei der BCG Baden-Baden Cosmetics Group tätig.
