Prall: Falten aufpolstern mit Mesoporation

22.09.2014
Foto: artjazz/Shutterstock.com

Mit der einfach zu erlernenden apparativen Methode der Mesoporation ist die Kosmetikerin in der Lage, Falten effektiv und schnell sichtbar aufzupolstern. Immer häufiger wird die Mesoporation auch bei unreiner Haut, sichtbaren Äderchen, Hyperpigmentierungen sowie müder und erschlaffter Haut eingesetzt. Sogar bei Cellulitebehandlungen wurden sichtbare Ergebnisse erzielt.

Nach einer Faltenunterspritzung durch den Arzt kann die Mesoporation dazu beitragen, die Aufpolsterung der Haut länger zu erhalten. Die erste Behandlung kann die Kosmetikerin sechs Wochen nach der Injektion durchführen. Die weiteren Behandlungen erfolgen jeweils im Abstand von vier bis sechs Wochen.

Was genau?

Die Mesoporation basiert auf der Grundlage der sogenannten Elektroporation. Aufgrund eines Spannungsfeldes, das durch elektrische Impulse erzeugt wird, öffnen sich für Sekundenbruchteile winzige Feuchtigkeitskanäle in der Haut. Dadurch können hochmolekulare Wirkstoffe tiefer in die Haut eindringen. So sind meist schon nach einer Behandlung deutliche Resultate sicht- und spürbar.

Trotz eines ähnlichen Namens darf man die Methode nicht mit der Mesotherapie verwechseln, bei der der Arzt der Haut kleine Verletzungen zufügt, um die Wirkstoffe einzubringen. Bei diesem Verfahren treten oft Nebenwirkungen in Form von Rötungen, Hämatomen etc. auf, die zu Ausfallzeiten von bis zu einer Woche führen können.

Um einen langfristigen Behandlungserfolg zu erzielen, empfiehlt es sich, Kurbehandlungen anzubieten. Hierbei kommt der Kunde zunächst über einen Zeitraum von vier bis acht Wochen einmal wöchentlich ins Institut. Nach diesem Intensivprogramm genügt ein Behandlungsrhythmus von vier bis sechs Wochen, um das Ergebnis zu erhalten. Damit die Haut die Wirkstoffe optimal aufnehmen kann, ist es wichtig, sie mit einem Enzympeeling auf die Mesoporation vorzubereiten. Falls möglich, kann eine Mikrodermabrasion diese Vorbehandlung ergänzen.

Wichtig: Die Spezialampullen für die Behandlung dürfen nicht einmassiert werden. Auch nach dem Einbringen der Wirkstoffe sollte auf eine intensive Massage verzichtet werden. Denn diese kann unter Umständen dazu führen, dass sich die speziellen Wirkstoffe auflösen.

Für eine zusätzliche Straffung der Haut sorgt die eingesetzte Hydrogelmaske. Nimmt der Kunde nach der Behandlung diese für eine weitere Anwendung mit nach Hause, verstärkt dies das Ergebnis noch mehr. Außerdem erhöht das die Kundenbindung.

Ein hoher Lichtschutz ist nach vielen Behandlungen wichtig. Auch nach der Mesoporation ist ein Präparat mit LSF 50 empfehlenswert. Es beugt neuen Altersschäden vor und bewahrt die Kollagenfasern vor Schädigungen.

Eine apparative Behandlung legt zwar eine gute Grundlage für gute Ergebnisse, aber vollständig wird die Anwendung nur mit der richtigen Heimpflege. Deshalb ist im Rahmen dieser Kurbehandlung die Verwendung der individuellen Heimpflege sehr wichtig und erfordert eine intensive Beratung. Denn erst im Zusammenspiel mit den entsprechenden Pflegeprodukten ist gewährleistet, dass sich das Hautbild des Kunden schnell sichtbar und nachhaltig verbessert.

Noch besser

Die Mesoporation ist eine Anwendung, die relativ leicht zu erlernen ist und schnelle Erfolge bringt. Mit etwas Zusatzwissen kann man sich als Experte positionieren und „nebenbei“ die Ergebnisse weiter optimieren. Dazu gehört unter anderem, die Kundin darauf hinzuweisen, dass sie am Tag der Behandlung ausreichend Wasser trinkt. Das ist wichtig, um die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen und eine schöne Aufpolsterung der Haut zu erzielen; mindestens zwei Liter Wasser sollten es sein.

Tipp: Reichen Sie der Kundin direkt nach der Behandlung ein Glas Wasser zum Trinken. Die eingeschleuste Hyaluronsäure verbindet sich mit der Flüssigkeit. Ist die Trinkmenge dann nicht ausreichend, kann es sogar zu einer verstärkten Faltenbildung kommen! Wie bereits beschrieben, ist auch die richtige Heimpflege für ein gutes Ergebnis wichtig. Nach einer Mesoporation sollte sie einen hohen Anteil an Hyaluronsäure haben, um die Aufpolsterung zu unterstützen und zu erhalten.

Bitte nicht

Am Tag der Behandlung sollte die Kundin auf schweißtreibenden Sport, Saunagänge und intensives Sonnenbaden verzichten. Generell sollte sie während der gesamten Kurdauer intensive Sonnenbäder und Solarienbesuche meiden. Auch Alkohol ist schlecht für die Haut. Wichtig: Um wirtschaftlich zu arbeiten, sollte die Behandlung nicht zu günstig angeboten werden. Bedenken Sie: Schon der Wareneinsatz liegt je nach Anbieter bei etwa 27 Euro.

Die Autorin

Nadja Stein

Nach ihrem Studium absolvierte Nadja Stein die Kosmetikfachschule. Sie eröffnete ihr eigenes Institut und arbeitete mit einer Praxis für ästhetische Chirurgie und Dermatologie zusammen. Ihr Wissen gibt sie in Schulungen und Seminaren an interessierte Kosmetikerinnen weiter.

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